Tölzer siegt, Bischof verpasst Medaille

SID
Ole Bischof ist beim Judo-Grand-Prix in Düsseldorf im Viertelfinale ausgeschieden
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Vizeweltmeister Andreas Tölzer feierte einen Sieg beim Grand Prix in Düsseldorf. Judo-Olympiasieger Ole Bischof hat indes den Heimsieg verpasst.

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Ole Bischof hat den erhofften Befreiungsschlag verpasst, doch die schweren Kaliber um Andreas Tölzer bescherten dem Deutschen Judo-Bund (DJB) zum Abschluss des Heim-Grand-Prix in Düsseldorf einen positiven Abschluss. Waren die deutschen Kämpfer am ersten Tag in den leichteren Gewichtsklassen noch leer ausgegangen, avancierte der DJB mit dem Sieg von Vizeweltmeister Tölzer und vier weiteren Medaillen am Sonntag hinter den überragenden Japanern zur zweitbesten Nation bei dem mit 100.000 Dollar dotierten Turnier, dem wichtigsten in Deutschland.

"Daheim zu gewinnen ist immer am schönsten. Hier wollte ich Flagge zeigen, es hat sich gelohnt", sagte der Mönchengladbacher Tölzer nach seinem beeindruckenden Sieg fast vor der Haustür, mit dem er sich in die Favoritenrolle für die EM in Istanbul (21. bis 23. April) gekämpft hat.

Suzuki im Finale ohne Chance

Im Finale demonstrierte der rheinische Hüne seine ganze Stärke, als er den Japaner Keiji Suzuki, Athen-Olympiasieger und zweimaliger Weltmeister, nach 101 Sekunden vorzeitig bezwang. "Da habe ich endlich bewiesen, dass ich auch richtig werfen kann", sagte Bodenkampf-Spezialist Tölzer, der im Halbfinale gegen Robert Zimmermann (Potsdam) gewonnen hatte.

Tölzers Sieg standen drei deutsche Final-Niederlagen gegenüber. Iljana Marzok (Berlin/70kg) unterlag der Chinesin Fei Chen, nachdem sie zuvor im Viertelfinale die topgesetzte Japanerin Haruka Tachimoto bezwungen hatte. Vorjahressiegerin Heide Wollert (Leipzig/78kg) verlor gegen die Mongolin Lkhamdegd Purevjargal. Und Dimitri Peters (Rotenburg/100kg) musste sich erst Kasachstans Ex-Weltmeister Maxim Rakow geschlagen geben.

Bischof scheitert an Stevens

Olympiasieger Bischof war zuvor im Viertelfinale am US-Meister und späteren Turniersieger Travis Stevens gescheitert und hatte damit auch bei seinem dritten Start im Jahr 2011 das Treppchen verpasst. Dennoch war der 31 Jahre alte Reutlinger nicht unzufrieden: "Ich bin nach meiner Verletzung auf einem guten Weg."

Die Rahmenbedingungen in Düsseldorf sorgten für Zufriedenheit bei Athletn und Organisatoren: Die Philipshalle war an beiden Tagen mit rund 3000 Zuschauern ausverkauft, in über 100 Ländern waren die Kämpfe der 500 Judoka aus 68 Nationen im TV zu sehen. "Es ist wichtig, dass wir uns so im eigenen Land präsentieren können", sagte DJB-Präsident Peter Frese. Die Zukunft von Düsseldorf als Grand-Prix-Standort ist bis 2012 gesichert. "Dann läuft der Vertrag mit der IJF aus, und wir müssen neu verhandeln. Es bleibt abzuwarten, welche Forderungen der Weltverband stellt", sagte Frese.

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