"Ich kann nicht viel falsch gemacht haben"

Von Für SPOX in Madrid: Frank Oschwald
Sami Khedira wechselte nach der WM 2010 vom VfB Stuttgart zu Real Madrid
© Getty

Sami Khedira dominiert mit Real Madrid die Primera Division. Die Königlichen haben bereits sechs Punkte Vorsprung auf den FC Barcelona. Für Khedira ist der Kampf um einen Stammplatz in seiner zweiten Saison in Spanien noch größer geworden. SPOX sprach mit dem Nationalspieler nach dem 4:1 im Derby gegen Atletico Madrid über die Konkurrenz, Nuri Sahin und den Lauf von Real.

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SPOX: Real Madrid spaziert in dieser Saison durch sämtliche Wettbewerbe und der Mythos, dass Jose Mourinho mit seinen Mannschaften im zweiten Jahr immer deutlich besser ist, scheint sich zu bestätigen. Wie erklären Sie sich das?

Sami Khedira: Ich denke, dass unabhängig von Jose Mourinho jedes Team im zweiten Jahr besser ist. Wenn die Mannschaft einen neuen Trainer, ein neues Gesicht und ein neues Spielprinzip bekommt, dann braucht das einfach seine Zeit.

SPOX: Die Mannschaft ist in dieser Saison allerdings auf einem völlig anderen Level. Ist die Erklärung wirklich so einfach?

Khedira: Wir sind jetzt viel besser abgestimmt und noch eingespielter. Außerdem treten wir mehr als Mannschaft auf. Das hilft uns auf dem Platz enorm weiter. Die Ziele ergeben sich daraus eigentlich auch automatisch: Wir wollen in dieser Saison mehr Titel holen als in der letzten Runde.

SPOX: Nuri Sahin ist im Sommer mit dem Prädikat des besten Bundesliga-Spielers zu Real Madrid gewechselt und kehrte nach langer Verletzungspause jetzt auf den Platz zurück. Müssen Sie sich Sorgen um den Stammplatz machen?

Khedira: Bei Real Madrid hat man immer Konkurrenz, egal auf welcher Position man spielt. Das ist völlig normal. Im defensiven Mittelfeld gibt es hier eben gleich vier bis fünf Weltklasse-Spieler. Das war bei mir im letzten Jahr schon so und wird sich in Zukunft auch nicht ändern. Das Einzige was man machen kann, ist, seine Leistung zu zeigen. Und das gelingt mir bislang ganz gut.

SPOX: Wie geht der Trainer mit dem Konkurrenzkampf intern um?

Khedira: Der Trainer muss darüber nicht groß reden. Jeder weiß, dass er sich diesem Kampf stellen muss und jeder Einzelne kennt auch die enormen Fähigkeiten seiner Mitspieler. Letztendlich muss man eben versuchen, seine Qualitäten optimal einzusetzen. Alles andere kann ich, beziehungsweise können auch andere Spieler nicht beeinflussen.

SPOX: Dennoch scheint sich die spanische Presse neben Mesut Özil nun auch in den Spielstil von Nuri Sahin verliebt zu haben. Sie werden in der Öffentlichkeit weiter sehr kritisch beäugt. Ist ihre Art Fußball zu spielen zu deutsch und unspektakulär für Real?

Khedira: Die sollen schreiben, was sie wollen. Wenn ich jede Woche wieder über 90 Minuten spiele, dann kann ich nicht so viel falsch gemacht haben.

SPOX: Holt sich Nuri Sahin bei Ihnen trotzdem noch spezielle Tipps ab?

Khedira: Konkrete Tipps eigentlich nicht, aber wir reden natürlich viel miteinander - auch speziell dadurch, dass wir die gleiche Sprache sprechen. Die Abläufe auf dem Platz, das Umfeld und auch die Kultur - das ist natürlich alles neu für ihn. Trotz des Konkurrenzkampfes haben wir allerdings ein ganz normales Verhältnis.

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