Showdown in Köln: HBL vs. Liga ASOBAL

Von Felix Götz
Ciudad Real, Hamburg, Barcelona und die RN Löwen sind beim Final Four dabei
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Ciudad Real - HSV Hamburg (17.45 Uhr im LIVE-TICKER)

Torhüter

Arpad Sterbik - Johannes Bitter

Hier trifft Weltklasse auf Weltklasse! Sterbik und Bitter sind Torhüter, die Spiele auf aller höchstem Niveau im Alleingang entscheiden können. Beide Keeper können den gegnerischen Angriff restlos entnerven und zeigen dann ihre besten Leistungen, wenn besonders wichtige Spiele anstehen.

Sterbik und Bitter sind zudem gute Athleten, die selbst in der Luft liegend sensationelle Reflexe zeigen. Beide sind echte Teamplayer mit viel Erfahrung.

Fazit: Unentschieden

Rechtsaußen

Luc Abalo - Hans Lindberg

Der Franzose Abalo ist wohl der beste Rechtsaußen der Welt. Ein Athlet vor dem Herrn, der Sachen macht, die sich seine Gegenspieler oftmals nicht einmal vorstellen können. Die Titelsammlung des 26-Jährigen kann sich sehen lassen: Weltmeister 2009 und 2011, Europameister 2006 und 2010, Olympiasieger 2008, Champions-League-Sieger 2009, französischer Meister 2007, spanischer Meister 2009 und 2010.

Natürlich ist auch Lindberg weltklasse. Ob Heber, Dreher oder harte Würfe, der Däne beherrscht sie alle. Allerdings kommt der beste HBL-Werfer der vergangenen Saison in dieser Spielzeit nicht ganz an das unglaublich hohe Niveau der vergangenen Saison ran.

Fazit: Kleiner Vorteil Ciudad Real

Rückraum rechts

Kiril Lazarov - Marcin Lijewski

Zum Glück ist der Pole Marcin Lijewski nicht - wie er es immer wollte - Basketballspieler geworden. Sonst wäre das Final Four um eine Attraktion ärmer. Lijewski gegen Lazarov ist nämlich ein Duell zum Zungeschnalzen!

Zwei Spieler, die auf allerhöchstem Niveau ihrem Job nachgehen. Beide zeichnet ein knallharter und präziser Wurf aus, beide haben ein Gespür dafür, was in den entsprechenden Situationen zu tun und zu lassen ist.

Fazit: Unentschieden

Rückraum Mitte

Chema Rodriguez - Domagoj Duvnjak

Der Mittespieler der Spanier, Chema Rodriguez, hält dem Vergleich mit Duvnjak nicht stand. 2007 kam der 31-Jährige für die damalige Rekordsumme von 800.000 Euro aus Valladolid zu Ciudad Real, konnte aber sein zweifelsohne großes Talent zu selten in ein Weltklasse-Niveau umsetzen.

Ganz anders der HSV-Star. Pünktlich zu den Highlights der Saison ist Duvnjak in Topform. Der 22-jährige Kroate hat sich im Laufe der Saison kontinuierlich gesteigert. Wenn es darauf ankommt, dann ist der 2009 aus Zagreb gekommene Duvnjak zur Stelle. Er drückt sich nicht, sondern übernimmt - obwohl er noch sehr jung ist - Verantwortung. Außerdem spielt "Dule" in Abwehr und Angriff stark.

Fazit: Klarer Vorteil für den HSV, zumal mit Mimi Kraus noch ein guter zweiter Mann zur Verfügung steht.

Rückraum links

Alberto Entrerrios - Blazenko Lackovic

Entrerrios ist eine spanische Handball-Legende! Obwohl er mittlerweile 34 Jahre alt ist, läuft weder in der Nationalmannschaft noch bei Ciudad Real etwas ohne ihn. Sollen große Siege gelingen, dann muss der im Rückraum vielseitig einsetzbare Entrerrios in guter Form sein.

Beim deutschen Meister wird sich derweil Pascal Hens zunächst hinten anstellen müssen. Auf seiner Position hat der HSV mit Lackovic einen Super-Spieler, der nach einigen Verletzungen wieder voll im Saft steht und somit im linken Rückraum zu den Besten der Welt zählt. Gegen Lackovic erfolgreich verteidigen? Kaum machbar!

Fazit: Vorteil HSV

Pascal Hens im SPOX-Interview

Linksaußen

Jonas Källman - Torsten Jansen

Für einen Außenspieler ist der Zwei-Meter-Schwede riesig. Deshalb ist seine Spielweise auf dieser Position eigentlich einzigartig. Er sucht nicht nur durch Schnelligkeit die Lücke, sondern kann sich auch im Eins-Eins durchsetzen. Zudem ist der 29-Jährige ein Garant für Tore, wozu Källman nicht viele Chancen benötigt.

Genau da hat Jansen manchmal so seine Probleme. Toto macht fast immer einen guten Job in der Abwehr, taucht in der Offensive aber häufiger mal einfach ab.

Fazit: Vorteil Ciudad Real

Kreis

Didier Dinart, Julen Aguinagalde - Igor Vori, Bertrand Gille

Aguinagalde ist bei Ciudad überwiegend für die Offensive zuständig und macht das mit seinem Körper richtig gut. Und Dinart ist als bester Abwehrspieler der Welt der Garant dafür, dass Ciudad Real die beste Abwehr der Welt hat.

Zumindest offensiv sieht es beim HSV noch besser aus. Vori ist körperlich noch stärker als Aguinagalde und sorgt in der gegnerischen Abwehr teilweise regelrecht für Panik. Zu stoppen ist diese kroatische Dampfwalze eigentlich nur unfair. Bertrand Gille ist ebenfalls offensiv und - vor allem - defensiv bärenstark. Der Franzose hat seine Ellbogenverletzung auskuriert und scheint für die zu erwartende Schlacht gerüstet.

Fazit: Leichter Vorteil für den HSV

Trainer

Martin Schwalb - Talant Dujshebaev

Die beiden Herren können sich vorsichtig formuliert nicht ausstehen, Ausraster an der Außenlinie sind deshalb nicht ganz auszuschließen. Besonders der vom Ehrgeiz fast schon zerfressene Dujshebaev droht immer wieder mal in die Luft zu gehen. Rein sportlich denkt der 42-Jährige eher defensiv. Er kann echte Mannschaften formen, die so manchen, auch individuell besseren, Gegner mit knallharter Abwehrarbeit zermürben können.

Auch Schwalb ist durch die Meisterschaft in der Rangliste der großen Trainer ein gutes Stück nach oben geklettert. Der frühere Nationalspieler kann eine Mannschaft führen und reagiert im taktischen Bereich blitzschnell auf veränderte Spielsituationen.

Fazit: Leichter Vorteil Ciudad Real

Prognose

Obwohl der HSV in der Vergangenheit gegen Ciudad Real eigentlich immer den Kürzeren gezogen hat, ist diesmal der deutsche Meister dran. Hamburg erreicht das Finale, weil die Mannschaft noch einmal einen Schritt in der Entwicklung nach vorne gemacht hat. Im Finale würde der HSV dann also auf Barcelona treffen. Welcher Klub sich dann durchsetzen wird, ist völlig offen.

Teil I: Rhein-Neckar Löwen - FC Barcelona

Ergebnisse und Spielplan der Champions League