Frankfurt und Potsdam vor dem Traumfinale

SID
Der 1. FFC Frankfurt geht als Favorit ins Duell mit Arsenal LFC am Sonntag in London
© Getty

Nur noch ein Schritt trennt die Fußballerinnen von Turbine Potsdam und dem 1. FFC Frankfurt/Main vom deutschen Traumfinale in der Champions League am 17. Mai in München.

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Zumindest der dreifache UEFA-Pokalsieger aus Frankfurt zieht als Favorit in das Halbfinale gegen Arsenal LFC ein. Potsdam (2010) und Titelverteidiger Olympique Lyon (2011) haben jeweils einmal das direkte Endspiel-Duell gewonnen und stehen sich diesmal bereits in der Vorschlussrunde gegenüber.

"Gegen Olympique ist noch eine Rechnung offen", sagt Potsdams Spielführerin Jennifer Zietz mit Blick auf das im Vorjahr in Fulham 0:2 verlorene Endspiel gegen den französischen Serienmeister.

"Lyon ist der schwerste Gegner im Topf. Und sehr, sehr angriffsstark", meint Trainer Bernd Schröder. "Wir wollen möglichst stabil auftreten. Hinten nichts zu lassen und möglichst ein Tor machen. Aber das wird ein hartes Brot."

Personalsorgen in Potsdam

Fragezeichen beim Personal des deutschen Meisters, der 2010 in Getafe Lyon im Elfmeterschießen besiegte und damit erster Gewinner der Champions League überhaupt war, gibt es vor dem Hinspiel in Lyon (Sonntag, 18.00 Uhr) genügend.

Tabea Kemme und Torhüterin Alyssia Naeher fallen verletzt aus, der Einsatz von Viola Odebrecht, Yuki Nasgasato und Bianca Schmidt ist fraglich. Die Mannschaft fliegt bereits am Samstag nach Lyon. Am Spieltag folgt ein Fanflieger. Die Turbine-Fans werden es gegen etwa 20.000 Einheimische auf den Rängen in der französischen Metropole schwer haben.

"Potsdam ist eine starke Mannschaft. Aber wir wollen den Pokal verteidigen", benannte die Schweizer Nationalspielerin Lara Dickenmann das Ziel des Lyoner Starensembles, das etwa zwei Drittel des französischen Nationalteams in den Reihen hat.

Der Respekt ist immerhin so groß, dass Dickenmann und ihr Trainer Patrice Lair Turbine zuletzt im Bundesligaspiel gegen Jena beobachteten.

Frankfurt im Form-Hoch

Beim 1.FFC Frankfurt herrscht aktuell eitel Sonnenschein nachdem das lukrative DFB-Pokalfinale erreicht und zudem in der Meisterschaft der Rückstand zu Potsdam auf vier Punkte reduziert wurde.

"Wir freuen uns über die vielen Herausforderungen. Wenn man erfolgreich ist und bis zum Schluss im Titelrennen aussichtsreich dabeibleibt, dann macht es Spaß, sich zu fordern und man findet als Sportler immer die nötige Motivation", sagt FFC-Coach Sven Kahlert.

Damit im kleinen Londoner Stadion Westborehamwood am Sonntag (Anstoß: 16.00 Uhr) alles klar geht und die Frankfurterinnen trotz der englischen Wochen keine Überraschung erleben, hat Manager Siegfried Dietrich die Lady-Gunners und ihre Infrastruktur genauestens unter die Lupe genommen.

Fatmire Bajramaj fällt aus

Auf Fatmire Bajramaj müssen die Frankfurterinnen derweil verzichten. Die Verletzung der 24-Jährigen aus dem vergangenen Bundesliga-Match bei Bayer Leverkusen stellte sich in einer Untersuchung als Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel heraus.

Bajramaj fällt ungefähr drei Wochen aus und steht den Frankfurterinnen demnach sowohl im Hinspiel als auch im Rückspiel am heimischen Brentanobad (21. April) nicht zur Verfügung.

Zwei Finalisten wichtig fürs Image

"Es ist alles ein bisschen kleiner, enger und älter. Wir haben Arsenal mehrfach gesehen und wollen unsere Qualität so zeigen, dass wir im Gegensatz zu den vorherigen Runden auch schon im Hinspiel belohnt werden", sagt er.

Natürlich hat der FFC-Manager das Münchner Endspiel genauso fest im Visier wie sein Kollege Schröder in Potsdam.

"Ein deutscher Teilnehmer im Endspiel täte dem Wettbewerb gut. Ein zweiter deutscher Finalist würde die Dominanz auf Vereins- und Liga-Ebene unterstreichen. Es wäre auch für das seit der WM angekratzte Image des Frauenfußballs in unserem Lande wichtig", meint Dietrich.

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