Poschner begründet Moniz-Entlassung

Von Adrian Franke
Gerhard Poschner (l.) und Markus von Ahlen bejubeln den zweiten Treffer beim Sieg gegen Fürth
© getty

Gerhard Poschner hat öffentlich zur Entlassung von 1860-Trainer Ricardo Moniz Stellung bezogen. Der Sport-Geschäftsführer der Münchner hatte Moniz lange verteidigt, zog nach der Pleite gegen Sandhausen aber dennoch die Reißleine. Zuletzt sei kein Grundprinzip mehr erkennbar gewesen, Interimstrainer Markus von Ahlen darf sich derweil Hoffnungen machen.

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"Das ist wie in einer Beziehung. Bevor man nicht miteinander lebt, kann man auch nicht zu 100 Prozent wissen, ob das Ganze funktioniert. Die Garantie hat man vorher nie", erklärte Poschner im "Kicker" mit Blick auf die Moniz-Entlassung.

Demnach sei es ein längerer Entscheidungsprozess gewesen: "Wir haben es zuletzt nicht geschafft, eine klare spielerische Linie hineinzubekommen. Entscheidend war, es ist nicht in diese Richtung gegangen, wir haben uns Stück für Stück davon entfernt. Man kann eine Serie von Spielen haben, die man nicht gewinnt, aber das Grundprinzip muss immer erkennbar sein. Das haben wir zuletzt nicht mehr gesehen."

In der zweiten Halbzeit des Spiels gegen Sandhausen habe er sich dann festgelegt - nach der Pleite standen die Löwen bei sechs Punkten aus sieben Spielen: "Das Gegentor in letzter Sekunde war noch nicht einmal ausschlaggebend. Wir haben es an diesem Tag und auch in den Spielen zuvor nicht geschafft, unsere Mittel richtig einzusetzen. Da war kein Gefühl der Einheit zu spüren."

Viel Lob für von Ahlen

Unter Interimstrainer von Ahlen folgte prompt ein 2:0-Sieg gegen die SpVgg Greuther Fürth und Poschner lobte: "Gegen Fürth haben wir ansatzweise den Fußball gespielt, der uns vorschwebt. Dazu war bei allen das Gefühl der Gemeinschaft, des Zusammenhalts da. Und es war Ruhe da. Innere Ruhe. Bei den Spielern, dem Trainerstab, dem Umfeld war nie das Gefühl der Panik zu spüren, sondern viel, viel Zuversicht trotz aller Anspannung."

Daher sei auch nicht ausgeschlossen, dass der 43-Jährige das Team fest übernimmt. "Er ist definitiv einer, der die Mannschaft führen kann. Die Frage lautet, welchen Plan wir mittel- und langfristig mit ihm haben und welchen Plan er selber für sich hat. Wir haben uns alle Möglichkeiten offengelassen", so Poschner.

Letztlich müsse man aber noch abwarten, ob die Entlassung von Moniz tatsächlich die richtige Entscheidung war: "Das werden die nächsten Spiele zeigen. Diese Leistung hat nur einen Mehrwert, wenn wir sie bestätigen, ansonsten war das nur ein Strohfeuer."

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