Stimmen zum Spiel Deutschland-Serbien

SID
EM 2008, Fussball, Merkel, Zwanziger, Serbien
© DPA

Hamburg - Die deutsche Nationalmannschaft hat das letzte Testspiel vor der EM 2008 gegen Serbien mit 2:1 (0:1) in Gelsenkirchen gewonnen. Die Deutsche Presse Agentur dpa hat die wichtigsten Stimmen gesammelt.

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Joachim Löw (Bundestrainer): "Die Serben waren heute der richtige Gegner für uns, weil sie in der Spielweise und Mentalität den Kroaten ähneln. Sie haben uns alles abverlangt. Wir sind froh, dass wir das Spiel noch drehen konnten und mit einem Sieg in die zwei freien Tage gehen. Das ist gut für das Selbstvertrauen. Michael Ballack hat die Mannschaft permanent nach vorne getrieben. Er hatte sich das Tor verdient. Wir sind im Plan. Die Spieler sind müde, aber die Mannschaft wird nächste Woche noch einen Schub machen."

Angela Merkel (Bundeskanzlerin): "Der Spaß hat zugenommen, vorher war noch die Anspannung da. Ich bin sehr zuversichtlich. Die Mannschaft hat Kraft, Willen und unglaubliche Chancen. Die Trainer arbeiten auf den Punkt hin. Wenn das so weitergeht, wird es gut. Das war fast ein Bilderbuch-Vorbereitungsspiel, ganz nach meiner Vorstellung. Ich möchte, dass die Mannschaft gut abschneidet. Was mich sehr berührt hat, war das Publikum, das unsere Nationalmannschaft gut begleitet. Michael Ballack hat seiner Kapitänsbinde alle Ehre gemacht."

Kapitän Michael Ballack (FC Chelsea): "Wir wollten unbedingt das Spiel noch gewinnen. Es wäre nicht so toll gewesen, im letzten Spiel mit einer Niederlage oder einem Remis in die Schweiz zu gehen. Jeder hat noch einmal Gas gegeben. Wir haben eine gute Mannschaft. Das war schon besser, aber wir sind noch nicht bei hundert Prozent. Die Formkurve wird jetzt aber nach oben gehen. Beim Freistoß war die Mauer meiner Meinung nach zu nah, aber im Endeffekt war das egal."

Christoph Metzelder (Real Madrid): "Das 0:1 war sicherlich mein Fehler. Sicherlich war das viel zu viel Risiko. Im Fußball muss man auch mal zwischen Fehler und Fehler entscheiden. Ich bin verbessert, aber noch nicht gut genug. Aber die Tendenz geht in die richtige Richtung. Ich war bei den Endrunden immer umstritten, im Turnier aber dann eine feste Größe."

Lukas Podolski (Bayern München): "Ich wollte alles geben, wie immer, wenn ich reinkomme. Das ist mir zum Teil gut gelungen. Wer bei der EM spielt, darüber mache ich mir jetzt keine Gedanken. Ich freue mich, dass ich jetzt zwei Tage mit meiner Familie verbringen kann. Dann treffen wir uns am Dienstag und dann geht die Vorbereitung auf das Polen-Spiel los. Das heute war schon ein Zeichen, aber das richtige Zeichen muss am 8. Juni kommen. Es nützt ja nichts, wenn wir hier gewinnen und alle sagen super und dann am 8. Juni kein Spiel gewinnen. Unser Ziel ist es, Europameister zu werden."

Per Mertesacker (Werder Bremen): "Beim 0:1 habe ich sehr schlecht ausgesehen. Da haben wir nicht aufgepasst, aber daraus müssen wir jetzt die richtigen Lehren ziehen. Insgesamt hat es aber schon viel besser geklappt als gegen Weißrussland. Der Maßstab wird aber sein, wie wir am nächsten Sonntag gegen Polen spielen. Wir spielen mit einer ähnlichen Mannschaft wie 2006, aber haben noch mehr Potenzial."

Philipp Lahm (Bayern München): "Man muss 90 Minuten sein Spiel durchziehen. Der Gegner stand mit zehn Mann hinten drin. Wir sind in Rückstand geraten, haben einen Elfmeter nicht bekommen. Aber die Rückschläge haben wir verkraftet und unser Spiel weiter durchgesetzt und dann verdient gewonnen. Wir haben zwei Wochen sehr gut trainiert, nächste Woche gehen wir noch mehr ins Taktische über und dann werden wir eine sehr gute deutsche Mannschaft sehen im ersten Spiel. Wir sind alle reifer als 2006, alle haben ein großes Turnier hinter sich, sind erfahrener und eingespielter. Die Feinabstimmung werden wir in der nächsten Woche machen."

Kevin Kuranyi (Schalke 04): "Es war wichtig, dass wir am Ende noch gewonnen haben und gezeigt haben, dass wir zurückkommen können. Wir sind auf dem richtigen Weg, wir wollten unbedingt gewinnen. Mario Gomez und ich haben einige gute Kombinationen gehabt und auch einige Chancen erspielt. Ob man bei der EM spielt, hängt nicht von einem Spiel ab."

Oliver Neuville (Borussia Mönchengladbach): "Ich konnte dem Trainer zeigen, dass er auf mich zählen kann, aber noch wichtiger war der Sieg der Mannschaft. Ich freue mich, wenn ich rein darf und wenn dann noch ein Tor klappt. Es hat zwar noch nicht alles gepasst, aber ich bin optimistisch, dass wir bis zum Polen-Spiel in Topform sind. Wir sind sehr gut vorbereitet und haben sehr hart trainiert. Wir werden alles versuchen, Europameister zu werden."

Marcell Jansen (Bayern München): "Man hat heute erneut gemerkt, dass wir in den vergangenen Tagen sehr hart gearbeitet haben, aber wir haben deutlich stärker gespielt als noch am Dienstag gegen Weißrussland und können dem Turnier optimistisch entgegensehen."

Heiko Westermann (Schalke 04): "Das war ein wichtiger Sieg für die Moral, weil wir einen Rückstand umgedreht haben."

Clemens Fritz (Werder Bremen): "Wir haben zwar am Anfang nicht so gut gespielt, insgesamt aber eine gute Moral bewiesen. Es war wichtig, dass wir im letzten Test vor der EM ein Erfolgserlebnis hatten. Ballack ist vorneweg marschiert wie ein echter Kapitän."

Oliver Bierhoff (Teammanager): "Das war ein sehr wichtiger Test, weil solch ein Spiel uns auch bei der EM erwarten kann. Wir wissen, welche Stärken wir haben, dass wir 90 Minuten durchpowern und mit hohem Tempo auf den Gegner gehen, schnell kombinieren können und sich immer wieder Chancen ergeben. Aber wir wissen auch, dass wir nicht leichtsinnig nach hinten arbeiten dürfen."

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