"Nummer 9 bei Barca? Ich hoffe sehr!"

Von Jochen Tittmar
Fußball, International, Benzema, Lyon
© Getty

München - Um Karim Benzema (in der Bildmitte) von Olympique Lyon reißt sich ganz Fußball-Europa. Einem Wechsel im Sommer schob der 20-Jährige aber erneut einen Riegel vor.

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Der FC Chelsea, Arsenal und Manchester United: alle wollen das Sturmtalent möglichst schon im Sommer verpflichten. Das Problem ist, dass alle Vereine aus England kommen.

Aber da will Benzema gar nicht hin. Und wenn, dann wohl erst am Ende seiner Karriere.

"Meine Art zu spielen würde am besten nach Spanien passen. Dann nach Italien und dann England - in dieser Reihenfolge", sagte der Stürmer.

Benzema schwärmt von Barca

Vor allem der FC Barcelona scheint es ihm angetan zu haben. Da gerät der Goalgetter regelrecht ins Schwärmen: "Die Nummer 9 bei Barcelona im nächsten Jahrzehnt? Ich hoffe sehr. Ich habe Barcelona schon immer gemocht. Sie hatten immer schon große Stürmer wie Stoichkow und Romario. Diese Mannschaft spielt einen schönen Ball, entwickelt ein schnelles Spiel und es macht viel Spaß, ihnen zuzuschauen. Vor allem wenn man Ronaldinho zusieht."

Er wisse zwar noch nicht, wann er eine Entscheidung treffen werde, "aber eines ist sicher: Am Ende dieser Saison wird es nicht sein. Ich werde im nächsten Jahr für Lyon spielen. Ich bin erst 20 und habe meine Zukunft noch vor mir."

Berbatow hat "große Pläne"

Sollte ManU Benzema nicht bekommen, wäre Dimitar Berbatow eine mögliche Alternative.

Doch der Ex-Leverkusener, auf den auch Manchester City und Real Madrid ein Auge geworfen haben sollen, scheint nach dem Carling-Cup-Gewinn vergangenen Samstag (2:1 n.V. gegen den FC Chelsea) nicht unbedingt willig, seine Zelte bei Tottenham Hotspur abzubrechen.

"Will hier Trophäen gewinnen"

"Ich will hier Trophäen gewinnen und hoffentlich ist dies die erste von vielen. Wir haben große Ziele vor uns", bekannte der 27-Jährige in der "Daily Mail". So lange die Ziele von Tottenham mit seinen persönlichen übereinstimmen, könne er sich einen Verbleib an der White Hart Line durchaus vorstellen.

Um ihm diese Vorstellung zu versüßen, sind die Spurs bereit, die Bezüge von Berbatow auf das Niveau der vereinsinternen Topverdiener zu hieven. 80.000 Euro - pro Woche wohlgemerkt. 

Doch Tottenham braucht dabei keine Eile zu haben. Zum einen, weil der Vertrag von Berbatow noch bis 2010 läuft. Zum anderen besitzen die Spurs eine Option auf eine Verlängerung um weitere zwei Jahre. Einem eventuellen Transferpoker können die Spurs daher locker entgegen sehen und dank der Klausel weiter auf die aufgerufene Ablösesumme von knapp 40 Millionen Euro pochen.

Flamini pokert, Inter an Hleb dran

Ein Geldsegen wartet auch auf Mathieu Flamini von Arsenal London. Von 26.000 auf 66.000 Euro soll dessen Wochengehalt angehoben werden, wenn er bei den Gunners einen neuen Fünfjahres-Vertrag unterzeichnet. Doch obwohl sich der Franzose mit den Klub-Verantwortlichen grundsätzlich einig ist, zögert er.

Ohne neue Unterschrift könnte er im Sommer ablösefrei wechseln. Das will Trainer Arsene Wenger mit aller Macht verhindern: "Diese Mannschaft muss zusammen bleiben. Der erste Fall, der zu lösen ist, ist der von Flamini. Wir müssen ihn halten."

Juve interessiert

Arsenal fürchtet, dass sich andere Klubs mit dem französischen Nationalspieler befassen und muss nun noch mal nachlegen. Wie die "Gazzetta dello Sport" vermeldet, soll Juventus Turin bereits Interesse angemeldet haben.

In Italien scheinen die Arsenal-Kicker gut anzukommen. Laut "Daily Express" will Inter Mailand Aliaksandr Hleb im Sommer verpflichten. Die Nerrazurri sind bereit, 18,5 Millionen Euro aufzurufen. Der Weißrusse scheint nicht abgeneigt.

Gerrard spart nicht mit Kritik

Steven Gerrard hat von der aktuellen sportlichen Entwicklung seines FC Liverpool gehörig die Schnauze voll.

Im "LFC-Magazine" gibt er zu, dass er beim Blick auf die Tabelle "bitter enttäuscht" ist. "Wir können nicht die ganze Zeit von der nächsten Saison sprechen", so der Kapitän weiter, "früher oder später müssen wir eine Saison abliefern, in der wir unser Versprechen einhalten und die Antwort auf dem Platz geben."

CL-Sieg keine Entschädigung

Gerrard läuft die Zeit davon: "Ich bin jetzt 27 und möchte nicht immer über die nächste Saison sprechen, bis ich 32 bin."

Auch der noch mögliche Champions-League-Titel wäre für den Ur-Liverpooler kein Trost: "Ich werde nicht so tun, als ob der Gewinn dieses Titels - und wir sind momentan noch ein ganzes Stückchen davon entfernt - für die Enttäuschung in der Liga entschädigt."

Rijkaard vor Wechsel zu Chelsea?

Selbst in der Trainergilde scheint sich Spektakuläres anzubahnen. Die "Daily Mail" berichtet unter Berufung auf eine Quelle, die Barca-Coach Frank Rijkaard nahe stehen soll, dass der Holländer den Katalanen im Sommer nach fünf Jahren den Rücken kehrt:

"Frank verlässt Barcelona am Ende der Saison. Das war immer der Plan und im Moment ist es hundertprozentig, dass er es machen wird."

Verbleib unwahrscheinlich

Ein möglicher Grund, der ihn zum Umdenken bewegen würde, wäre "wenn sie wieder den Meistertitel oder die Champions League gewinnen würden. Dann müsste er eine Entscheidung treffen." Wenn man der geheimnisvollen Quelle glaubt, scheint dies jedoch nicht sehr wahrscheinlich:

"Er hat noch ein Jahr Vertrag in Barcelona. In der Vergangenheit sagte er aber immer, dass Chelsea ein großer Klub ist. Wenn der Job frei wird, wäre er natürlich daran interessiert."

Die Wahrscheinlichkeit, dass dies passieren wird, ist relativ groß. Chelsea-Coach Avram Grant würde wohl nur noch der Gewinn der Champions League in die nächste Saison retten.

In London träfe Rijkaard mit Henk Ten Cate auf einen alten Bekannten. Beide holten 2006 mit Barca die Champions League. 

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