Die Frauenfußballerinnen des FFC Frankfurt haben die Kehrtwende nach einem schweren Saisonstart geschafft. Nach herben Niederlagen in der Bundesliga und einer internen Krise steht das Team nun gleich in zwei Endspielen. Nach dem Finale des DFB-Pokals haben die FFC-Frauen am Samstag auch das Finale der Champions League erreicht.
Ein 2:0-Rückspielerfolg gegen Arsenal London im eigenen Stadion lässt den FFC nun von zwei Titelgewinnen träumen. Im Endspiel des europäischen Wettbewerbs am 17. Mai in München wartet der Titelverteidiger Olympique Lyon. Der französische Serienmeister schaltete im Halbfinale den deutschen Meister Turbine Potsdam aus.
0:0 zu wenig für Potsdam
Nach dem 5:1 im Hinspiel kam Potsdam im eigenen Stadion am Sonntag nicht über ein 0:0 hinaus. Die Potsdamerinnen präsentierten sich vor 3.850 Zuschauern deutlich stärker als im verkorksten Hinspiel vor einer Woche, fanden allerdings gegen die abgeklärten Französinnen erneut kein Mittel. Isabel Kerschowski (54.) traf nur die Querlatte, die mindestens vier benötigten Tore aber gelangen nicht.
"Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft und auch auf unser Management und die Vereinsführung. Sie haben uns in der schwierigen Phase im November den Rücken gestärkt. Jetzt sind wir dort, wo wir hin wollten", bilanzierte FFC-Trainer Sven Kahlert. Dzsenifer Marozsan (60.) und Jessica Lindström (85.) hatten die Frankfurterinnen vor 3.710 Zuschauern im Stadion am Brenatanobad zum Sieg geschossen, nachdem bereits das Hinspiel in London mit 2:1 gewonnen worden war.
Finale in München
Am 17. Mai in München kann der erfolgreichste deutsche Frauenfußball-Verein nun zum vierten Mal die europäische Königsklasse gewinnen, Rekordsieger ist er mit drei Titeln bereits jetzt. Dabei kriselte es noch vor wenigen Monaten heftig.
Im November verlor die Mannschaft dreimal in Folge in der Bundesliga, vor allem die Nationalspielerinnen hatten mental noch am bitteren Aus bei der Heim-WM zu knabbern. Nur Rang vier steht daher in der Liga derzeit zu Buche.
FFC-Manager hofft auf 40.000 Fans in München
Und auch in der Champions League tat sich das Team zunächst schwer, konnte auswärts zunächst nicht punkten und schaffte es nur dank souveräner Heimerfolge jeweils in die nächste Runde. Es fehlte der Mannschaftsgeist. "Gegen Arsenal haben wir als Team gearbeitet und das hat uns ins Finale gebracht", stellte Torschützin Marozsan am Samstag dann fest.
Die Erfolge der vergangenen Wochen haben die Mannschaft wieder zu einer Einheit geformt. "Ein Traum ist in Erfüllung gegangen", kommentierte FFC-Manager Siegfried Dietrich den Einzug ins Champions-League-Finale auf deutschem Boden.
Lyon ist als Titelverteidiger die derzeit stärkste Mannschaft Europas. Aber im eigenen Land haben wir mit der Unterstützung der Fans sicher eine Chance. Ich hoffe, dass 30.000 bis 40.000 Zuschauer nach München kommen werden", so Dietrich.