Bye, bye Triple

Von SPOX
FA-Cup, Manchester United, Portsmouth
© Getty

München - Die haushohen Favoriten Manchester United und FC Chelsea sind im Viertelfinale des FA-Cups überraschend gescheitert.

Cookie-Einstellungen

Während die Red Devils im heimischen Old Trafford gegen den FC Portsmouth mit 0:1 (0:0) verloren, leistete sich Chelsea mit Michael Ballack ebenfalls eine 0:1 (0:0)-Pleite beim Zweitligisten FC Barnsley.

In Manchester erzielte Sulley Muntari in der 78. Minute per Elfmeter das entscheidende Tor. Zuvor hatte Tomasz Kuszczak Pompey-Stürmer Milan Baros im Strafraum von den Beinen geholt.

Kuszczack war erst in der Halbzeit für den verletzten Stammkeeper Edwin Van der Sar eingewechselt worden und musste nach seinem Foul ohne abgewehrten Torschuss mit Rot wieder vom Feld.

Ferdinand im Tor

Da Sir Alex Ferguson bereits drei Mal gewechselt hatte, stellte sich Innenverteidiger Rio Ferdinand für die restlichen Minuten zwischen die Pfosten. Obwohl ManU das Spiel über die komplette Spielzeit dominierte, schafften sie es nicht einen Treffer zu erzielen, da sie reihenweise gute Chancen vergaben.

Portsmouth holte damit den ersten Auswärtssieg im Old Trafford seit 1957 und steht damit im Halbfinale, das im Wembley-Stadion ausgetragen wird.

ManU-Coach Ferguson ging danach auf Schiedsrichter Martin Atkinson los. Der Schotte fühlte sich benachteiligt, weil ein Foul von Sylvain Distin an Cristiano Ronaldo nicht als Elfmeter geahndet wurde.

ManU sauer auf den Schiri

"Das ist einfach nur lächerlich", schimpfte Sir Alex. "Trainer werden wegen solchen Fehlentscheidungen entlassen, aber der Schiedsrichter darf nächste Woche wieder ein Spiel pfeifen."

Im weiteren griff er auch den Schiedsrichter-Obmann Keith Hackett an: "Er macht seine Arbeit nicht richtig und das muss bewertet werden. Meine Arbeit wird bewertet, die der Spieler wird bewertet und die Leistung der Schiedsrichter sollte auch von den richtigen Leuten bemessen werden. Diese Leistung heute war einfach nur unakzeptabel."

Auch Ronaldo war außer sich. "Der Schiedsrichter heute war unglaublich. Distin hat nicht mal versucht den Ball zu spielen, sondern ist nur auf mich los gegangen. So ist es wirklich schwer, Fußball zu spielen. Das ist einfach nur ein schlechter Witz."

Nächste Sensation durch Barnsley

Der FC Barnsley machte derweil seinem Favoritenschreck-Image alle Ehre. Bereits in der Runde zuvor hatte der Verein des am Kreuzband verletzten deutschen Torhüters Heinz Müller mit einem Auswärtssieg beim FC Liverpool für Furore gesorgt. "Was für ein Schocker", titelte die Boulevardzeitung "News of the World".

Diesmal waren Michael Ballack und Co. die Opfer: Das Siegtor erzielte Kayode Odejayi in der 66. Minute. Pikant: Der Nigerianer hatte zuvor in 28 Zweitliga-Spielen kein einziges Tor erzielen können.

Chelsea-Coach Avram Grant hatte sein Team im Vergleich zum 3:0-Sieg in der Champions League gegen Olympiakos Piräus am Mittwoch auf sechs Positionen verändert. Frank Lampard, Didier Drogba, Claude Makelele, Paulo Ferreira und Ashley Cole wurden geschont. Ballack spielte 90 Minuten durch.

Letzter FA-Cup-Triumph 1912

"Das ist mein bislang enttäuschendster Tag bei Chelsea", gestand Trainer Avram Grant, während Barnsley-Fans das Spielfeld im kleinen Oakwell-Stadion stürmten und ihre Pokalhelden nach dem Coup gegen den Titelverteidiger ausgiebig feierten.

Der Favoritenschreck träumt bereits vom Finale in Wembley. "Ich weiß nicht mehr, was ich glauben soll. Wir haben Liverpool besiegt und nun Chelsea. Wir brauchen vor keinem Team mehr Angst zu haben", analysierte Barnsleys Trainer Simon Davey. Barnsley hatte 1912 zuletzt den FA Cup gewonnen, neun Tage nach dem Untergang der "Titanic".

Cardiff schlägt Middlesbrough 

Am Sonntag gab es die nächste Sensation. Erstligist FC Middlesbrough unterlag vor heimischer Kulisse Cardiff City. Der Zweitligist gewann durch Tore von Whittingham (9.) und Johnson (23.) mit 2:0.

Der vierte Halbfinalist wird zwischen den Zweitligisten Bristol Rovers und West Bromwich Albion ermittelt.

Artikel und Videos zum Thema