Fast-Orgasmus und vollgekotzte Shirts

Von Oliver Birkner / Frank Oschwald
Mathieu Flamini (l.) hatte eine große Überraschung parat - In Spanien ging es um andere Dinge
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Primera Division

Von Frank Oschwald

Dirty Talk des Spieltags: Mensch, was war das nicht für ein Clasico! Sportlich gesehen waren die beiden Teams ähnlich auf Augenhöhe wie Hayden Panettiere und ihr ukrainischer Kirmesboxer. Da brauchen wir uns eigentlich nicht mehr lange mit aufhalten. Viel spannender am ganzen Clasico-Heckmeck war logischerweise wieder die Zeit vor dem Spiel. Da wollten beide Parteien natürlich mal wieder Eier zeigen. Da Länderspielpause war, hatten beide Seiten auch noch genug Zeit und verwandelten das ganze Vorgeplänkel in ein handfestes, erotisches Vorspiel mit Diry Talk.

Da war auf der einen Seite beispielsweise Gerard Pique. Der gestand, dass das Spiel gegen Real die Barca-Spieler immer "horny" machen würde. Das ist durchaus verstörend, ja. Allerdings folgte schon bald die Antwort von Abwehr-Zerstörer Sergio Ramos. Der hat immer ähnliche Sexträume vor dem Duell mit Barca. Der Clasico habe ihn jetzt zwar noch nicht zum Orgasmus gebracht, erzählte der Spanier und fügte hauchend hinzu: "Aber fast". Sollte Ramos nicht noch bizarrer veranlagt sein, wird ihm nach dem 0:4 dieser sportliche, äh, Höhepunkt wohl auch weiterhin verwehrt bleiben. Was der aufgegeilte Pique nach dem 4:0 so trieb, wollen wir beim besten Willen nicht wissen.

Auch Marc Bartra freute sich wie ein Schnitzel auf el Clasico. Ebenfalls im sexuellen Bann des Spiels postete er auf seinem Twitter-Account: "Lust auf den Clasico! Forca Barca! #FCB #MESQUEUNCLUB #ELCLASICO" Wenige Stunden später gab Barca-Coach Luis Enrique den 18er-Kader bekannt und strich Bartra aus Leistungsgründen aus dem Kader. Forca am Arsch, dachte sich Bartra und löschte den Tweet umgehend nach der Verkündung.

Peitsche des Spieltags: Nach all dem Clasico-Glamour geht's ab in den Untergrund des spanischen Amateur-Fußballs. Unter der Woche flatterte eine Meldung in die Redaktion, bei der jeder sofort dachte: "Macht doch jetzt da nicht so einen Aufstand. Mannomann". Eigentlich lief alles normal beim Spiel der zweiten andalusischen Liga zwischen CD Abes und Gabia CF. Bestimmt immer ein Klassiker, diese rassigen Duelle zwischen Abes und Gabia. Huiuiui.

Am letzten Wochenende stürmte laut der spanischen Zeitung "Marca" irgendwann ein Flitzer quer übers Spielfeld und versuchte, "die Linienrichterin mit seinem Penis zu schlagen". Ein Schrei ging durch die spanische Medienlandschaft. Liebe spanische Kollegen, da muss man jetzt doch nicht gleich mit dem Finger auf einzelne Personen zeigen. Hey, das kann doch jedem mal passieren. Da passt man einmal kurz nicht auf - zack - schon hat man seinen Dödel in der Hand und watscht damit die blonde Supermarkt-Kassiererin am Unterarm ab. So etwas passiert halt nun mal. Prüde Iberer...

Algo mas? Sportartikelhersteller Adidas nutzte die Länderspielpause, um sämtliche EM-Trikots für das kommende Jahr auf den Markt zu schmeißen. Auch die Spanier kamen unter der Woche in den Genuss, ihr neues Gewand zu betrachten. Während das Heimtrikot, oh Wunder, oh Wunder, komplett rot und ähnlich innovativ wie das Heimtrikot der deutschen Nationalelf ist, erregt das zweite Trikot der Spanier die Gemüter.

Dieses ist weiß und ist auf der Vorderseite mit kleinen Dreiecken in verschiedenen Gelb- und Rottönen bestückt. Die sind allerdings dermaßen wild verteilt, dass der ein oder andere nicht ganz happy mit dem Trikot ist. "Etwas noch nie Dagewesenes" ist da noch eine der nettesten Bezeichnungen. Andere vergleichen das Trikot vielmehr mit dem deutschen WM-Trikot von 1990.

Hallo? Geht's noch? Unser Leibchen damals hatte Klasse. Und Stil. Und sowieso. Dieser Vergleich zieht nicht. Das ändert auch trotzdem die Tatsache nicht, dass das spanische Trikot nicht die Krone der Schöpfung ist. "Ein erwachender Albtraum" und "verkokelte Habanero" war ebenfalls zu lesen. Unser Favorit: "Dieses Trikot sieht aus, als habe sich jemand Paella über das weiße T-Shirt gekotzt".

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