BMI ermahnt DOSB

SID
DOSB und BMI wollen ein neues Reformkonzept durchsetzen
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Der Plan des Deutschen Olympischen Sportbundes, künftig von der Fokussierung auf Medaillen Abstand zu nehmen, stößt beim größten Geldgeber des Spitzensports auf wenig Gegenliebe.

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Das Bundesinnenministerium erwarte, "dass die im Reformkonzept formulierten Zielstellungen nach wie vor vom DOSB mitgetragen werden", teilte das Ministerium auf Anfrage der Süddeutschen Zeitung mit. Dazu gehöre unter anderem auch "die Konzentration der vorhandenen Mittel auf die perspektivreichsten Athleten und Disziplinen mit einem Erfolgspotenzial 'vier bis acht Jahre zum Podium'".

Zuvor hatte der für Leistungssport zuständige DOSB-Vorstand Dirk Schimmelpfennig in einem SID-Interview erklärt, von der Fokussierung auf Podiumsplätze wegkommen zu wollen. Der "Medaillenkorridor" als Modell zur Prognose und Erfolgskontrolle vor Olympischen Spielen soll in der jetzigen Form abgeschafft werden.

"Für uns ist der Ansatz, dass man den Leistungssport nicht auf Medaillen reduzieren sollte", sagte Schimmelpfennig: "Selbstverständlich bleibt es dabei, dass wir Medaillen gewinnen wollen. Aber wir freuen uns auch über Weltklasseleistungen, die sich im unmittelbaren Umfeld der Podestplätze bewegen, oder über Athleten, die ihre Bestleistung erreichen."

Im gemeinsamen Entwurf von DOSB und BMI zur Spitzensportreform nehmen Podestplätze eine Schlüsselposition ein: Sportarten und Disziplinen mit hohem Medaillenpotenzial sollen eine optimale Förderung erhalten, solche ohne Erfolgsperspektive bestenfalls eine Basisförderung.

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