Ruf aus Money Land

Von Oliver Wittenburg
Floyd, Mayweather
© Getty

München - Es war die größte Boxshow seit langer, langer Zeit: Floyd Mayweather jr. gegen Ricky Hatton: der geschliffene Stilist, Entertainer und Meister aller Klassen gegen den so erdigen wie leidenschaftlichen und ungestümen Fighter aus Manchester.

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Für die große Show sorgte Hatton mit seiner vieltausendköpfigen Begleitung, die tagelang die Straßen Las Vegas' und schließlich am frühen Sonntagmorgen (MEZ) den MGM Grand Garden mit ihrer Version von "Winter Wonderland" unablässig beschallte.

"There's only one Ricky Hatton! There's only one Ricky Hatton Walking along, singing a song, walking in a Hatton Wonderland!"

Fürs Boxen war dann der Meister zuständig. Mayweather zerlegte den britischen Herausforderer nach allen Regeln der Kunst in einem spektakulären, teilweise brutalen Fight durch TKo in der zehnten Runde und verteidigte seinen WBC-Gürtel im Weltergewicht.

Für Hatton war es die erste Niederlage im 44. Profikampf, Mayweather bleibt auch nach 39 Gefechten ungeschlagen und eine Klasse für sich.

Rücktritte und Rücktritte

Während Hatton, 29, weitermachen will, trat Mayweather, 30, zurück. Wie erwartet. "Ich habe wirklich genug vom Boxen, es langweilt mich", sagte er.

Doch mit Rücktrittserklärungen eines Floyd Mayweather jr. ist das so eine Sache.

Ein gutes Jahr ist es her, dass er Carlos Baldomir den Weltergewicht-Titel abknöpfte und zurücktrat. Nur sieben Monate ist es her, dass er sich mit Oscar de la Hoya den teuersten Fight aller Zeiten lieferte und zurücktrat.

So verhält sich das mit Rücktrittserklärungen eines Floyd Mayweather jr.

40 bis 50 Millionen

Und er wird wieder kommen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen, was in erster Linie die Börse betreffen wird.

Zwischen 40 und 50 Millionen US-Dollar brachten ihm allein die beiden Kämpfe in diesem Jahr. Zwischen dem "Goldenboy" im Mai und dem "Hitman" am vergangenen Wochenende avancierte Mayweather zum Fernsehstar beim zahlungskräftigen Pay-TV-Sender "HBO".

Auch diesmal wird es wieder einen Punkt geben, an dem Mayweather nicht nein sagen kann, wie im Frühjahr, als de la Hoya bei ihm vorstellig wurde und der Preis einfach stimmte.

Mayweather macht daraus keinen Hehl und ziert sich nicht lange, was besonders deutlich zum Ausdruck kam, als er nach dem Hatton-Fight kurzerhand die Hymne seines Gegners umdichtete und einen Text erfand, der sein Mantra werden könnte:

"There's only one Mayweather! There's only one Mayweather! He talks the talk and walks the walk! Walking to the money land!"

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