Scheich Salman in der Kritik

SID
Scheich Salman bin Ebrahim Al Khalifa ist einer von fünf Kandidaten auf den FIFA-Thron
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Bundestags-Vizepräsidentin Claudia Roth setzt sich gegen eine Wahl des Favoriten Scheich Salman bin Ebrahim Al Khalifa aus Bahrain zum neuen Präsidenten des Fußball-Weltverbandes FIFA ein.

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Neben der Grünen-Politikerin sprach sich am Wochenende unter anderem auch der ehemalige FIFA-Reformer Mark Pieth gegen den Scheich aus.

"Es wäre ein Hohn für die Opfer der massiven Menschenrechtsverletzungen in Bahrain, wenn eine solche Person Präsident der FIFA würde", sagte Roth der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Montagsausgabe). Al Khalifa, Präsident des asiatischen Fußballverbandes, gilt als aussichtsreichster Kandidat der Wahl am 26. Februar. Am Freitag hatte er ein Abkommen mit dem afrikanischen Verband geschlossen, in dem Beobachter eine Verabredung zur Blockwahl vermuten.

"Der Versuch einer Demokratisierung, einer Öffnung, mit einer Anerkennung der gleichen Rechte eines großen Teils der Bevölkerung, der Schiiten, wurde 2011 mit brutaler Gewalt niedergeschlagen. Dafür wurden Panzer aus Saudi-Arabien nach Bahrain geschickt. Es gab viele, viele Tote und Verletzte. Unter anderem Sportler wurden verhaftet, es gibt deutliche Hinweise auf Folter, auch von Fußballern", sagte Roth.

Scheich Salman war zur Zeit der blutigen Niederschlagung der Proteste Präsident des bahrainischen Fußball-Verbandes. Seit 2013 ist er Präsident des asiatischen Fußballverbandes AFC. Er hat eine direkte Beteiligung an Verhaftungen und Folterungen stets bestritten und beharrt zudem auf dem Standpunkt, dass Fußball nichts mit politischen Angelegenheiten zu tun habe. Ein Komitee, dem auf Weisung des Prinzen Nasser, dem Präsidenten des Olympischen Komitees von Bahrain, vorstand, das die Beteiligung von Sportlern an den Demonstrationen untersuchen sollte, sei nie tätig geworden, behauptete der 50-Jährige.

Rummenigge: Sache der Mitgliederverbände

Said Yousif Almuhafdah, der Vizepräsident des "Bahrain Center for Human Rights", sagte der FAZ: "Er hat Spieler nicht persönlich gefoltert. Gleichwohl gilt er sowohl mir als auch den Menschen in Bahrain als Folterer, denn dieses Komitee war dafür verantwortlich, dass Menschen ausgesondert wurden, ihre Arbeit verloren, verhaftet wurden, in Gefängnissen verschwanden, gefoltert wurden."

Der Schweizer Strafrechtsprofessor Mark Pieth, der zwischen 2011 und 2013 die FIFA-Reformkommission geleitet hatte, sagte, dass er eigentlich einen "Aufschrei der 209 Verbände" erwarte: "Sie müssten sagen: Wollen wir das? Sie müssen fragen: Ist Salman ein glaubwürdiger Vertreter für Demokratie und Aufbruch?"

Ein Sprecher des Deutschen Fußball-Bundes teilte am Sonntag der FAZ mit, das Thema werde am Mittwoch Gegenstand der Präsidiumssitzung sein. Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge, den Roth und Pieth aufforderten, Wort gegen Salman zu ergreifen, sagte, die Wahl des Präsidenten der FIFA sei Sache der Mitgliedsverbände.

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