EM

Rotzfrech zur Überraschung?

Von SPOX
England spielte eine beeindruckende EM-Qualifikation: zehn Spiele, zehn Siege
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18. Slowakei

Die letzten beiden Ergebnisse: Nordirland (0:0), Deutschland (3:1)

3:1 gegen Deutschland - wenn das mal kein Ausrufezeichen ist. Die Slowakei beeindruckte beim überraschenden Testspiel-Erfolg vor allem mit großer Kaltschnäuzigkeit in der Offensive. Dabei geht fast alles über den omnipräsenten Marek Hamsik. Der Napoli-Legionär lenkt das Spiel der Slowaken. Die Defensive hält Abwehr-Recke Martin Skrtel zusammen.

In der Qualifikation sammelte die Mannschaft von Trainer Jan Kozak beeindruckende 22 Punkte und verwies die Ukraine auf Rang drei. Dass die Slowakei Favoriten durchaus gefährlich werden kann, weiß man nicht erst seit dem Testspiel-Sieg gegen Deutschland. In der Qualifikation schlug sie den amtierenden Titelträger Spanien mit 2:1.

17. Irland

Die letzten beiden Ergebnisse: Weißrussland (1:2), Niederlande (1:1)

Geht es um das rein fußballerische Talent, bewirbt sich Irland sicher nicht um einen der vorderen Plätze bei der EM. Die Boys in Green haben andere Qualitäten: Zähigkeit und Kampfkraft, die ihresgleichen suchen und eine mannschaftliche Geschlossenheit, die unter Giovanni Trapattoni geschwunden war und von Nachfolger Martin O'Neill wiederbelebt wurde.

Deutschland biss sich in der Qualifikation in zwei Spielen die Zähne an den Iren aus (1:1, 0:1). Die Briten punkteten auch gegen Polen und gaben Bosnien-Herzegowina in den Playoffs das Nachsehen. Ganze acht Gegentore kassierte die Abwehr um John O'Shea und Seamus Coleman in zwölf Quali-Spielen, Deutschland und Polen mussten in nur zehn Partien mehr einstecken.

Die EM-Gruppe ist mit Belgien, Italien und Schweden als Kontrahenten extrem hochkarätig besetzt, doch gerade gegen spielerisch überlegene Teams bekommen "Kampfschweine" wie Jon Walters erst richtig Lust.

16. Russland

Die letzten beiden Ergebnisse: Serbien (1:1), Tschechien (1:2)

Die Qualifikation lief super, die Generalprobe vor der Endrunde dagegen weniger. Vor allem in der Offensive hakt es noch mächtig. Dabei hatten die Fans der Sbornaja nach dem Ausfall von Alan Dzagoev ihre Hoffnungen in Sturmtank Artem Dzyuba gesetzt.

Den Russen ist das Überstehen der Gruppe durchaus zuzutrauen. Mit dem Start gegen England könnte die Stimmung aber schon zu Beginn kippen. Die ewige Krux mit der hohen Erwartungshaltung kommt noch hinzu.

"Wir haben einen ganzen Haufen erfahrener Spieler dabei, da ist sehr viel Routine vorhanden", weiß auch Neu-Nationalspieler Roman Neustädter im Interview mit 11Freunde. Das muss Russland in einen Vorteil ummünzen.

15. Schweden

Die letzten beiden Ergebnisse: Wales (3:0), Slowenien (0:0)

Alles dreht sich bei den Schweden um Zlatan Ibrahimovic. Dabei ist das Team dahinter keineswegs schlecht besetzt, die Skandinavier sind definitiv eine harte Aufgabe für jeden Gegner. Beim klaren Sieg über Wales wurde deutlich, was für ein Potenzial die Elf von Janne Andersson hat.

Das Mittelfeld ist kompakt und erfahren, die Defensive durchaus sattelfest. Und vorne geht es dann eben doch wieder nur um Ibrahimovic, der praktisch für jede Offensivgefahr zuständig ist. Mit ihm steht und fällt das Team. Besonders weil Ersatz John Guidetti noch nicht ganz im Nationalteam angekommen ist.

14. Tschechien

Die letzten beiden Ergebnisse: Südkorea (1:2), Russland (2:1)

Nach der schwierigen Qualifikationsgruppe mit Island, der Türkei und den Niederlanden war das Losglück wieder nicht auf der Seite der Tschechen. In der Vorrunde gegen Spanien, Kroatien und die Türkei ist die Truppe von Pavel Vrba allenfalls Außenseiter.

Ähnlich wie bei der EM 2004 will Tschechien diese Außenseiterchance nutzen, als man bis ins Halbfinale stürmte. Petr Cech, der Star der Mannschaft, war damals schon dabei.

Doch ausgerechnet der Rekordnationalspieler patzte in der missglückten Generalprobe gegen Südkorea, die etwas auf die zuvor positive Stimmung drückt. Gespannt sein darf man, ob Tomas Rosicky seine alte Klasse noch einmal aufblitzen lassen kann.

13. Ukraine

Die letzten beiden Ergebnisse: Albanien (3:1), Rumänien (4:3)

Die Ukraine absolvierte eine durchwachsene Qualifikation, schloss diese mit Platz drei hinter Spanien und der Slowakei ab. Die Teilnahme an der EM wurde letztlich in den Playoffs mit einem 2:0 sowie einem 1:1 gegen Slowenien gesichert. Hoffnung, ein gutes Turnier zu spielen, machen bei der Ukraine sicherlich die letzten Testspiel-Ergebnisse. Die letzten vier Spiele wurden allesamt gewonnen.

Die Ukraine stellt einen sehr ausgeglichenen Kader mit einem guten Mix aus Jung und Alt sowie Unbekümmertheit und Erfahrung. Erfahrene Größen wie der 37-jährige Anatoliy Tymoschtschuk lenken ein Team, das zu großen Teilen in der heimischen Liga spielt.

Trotzdem kann sich die Ukraine mit Schlüsselspieler Andriy Yarmolenko berechtigte Hoffnung auf das Achtelfinale machen. In der Gruppe C geht es gegen Deutschland, Polen und Nordirland. Vor allem die Nordiren scheinen eine lösbare Aufgabe zu sein und müssen, um das Achtelfinale ins Visier zu nehmen, geschlagen werden. Mit ein wenig Glück bedeutet ja bereits ein dritter Platz das Ticket fürs Achtelfinale.