Neue Liebe, neues Glück

Die drei Ex-Königlichen in hellblauer Montur: Higuain, Albiol und Callejon
© SPOX

Für insgesamt 58,5 Millionen Euro wechselten Jose Callejon, Raul Albiol und Gonzalo Higuain im Sommer von Real Madrid zum SSC Neapel. Sportlich vermeintlich ein Rückschritt, glänzen die drei nun unter Rafael Benitez und genießen - anders als in Madrid - eine extreme Wertschätzung. Vor dem Spiel gegen Borussia Dortmund stehen alle drei Spieler im Fokus (Di., ab 20.30 Uhr im LIVE-TICKER).

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In Neapel hat man es nicht leicht als Fußballer. Seit Diego Maradona den SSC Neapel 1990 zum Scudetto führte, lechzt die Stadt nach einem ähnlichen Superstar.

Edinson Cavani wurde daher ähnlich gottgleich verehrt wie der Argentinier zu seiner Zeit. Bis zum Sommer. Denn der Uruguayer konnte den Verlockungen des Geldes nicht widerstehen und wechselte für knapp 65 Millionen Euro zu Paris St.-Germain in die Ligue 1.

Das neapolitanische Herz war danach wieder schwer. Der langersehnte Meistertitel rückte in weite Ferne. Auch als Rafael Benitez als Nachfolger des amtsmüden Walter Mazzarri präsentiert wurde und gleich drei Spieler von Real Madrid im San Paolo vorgestellt wurden, wollte so keine rechte Begeisterung unter den Tifosi aufkommen.

Real-Restware weckt keine Begeisterung

Jose Callejon war der klassische 12. Mann bei den Königlichen, der dort meist von der Bank kam und sein Talent im besten Fall nur andeutete. Gonzalo Higuain traf zwar regelmäßig für Real, restlos überzeugen konnte der Argentinier weder die Fans noch die sportliche Führung Madrids und Raul Albiol, der bestenfalls ein netter Backup in der königlichen Innenverteidigung war, lösten nun wirklich keine Begeisterungsstürme aus. Einzig mit Higuain konnte man im San Paolo etwas anfangen. Warum also euphorisch sein, wenn man die Restware aus dem Santiago Bernabeu ersteigert hatte?

Knapp ein halbes Jahr nach den Transfers hat sich das Bild bei den Azzurri allerdings grundlegend geändert. Callejon, Higuain und Albiol werden gefeiert und geliebt. Das hängt zum einen mit dem Heißblut der Napoli-Fans zusammen, zum anderen aber konnten alle drei auch von Beginn an sportlich überzeugen. Sie fügten sich ohne Probleme in das Team ein und erwiesen sich als perfekte Puzzleteile auf dem Weg zum Erfolg.

Zwar liegt der SSC in der Serie A bereits sechs Punkte hinter Rekordmeister Juventus Turin auf Platz drei, doch gerade international bewies das Team, dass es mehr als konkurrenzfähig ist. Am ersten Champions-League-Spieltag wies man Borussia Dortmund die Grenzen auf und sieht sich nun vor dem Rückspiel im Signal-Iduna-Park (Di., ab 20.30 Uhr im LIVE-TICKER) mit neun Punkten nach vier Spielen auf einem guten Weg in Richtung Achtelfinale.

Mit ein Grund dafür: Die drei Neuzugänge aus der spanischen Landeshauptstadt.

Seite 1: Auf der Suche nach dem neuen Gott

Seite 2: Raul Albiol - Das Abwehrbollwerk

Seite 3: Jose Callejon - Der Unterschätzte

Seite 4: Gonzalo Higuain - Nicht der neue Maradona