Barca gewinnt irren Shootout

Von SPOX
Alex Abrines (r.) gelang mit Barca der erste Sieg im Top 16
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Gruppe F

ZSKA Moskau - Laboral Kutxa 99:90 (BOXSCORE)

ZSKA machte relativ schnell deutlich, dass es nicht gedenkt, seine Mission auch nur eine Sekunde aus den Augen zu verlieren. Der Titel soll endlich her - und da ist das Top 16 selbstverständlich nicht mehr als reine Durchgangsstation. Natürlich kann die falsche Einstellung auch einem Titelmitfavoriten im Wege stehen, nur scheint Couch Dimitris Itoudis seinem Team eben jene vollkommen ausgetrieben zu haben - egal, wie der Gegner auch heißen mag. Am 2. Spieltag hörte selbiger auf den Namen Laboral Kutxa und hatte sich mit unglaublich konzentrierten Russen auseinander zu setzen.

ZSKA überrannte Tibor Pleiß' ehemaliges Team während der ersten 20 Minuten förmlich. 54 Prozent von diesseits, 50 Prozent von jenseits der Dreierlinie. Moskau dominierte und glänzte zudem durch herausragendes Teamplay. Speziell Nando de Colo und Milos Teodosic legten nach dem Zug Richtung Korb immer wieder sicher auf die Big Man ab, die im Anschluss problemlos abschlossen. So waren zur Halbzeit insgesamt 18 erfolgreichen russischen Würfen 14 Assists vorangegangen.

Es schien, als habe ZSKA alles im Griff. Mit Beginn des dritten Viertels war Laboral jedoch im Spiel angekommen. Die Basken verkürzten den einst so deutlichen Rückstand - 17 Punkte zur Halbzeit - zusehends und waren kurz vor Ende der dritten zehn Minuten sogar im einstelligen Bereich angekommen.

Just zu jenem Zeitpunkt stand jedoch ein gewisser Milos Teodosic auf dem Court - und der Serbe zählt nun mal zum Besten, was der europäische Basketball zu bieten hat. Also packte Moskaus Point Guard erst den Stepback-Dreier aus und beantwortete Colton Iversons Punkte im Anschluss einmal mehr von draußen. Beendet war Laborals Aufholjagd damit allerdings noch nicht. Mitte des Schlussabschnitt verkürzte Darius Adams per Dreier auf 4 Punkte, Topscorer Sonny Weems (22 Punkte) sowie Sasha Kaun gewährten ZSKA jedoch wieder etwas Luft, die Russen schlussendlich zum zweite Top-16-Sieg nutzten.

Olympiakos Piräus - EA7 Milan 81:58 (BOXSCORE)

31 Punkte. Mehr war im ersten Viertel einfach nicht drin. Zusammen, wohlgemerkt. Olympiakos beschloss die ersten 10 Minuten mit lediglich 13 Zählern, Milan immerhin mit 18. Was potentiell als Spitzenspiel begonnen hatte, enttäuscht gerade offensiv zunächst auf ganzer Linie. Beeindruckend war wiederum, wie Olympiakos seine Probleme in den Griff bekam.

Der Champ von 2012 und 2013 zelebrierte mit Beginn des zweiten Viertels Teambasketball, bewegte den Ball sehr effizient und erspielte sich so immer wieder hochprozentige Würfe in Brettnähe (56 Prozent 2FG). Noch entscheidender war jedoch Olympiakos' gute Arbeit am hinteren Ende des Feldes - speziell in der zweiten Hälfte. Zwischenzeitlich stellten die Griechen auf Zonendefense um, womit Milan wiederum überhaupt nicht zurechtkam. Mal wieder war das Spiel der Gäste zu abhängig von Einzelaktionen, das Ballmovement mal wieder zu wenig präsent.

So fanden die Italiener zu keiner Zeit ihren Rhythmus, kamen im dritten Abschnitt auf lediglich 9 Punkte und schlossen kein einziges Viertel mit mehr als 18 Zählern ab. Mit Alessandro Gentile scorte lediglich ein Mailänder zweistellig (12 Punkte). Ernsthafte Chancen auf den Sieg hatte Milan so selbstverständlich nicht. sodass Olympiakos einen ungefährdeten zweiten Top-16-Sieg einfuhr. Topscorer der Partie waren Oliver Lafayette und Brent Petway (13 Punkte).

Nizhny Novgorod - Fenerbahce 60:78 (BOXSCORE)

Ob Fener nach der Auftaktpleite gegen ZSKA ein wenig Druck verspürte? Befreit spielten die Türken beim krassen Außenseiter zu Beginn jedenfalls nicht auf. Lediglich im zweiten Viertel sah es kurzzeitig danach aus, als könne das Team von Zeljko Obradovic ein wenig davonziehen. Mehr als 8 Punkte Vorsprung waren jedoch nicht drin. Denn Novgorod kam zurück und lag zur Halbzeit lediglich mit 2 hinten.

Es bedarf also keiner allzu blühenden Fantasie, um sich auszumalen, dass Obradovic in der Kabine wohl ein wenig deutlicher geworden sein dürfte. Welche Worte der Serbe auch immer gefunden hat, es waren die richtigen. Ab dem dritten Viertel zeigte Fener, weshalb es zu den absoluten Favoriten auf den Titel zählt. Die Defense zog merklich an, gestattete Nizhny in der gesamten zweiten Hälfte lediglich 24 Punkte, zwang die Russen zu 15 Ballverlusten. Fener selbst leistete sich lediglich 4.

Dazu erbrachten Bogdan Bogdanovic und Andrew Goudelock den Beweis, dass es grundsätzlich nie schlecht ist, gleich mehrere absolute Ausnahmespieler im Team zu haben. Zusammen kamen beide auf 40 Punkte (23 Goudelock, 17 Bogdanovic) und waren damit für mehr als die halbe Punktausbeute des türkischen Meisters verantwortlich. All das war zu viel für die Gastgeber. Dafür erzielte Nikos Zisis seine ersten Punkte für Fenerbahce, das am Ende deutlich gewann.

Anadolu Efes - Unicaja Malaga 74:70 (BOXSCORE)

Noch zur Halbzeit sah es danach, als müsste Anadolu Top-16-Sieg Nummer zwei um mindestens eine Woche vertagen. Während Malaga die Gastgeber offensiv förmlich überrannte, wollte den Türken nahezu nichts gelingen. 24 Punkte hatte man selbst erzielt, sich gleichzeitig jedoch 49 einschenken lassen.

Es musste sich etwas ändern - und es änderte sich. Und wie so oft begann alles in der Defense. Wo Malaga während der ersten 20 Minuten vorne nahezu machen konnte, was es wollte, waren die Schotten plötzlich dicht. Über zwei Minuten blieben die Spanier ohne Punkt. Anadolu zwang die Gäste vermehrt zu Ballverlusten (14 Turnover) und schlechten Würfen, gestattete ihnen im dritten Viertel lediglich 8 Punkte.

Zwar dominierte Unicaja weiterhin die Bretter (41:26 Rebounds), dazu hielt sich NBA-Prospect merklich zurück (2/4 FG, 5 Punkte), doch Anadolu hatte seinen Rhythmus gefunden - und verlor ihn auch nicht mehr (55 Prozent 2FG, 40 Prozent 3FG). So stand am Ende das, was zur Halbzeit noch nahezu unmöglich erschienen: der zweite Sieg. Topscorer der Partie war Matt Janning mit 17 Punkten.

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