Inter wuchtet sich an die Spitze

Von SPOX
Mauro Icardi erzielte das 2:0 für Inter beim Kantersieg gegen Frosinone
© getty

Am 13. Spieltag der Serie A TIM entbrennt der Kampf um die Tabellenspitze vollends. Die Roma kommt in der Regenschlacht von Bologna nicht über ein Unentschieden hinaus. Juve fährt einen glanzlosen Sieg gegen den AC Milan ein. Lazio hadert dagegen weiter mit seiner Serie, Florenz verpasst den Sprung zurück an Platz eins, den erst Neapel, dann aber Inter innehat.

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Bologna - AS Rom 2:2 (0:1)

Tore: 1:0 Masina (15.), 1:1 Pjanic (52./Handelfmeter), 1:2 Dzeko (72./Foulelfmeter), 2:2 Destro (87./Foulelfmeter)

Rote Karte: Maietta (70./Bologna)

Eigentlich hätte das Spiel gar nicht angepfiffen werden dürfen. Es regnete aus Kübeln, der Rasen war völlig durchtränkt und nahezu jeder Pass versank in den Tiefen des Platzes - das Treiben erinnerte mehr an eine Wasserschlacht als an Fußball. Während Bologna anfangs mit den Bedingungen besser zurecht kam und durch Adam Masina verdient in Führung ging (15.), kämpfte sich die Roma mit zunehmender Spielzeit immer mehr in die Partie.

Schnelle Kombinationen und sehenswert vorgetragene Angriffe blieben aber weiterhin aus. Zu unberechenbar verhielt sich das Leder auf dem nassen Geläuf. Folgerichtig benötigte der Favorit zwei Strafstöße, um das Match zu drehen. Erst verwandelte Daniel Pjanic einen Handelfmeter (52.), 20 Minuten später blieb auch Edin Dzeko vom Punkt eiskalt (72.). Bitter für Bologna: Weil Domenico Maietta für sein Foul die Rote Karte sah, musste der Gastgeber die restliche Spielzeit in Unterzahl agieren (70.).

Doch die ohnehin kuriose Partie hatte noch eine Pointe übrig. Kurz vor Schluss entschied Schiedsrichter Gianluca Rocchi zum dritten Mal auf Elfmeter - diesmal für den Gastgeber. Auch Mattia Destro zeigte keine Nerven (87.) und sicherte seinem Team den Punktgewinn.

Juventus - AC Milan 1:0 (0:0)

Tor: 1:0 Dybala (65.)

Beide Teams lieferten sich im Juventus Stadium ein ausgeglichenes Duell, wobei aufgrund von zahlreichen Zweikämpfen und Fouls zunächst kein wirklicher Spielfluss aufkommen wollte. Mit zunehmender Dauer wurden die Akteure mutiger, gefährliche Torszenen gab es allerdings nicht, beide Teams versuchten es lediglich aus der Distanz.

Juve erarbeitete sich dennoch mehr Spielanteile, blieb aber spätestens vor dem gegnerischen Sechzehner ohne Idee. Es fehlte der entscheidende Pass und Milans Hintermannschaft verteidigte gut. Schließlich dauerte es bis zur 65. Minute, bis dann doch der erste Treffer fiel. Paulo Dybala traf nach Flanke von Alex Sandro für die Hausherren. Der Argentinier nahm die Pille im Strafraum an und ließ Keeper Gianluigi Donnarumma keine Chance.

Nach dem Treffer entwickelte sich eine spannende Partie - nachdem Stefano Sturaro fast auf 2:0 erhöhte (69.), hatte Milans Juraj Kucka wenig später den 1:1-Ausgleichstreffer auf dem Fuß. Milan drückte nun etwas mehr, doch die Alte Dame hielt dagegen. Es blieb schließlich beim knappen Sieg für Juventus, womit das Team von Massimiliano Allegri den direkten Konkurrenten überholen konnte.

Lazio - Palermo 1:1 (0:1)

Tore: 1:1 Goldaniga (21.), 1:1 Candreva (70./FE)

Die Sieglos-Serie hält an! Ohne Miro Klose und ohne den großen Rückhalt der Fans - gerade einmal 13.000 Zuschauer fanden den Weg ins Stadio Olimpico - war Lazio die Verunsicherung aus zuletzt drei Liga-Pleiten in Folge über weite Strecken anzumerken. Schon das 0:1 war sinnbildlich dafür: Ein missglückter Fernschuss von Lazaar landete bei Edoardo Goldaniga - inmitten der gesamten Lazio-Hintermannschaft. Doch kein Römer fühlte sich für den Innenverteidiger verantwortlich, sodass dieser den Ball an der Strafraumlinie annehmen und aus der Drehung abschließen konnte (21.).

