Krankenhaus: Duplitzer doch schwerer verletzt

SID
Fechterin Imke Duplitzer übt Kritik am DOSB und dem IOC: "Die lügen, dass sich die Balken biegen"
© Getty

Die ehemalige Fecht-Europameisterin Imke Duplitzer hat sich bei ihrem Sturz während der Weltmeisterschaft in Catania doch schwererer verletzt als zunächst angenommen.

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Sorgen um Imke Duplitzer, Kopfschütteln über die Ärzte in Italien: Die ehemalige Fecht-Europameisterin hat sich bei ihrem Sturz während der Weltmeisterschaften in Catania doch schwerer verletzt als zunächst angenommen.

Auch weil die Ärzte auf Sizilien offenbar eine Fehldiagnose gestellt und falsch behandelt hatten, musste die 36-Jährige bereits am vergangenen Montag mit einer schweren Gehirnerschütterung und einer Stauchung der Lendenwirbelsäule ins Gemeinschaftskrankenhaus Bonn eingeliefert werden. Die Behandlung dort dauert noch an.

"Wir sind natürlich geschockt. Nach den Aussagen der italienischen Ärzte sind wir davon ausgegangen, dass Imke keine ernsthaften Verletzungen davon getragen hat. Dass die Verletzung doch schwerwiegender ist, macht mich schon betroffen", sagte Bundestrainer Piotr Sozanski.

Vorwürfe gegen italienische Ärzte

Nach dem Sturz am Sonntag war Duplitzer auf der Planche erstversorgt und in ein Krankenhaus in Catania gefahren worden. Dort wurde sie ohne Befund wieder entlassen. Aufgrund der Verschlechterung ihres Gesundheitszustandes am Montag wurde die Bonnerin direkt nach der Landung vom Flughafen Köln/Bonn in das Gemeinschaftskrankenhaus zu weiteren Untersuchungen gebracht.

Dort wurde eine stationäre Aufnahme veranlasst, teilte der Deutsche Fechter-Bund (DFeB) am Donnerstag mit. Duplitzers behandelnde Ärztin Maren Pachutani wirft ihren Kollegen in Italien Fehlverhalten vor. "Die Rückreise ohne angemessene Behandlung hatte die Beschwerden zusätzlich verstärkt", sagte Pachutani.

"Unter der dann im Gemeinschaftskrankenhaus Bonn sofort eingeleiteten Behandlung verbesserte sich Imkes Zustand. Nach einer angemessenen Trainingspause und ambulanter Weiterbehandlung wird sie hoffentlich bald ihr Training wieder aufnehmen können." Mit Duplitzers Entlassung wird in den kommenden Tagen gerechnet.

Aufprallwirkung verstärkt

Duplitzer war während des kleinen Finales im Team-Wettbewerb am vergangenen Sonntag gegen Italien beim Stand von 21:28 unglücklich über ihre Gegnerin gestürzt und mit dem Hinterkopf auf die Planche aufgeschlagen. Am Hinterteil der Maske war zudem ein Empfänger beziehungsweise Melder befestigt, der zur Übertragung der Signale an die in der Maske installierten LED-Anzeigen dient.

Dieser könnte die die Aufprallwirkung unter Umständen verstärkt haben könnte, schrieb der DFeB. Duplitzer, Olympiasiegerin Britta Heidemann, Monika Sozanska und Ricarda Multerer verloren das letzte Gefecht in Catania gegen den Gastgeber mit 33:45.

"Wir wünschen Imke gute Besserung und dass sie bald wieder fit ist, brauchen wir sie doch für die anstehenden Qualifikationsturniere für die Olympischen Spiele 2012 ab Anfang nächsten Jahres", sagte Sozanski.

Zuletzt hatte Duplitzer Abseits der Planche interessante Erfahrungen gesammelt. Sie promotete den Anfang September gestarteten Film "Die drei Musketiere", für den sie im vergangenen Jahr Hollywood-Stars wie Orlando Bloom (Fluch der Karibik) und Oscar-Preisträger Christoph Waltz (Inglorious Basterds) Fecht-Unterricht gegeben hatte.

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