Die Auferstehung der Giganten

Von Jan-Luc Treumann
Jose Mourinho und Pep Guardiola stehen sich im Manchester Derby gegenüber
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Persönliches Verhältnis

Am Samstag ist es soweit: Die "ewigen Rivalen" werden zum ersten Mal in England aufeinander treffen. Guardiola gegen Mourinho, Jose vs. Pep. Dabei verband beide in früheren Jahren eine Freundschaft. Doch das ist vorbei. Mittlerweile sind sie beide als Chefcoaches tätig und treffen mehr (bei ihrer Tätigkeit in Spanien) oder weniger (bei Guardiolas Zeit in München) häufig aufeinander.

In der Königsklasse standen sie sich 2010 mit Barca und Inter gegenüber, trotz einer Niederlage im Rückspiel zog Mou ins Finale ein. Der Portugiese feierte mit provizierenden Gesten und bezeichnete das Spiel als seine schönste Niederlage. Im Hinspiel hatten sich die Trainer bereits einen verbalen Schlagabtausch geliefert.

Auch in den folgenden Jahren ließ das nicht nach. Mourinho stichelte gegen die erfolgreichen Jahre der Katalanen unter Guardiola, im Jahr 2011 gab es dann die bekannte Offenbarung von Peps Seelenlebens. Als der zu den Bayern ging, mutmaßte Mourinho, dass der Katalane den Job in der Bundesliga nur angenommen hatte, um ihm aus dem Weg zu gehen.

Zuletzt sollten beide beim International Champions Cup in China aufeinandertreffen, das Spiel wurde aber abgesagt. Beide wurden gefragt, ob sie dem anderen die Hand schütteln würden. "Um die Frage zu beantworten, müsste ich ein paar unhöfliche Wörter benutzen", sagte Mourinho. "Natürlich werde ich ihm die Hand geben. Ich habe die Frage an Guardiola schon nicht verstanden und verstehe sie nun auch an mich nicht." Guardiolas Reaktion zuvor war die Gleiche.

Die wenigen Duelle in den vergangenen Jahren scheinen das Verhältnis zueinander etwas verbessert zu haben. Und schließlich ist der Konkurrent auch dafür verantwortlich, dass sie zu den Besten ihres Fachs gehören. "Wir haben beide einen Anteil an der Entwicklung des anderen", so Mourinho kürzlich. Nur Freunde, die werden Guardiola und Mourinho nicht mehr.