Nachdem Trainer Beppe Iachini in der Vorwoche überraschend entlassen worden war, feierte Davide Ballardini auf der Palermo-Bank seine Premiere. Sein Team hatte ein inspirationsloses Lazio lange Zeit im Griff, einzig nach Standards wurden die Gastgeber gefährlich, so wie Innenverteidiger Wesley Hoedt, dessen Kopfball Palermo-Keeper Sorrentino in der 39. Minute gerade noch über die Latte lenkte.

Auch nach der Pause fehlte es den Gastgebern an Durchschlagskraft. Palermo blieb seinem abwartenden Spiel treu und hatte nach Kontern sogar größere Chancen als die unter Zugzwang stehenden Römer. Doch Palermo-Verteidiger Hiljemark schenkte den Gastgebern aus dem Nichts neues Selbstvertrauen, als er seinen Gegenspieler Lulic im Zweikampf völlig überflüssig von den Beinen holte. Den fälligen Elfmeter verwandelte Antonio Candreva sicher links unten (70.). Auf den Sieg drängte letztlich kein Team mehr.

Hellas Verona - SSC Neapel 0:2 (0:0)

Tore: 0:1 Insigne (67.), 0:2 Higuain (74.)

Der große Sieger des Spieltags heißt Neapel. Während die Konkurrenz im Kampf um die Tabellenspitze reihenweise patzte, setzte sich der SSC in Verona problemlos durch. Ein Doppelschlag nach der Pause brachte die Entscheidung.

Erst jagte Lorenzo Insigne seinen Schuss aus 16 Metern vom Pfosten ins Tor (67.), dann bediente er kurz darauf Gonzalo Higuain, der zum 2:0 einschob (74.). Die Tabellenführung gab der SSC am Sonntagabend jedoch wieder an Inter ab, das problemlos siegte.

AC Florenz - FC Empoli 2:2 (0:2)

Tore: 0:1 Livaja (18.), 0:2 Büchel (27.), 1:2 Kalinic (56.), 2:2 Kalinic (61.)

Im ersten Durchgang war von der Tabellensituation nichts zu spüren. Das Team von Trainer Paulo Sousa tat sich sehr schwer gegen eine stark aufspielende Mannschaft aus Empoli. Nach 18 Minuten dann der Schock für die Fiorentina - nach schönem Pass von Riccardo Saponara tauchte Marko Livaja frei vor Keeper Ciprian Tatarusanu auf und vollendete zur Führung für den Außenseiter.

Geschockt vom Gegentreffer spielte die Viola in der Folge wie paralysiert und musste kurz darauf das nächste Tor schlucken. Per Traumtor erzielte der Österreicher Marcel Büchel mit einem satten Volley aus fast 30 Metern das 2:0 (27.) für die Gäste.

In der Pause schien Sousa jedoch die richtigen Worte gefunden zu haben. Seine Mannschaft kam wie aufgedreht aus der Kabine und konnte durch einen Doppelschlag von Top-Stürmer Nikola Kalinic (55./61.) ausgleichen.

Beinahe hätte der Kroate sogar den Hattrick perfekt gemacht. Nach 78 Minuten knallte er den Ball jedoch aus kurzer Distanz an die Latte. Trotz drückender Überlegenheit schafften die Hausherren es anschließend nicht, den Ball noch einmal im Tor unterzubringen und die Partie komplett zu drehen, womit man die Tabellenführung letztendlich abgeben musste.

Inter - Frosinone 4:0 (1:0)

Tore: 1:0 Biabiany (29.), 2:0 Icardi (53.), 3:0 Murillo (88.), 4:0 Brozovic (90 +3)

Es entwickelte sich ein flotter, abwechslungsreicher Kick. Nach einer halben Stunde münzten die Hausherren ihr leichtes Chancenplus zur verdienten Führung um: An der Strafraumkante kam Stevan Jovetic zum Schuss, den Nicola Leali noch stark parieren konnte. Doch der Ball fiel Jonathan Biabiany vor die Füße, der das Leder aus wenigen Metern problemlos zur Inter-Führung in die Maschen knallte.

Mit viel Schwung kamen die Nerazzurri aus der Kabine und verdoppelten die Führung prompt: Adem Lajic und Mauro Icardi vernaschten die gesamte Abwehr des Aufsteigers mit einem einfachen Doppelpass, wenige Meter vor Keeper Leali spielte Lajic den Ball erneut zurück zum mitgelaufenem Icardi, der aus zwei Metern nur noch einschieben musste (53.).

Die Elf von Roberto Mancini spielte die Führung in gewohnter Manier runter und ließ das Publikum kurz vor Ende sogar noch zweimal jubeln: Eine schöne Kombination schloss der mitgeeilte Innenverteidiger Jeison Murillo trocken zum 3:0 ab (88.), bevor Marcelo Brozovic in der Nachspielzeit sogar noch auf 4:0 (90. +3) stellte.

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