"Ich habe schreckliche Albträume", sagte der 27-Jährige, der am Montag in dem gegen ihn geführten Mordprozess erstmals selbst in den Zeugenstand gerufen wurde.Stotternd und sichtlich aufgewühlt versicherte Pistorius, Steenkamp habe sich vor ihrem Tod "sehr geliebt gefühlt".
"Ich wache nachts auf und rieche Blut."Stotternd und zumindest vordergründig sichtlich aufgewühlt versicherte Pistorius, Steenkamp habe sich vor ihrem Tod "sehr geliebt gefühlt".
"Wollte sie immer beschützen"
Er habe stets versucht, seine Freundin zu beschützen. Ihren Eltern habe er nach der tragischen Nacht einen Brief schreiben wollen, aber "es gibt keine Worte für das, was ich Ihnen sagen will, Mr. und Mrs. Steenkamp".
Mit reglosem Gesichtsausdruck verfolgte June Steenkamp, die Mutter der ermorderten Reva, den emotionalen Auftritt des Angeklagten, der seit dem Tod seiner Freundin nach eigener Aussage Schlaftabletten und Anti-Depressiva schluckt.
Pistorius gab außerdem einen Einblick in seine schwere Kindheit, in der sein Vater sich so gut wie gar nicht um die Familie gekümmert habe. Seine Mutter, die starb, als Pistorius 15 Jahre alt war, habe deshalb vor allem nachts große Angst vor Einbrechern gehabt. "Sie schlief mit einer Pistole unter ihrem Kopfkissen", erzählte er schluchzend.
Prozess bis zum 16. Mai
Pistorius hatte seine damalige Freundin am Valentinstag 2013 in seinem Haus in Pretoria erschossen. Seither behauptet er, das Model für einen Einbrecher gehalten und deshalb durch die geschlossene Badezimmertür gefeuert zu haben.
Ursprünglich hatte das Gericht in Pretoria 13 Verhandlungstage bis zum 20. März angesetzt, nun wird der Prozess gegen den siebenmaligen Paralympics-Sieger mindestens bis zum 16. Mai fortgesetzt.
