Die Auferstehung der Giganten

Von Jan-Luc Treumann
Jose Mourinho und Pep Guardiola stehen sich im Manchester Derby gegenüber
© getty
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Infrastruktur

Manchester United:

Jose Mourinho war bisher nicht als Kämpfer für Datenschutz bekannt. Diesen Eindruck konnten seine Spieler aber kurz nach Mous Ankunft bekommen. Er ließ die Kameras am Trainingsgelände abschaffen. Freiheit. Die Kameras sollten Louis van Gaal und seinem Team die Analyse des Trainings erleichtern, aber die Spieler fühlten sich dadurch unter Dauerbeobachtung. Wohl nicht zu Unrecht.

Auch ein weiteres unbeliebtes Instrument des Niederländers strich Mourinho: die Bewertungssitzungen. Der Portugiese setzt eher auf Statistiken und Daten, die wird er aber mit seinen Analysten im Hintergrund aufarbeiten.

Mourinhos Spieler werden wohl nicht vor der versammelten Mannschaft zur Schnecke gemacht. Die neue Freiheit und der Wohlfühlfaktor scheinen sich auszuzahlen. Das Regiment des Tulpengenerals ist vorbei.

Manchester City:

Spiele werden heutzutage immer noch auf dem Rasen entschieden. Doch die Vorbereitung wird wichtiger. Und darauf will auch Guardiola Einfluss nehmen. Wie schon in Barcelona und München krempelt Guardiola den Ablauf vor einem Spiel um. Die Spieler müssen nicht mehr die Nacht vor einem Spiel gemeinsam im Hotel verbringen, sondern dürfen Zuhause schlafen. Selbstverantwortung ist das Stichwort.

Frühstück und Mittagessen sollen dafür gemeinsam eingenommen werden. Nach einem Spiel isst das Team zusammen. Und für den Heimweg stehen Wasser und ein Nussmix to go bereit. Auch kurze Trainigseinheiten "zum Wachwerden" (Sagna) stehen auf dem Programm.

Seinen eigenen Fitness-Coach hat der Katalane mitgebracht: Lorenzo Buenaventura arbeitete mit ihm schon bei Barcelona und Bayern zusammen.

Guardiola will den Zufall eindämmen und so viele Faktoren wie möglich kontrollieren. Das kann positiven Einfluss haben, manchmal aber auch Grenzen überschreiten. In Barcelona soll er Detektive angeheuert haben, um das Nachtleben seiner Spieler beschatten zu lassen.