Heuberger: "Keine Zeit für Experimente"

SID
Nationaltrainer Martin Heuberger (l.) setzt beim Supercup auf altbewährte Kräfte
© Getty

Keine Experimente zum Debüt: Martin Heuberger setzt bei seiner Feuertaufe als Handball-Bundestrainer auf bewährte Kräfte.

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Der 47-Jährige holte für seine Premiere als Chef an der Seitenlinie beim Supercup im eigenen Land (3. bis 6. November) gestandene Spieler wie Christoph Theuerkauf und Martin Strobl (beide TBV Lemgo) sowie Michael Müller (Rhein-Neckar Löwen) zurück in den Kader.

"Wir haben keine Zeit für Experimente. Die Uhr für die EM im Januar tickt. Durch Bundesliga und Champions League sind wir in der Vorbereitung eingeschränkt. Deshalb ist der Supercup so wichtig", sagte Heuberger bei der Präsentation des Kaders in Berlin.

Der langjährige Assistent von "Mister Handball" Heiner Brand hätte gern auch einige jüngere Spieler benannt, "doch ich bin überzeugt, dass uns die Rückkehrer enorm helfen werden", so Heuberger.

Bei der EM Olympia-Quali-Ticket lösen

Die EM Anfang des neuen Jahres in Serbien ist deshalb so wichtig, weil die deutsche Mannschaft dort noch eines der zwei Tickets lösen kann, die zur Teilnahme an einem Qualifikationsturnier im April für Olympia 2012 in London berechtigten.

"Wir wollen uns für London noch qualifizieren. Die Saison wird lang und hart, wir müssen genau dosieren", sagte der Chefcoach. Nach dem Supercup wird es noch einen Lehrgang im Dezember geben.

Der neue Bundestrainer hat am 1. Juli die Nachfolge von Brand angetreten. Bei dem Viernationen-Turnier mit den Spitzenteams Schweden, Dänemark und Spanien steht Heuberger erstmals voll im Fokus.

Viel Druck vor dem Supercup

"Natürlich sind die Erwartungen hoch. Doch ich mache mir auch selbst viel Druck, weil ich immer den größtmöglichen Erfolg haben will", sagte der Debütant. Das DHB-Team eröffnet das Turnier in der Berliner Max-Schmeling-Halle am 3. November mit dem Spiel gegen Vizeweltmeister Dänemark.

Rückhalt der deutschen Mannschaft beim Supercup soll Torwart Silvio Heinevetter sein. Der Schlussmann der Füchse Berlin sieht nach Platz elf bei der letzten WM die Chance zum Neuanfang.

"Wir haben in der Vergangenheit oft im Spiel total den Faden verloren, sowohl im Angriff als auch in der Abwehr. Das müssen wir in Zukunft besser machen", sagte Heinevetter: "Wir haben keinen Superstar im Team. Deshalb müssen wir umso mehr als Mannschaft auftreten."

Respekt vor den Gegnern

Heinevetter begrüßt, dass es beim Supercup gegen hochkarätige Gegner geht.

"Das fordert uns. Mit Fallobst wäre uns in der jetzigen Situation nicht geholfen", sagte der gebürtige Thüringer, der 63mal für Deutschland spielte. Heuberger zeigte ebenfalls Respekt vor den Gegnern, ohne eine Platzierung als Ziel für seine Turnier-Premiere anzugeben: "Das sind Hammer-Gegner. Vielleicht hätte ich mir auch andere Gegner gewünscht. Doch der Supercup ist kein Wunschkonzert. Wir müssen die Gegner so nehmen wie sie kommen."

Der deutsche Kader für den Supercup:

Tor: Silvio Heinevetter (Füchse Berlin), Carsten Lichtlein (TBV Lemgo), Martin Ziemer (HBW Balingen-Weilstetten)

Rechtsaußen: Christian Sprenger (THW Kiel), Patrick Groetzki (Rhein-Neckar Löwen)

Rechter Rückraum: Adrian Pfahl (VfL Gummersbach), Holger Glandorf (SG Flensburg-Handewitt), Michael Müller (Rhein-Neckar Löwen)

Rückraum Mitte: Michael Haaß (Frisch Auf Göppingen), Martin Strobel (TBV Lemgo)

Linker Rückraum: Pascal Hens (HSV Hamburg), Lars Kaufmann (SG Flensburg-Handewitt), Sven-Sören Christophersen (Füchse Berlin)

Linksaußen: Uwe Gensheimer (Rhein-Neckar Löwen), Dominik Klein (THW Kiel)

Kreisläufer: Oliver Roggisch (Rhein-Neckar Löwen,), Jacob Heinl (SG Flensburg-Handewitt), Christoph Theuerkauf (TBV Lemgo), Patrick Wiencek (VfL Gummersbach)

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