Traum von Hamburg und den Löwen geplatzt

SID
Selbst für Pascal Hens (M.) war gegen die Abwehr von Ciudad Real kaum ein Durchkommen
© Getty

Für den deutschen Meister HSV Hamburg und die Rhein-Neckar Löwen ist der Traum vom Sprung auf den europäischen Handball-Thron geplatzt.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Die beiden Bundesligisten zogen beim Final-Four-Turnier in Köln in den deutsch-spanischen Halbfinal-Duellen den Kürzeren und spielen am Sonntag (15.15 Uhr) nur um Platz drei.

Hamburg unterlag Angstgegner Ciudad Real mit 23:28 (10:12), die Löwen mussten sich zuvor dem spanischen Meister FC Barcelona mit 28:30 (12:12) geschlagen geben.

Im Endspiel am Sonntag greift Ciudad Real nach seinem vierten Titel in der europäischen Königsklasse, Vorjahresfinalist Barcelona hat die Champions League bisher sechsmal gewonnen.

Hamburg zum vierten Mal in Folge an Ciudad gescheitert

Hamburg scheiterte zum vierten Mal in Folge an Ciudad und beglich die von Präsident Andreas Rudolph zuvor angesprochene "offene Rechnung" nicht.

Vor 19.250 Zuschauern in der ausverkauften Kölner Arena waren Hans Lindberg und Stefan Schröder mit jeweils fünf Toren beste HSV-Werfer. Bei Ciudad glänzte Alberto Entrerrios mit sechs Treffern."Das war nicht unser Spiel. Mit so einer Leistung hat man es auch nicht verdient", sagte Nationalmannschaftskapitän Pascal Hens.

Die Mannschaft von Trainer Martin Schwalb leistete sich insgesamt zu viele technische Fehler und leichte Ballverluste. Dabei mussten die Spanier, die im Viertelfinale die SG Flensburg-Handewitt aus dem Wettbewerb geworfen hatten, zunächst einen Schock verdauen.

Sterbik nach vier Minuten verletzt ausgewechselt

Nationaltorhüter Arpad Sterbik verletzte sich bereits in der vierten Minute bei einer Abwehraktion gegen Domagoj Duvnjak und musste ausgewechselt werden.

Gegen die starke Ciudad-Defensive tat sich der HSV, der in dieser Saison zum ersten Mal deutscher Meister geworden war, schwer.

In der 34. Minute hatten die Spanier sich erstmals einen Fünf-Tore-Vorsprung erarbeitet (17:12). Trotz der lautstarken Unterstützung der eigenen Fans und eines ganz starken Nationaltorhüters Johannes Bitter erholten sich die Hanseaten davon nicht mehr.

Gensheimer bester Löwen-Werfer

Bei den Löwen war Nationalspieler Uwe Gensheimer mit sieben Toren bester Werfer. Für die Badener war es im achten Vergleich mit einer spanischen Mannschaft im Europacup die erste Niederlage.

Bei den Katalanen, die im Viertelfinale Titelverteidiger THW Kiel ausgeschaltet hatten, erzielten Siarhei Rutenka und Juan Garcia jeweils fünf Treffer.

"Ich konnte nicht an die Leistung von Slawomir Szmal anknüpfen. Wenn er 60 Minuten durchgespielt hätte, hätten wir gewonnen", sagte Löwen-Schlussmann Henning Fritz.

Szmals Ausfall war "der Knackpunkt"

Der überragende polnische Nationaltorhüter Szmal musste Mitte der zweiten Halbzeit mit einer Muskelverletzung im Oberschenkel seinen Platz für Fritz räumen. In dieser Phase setzten sich die Katalanen von 20:20 (46.) auf 25:20 (50.) ab. "Das war der Knackpunkt. Der Vorsprung von Barcelona war zu groß", meinte Gensheimer.

Die Löwen begannen übernervös und lagen schnell mit 0:4 im Hintertreffen (8.). Doch auch der spanische Favorit leistete sich immer wieder leichte Ballverluste und agierte alles andere als souverän. So entwickelte sich zwar eine umkämpfte, aber keineswegs hochklassige Begegnung. Angetrieben vom starken Szmal kamen die Löwen Mitte der ersten Halbzeit Tor um Tor heran und durch Zarko Sesum in der 27. Minute zum ersten Ausgleich (10:10).

Auch nach dem Wechsel dominierten zunächst die Abwehrreihen. Die Löwen gingen durch ihren norwegischen Kreisläufer Bjarte Myrhol erstmals in der 36. Minute beim 15:14 in Führung, doch die Begegnung blieb spannend. Am Ende setzte sich der Favorit dann verdient durch.

Hamburger SV - Ciudad Real - das Spiel zum Nachlesen im Ticker

Rhein-Neckar Löwen - FC Barcelona - das Spiel zum Nachlesen im Ticker

Artikel und Videos zum Thema