"Wir blicken rosigen Zeiten entgegen"

Von Für SPOX in der Allianz Arena: Andreas Lehner
Nach den vielen Feierlichkeiten fordert der Bayern-Kapitän vollste Konzentration im Saisonfinale
© getty

Bayerns Kapitän Philipp Lahm bekräftigte beim Open Media Day des FC Bayern anlässlich des Champions-League-Finals gegen Borussia Dortmund seinen Wunsch, endlich den großen internationalen Titel zu gewinnen. Die Qualität des deutschen Fußballs imponiert ihm ebenso wie die Arbeit von Trainer Jupp Heynckes.

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Philipp Lahm über...

...die Vorfreude auf das Champions-League-Finale:

"Klar ist das Finale in den Köpfen. Klar ist auch, dass wir die Champions League gewinnen wollen. Wir waren jetzt zweimal nah dran. Trotzdem ist es nicht so, dass man jede Minute am Tag daran denkt. Man ist fokussiert und arbeitet hart, um topfit und topvorbereitet ins Spiel zu gehen."

...die Problematik, die Spannung bis zum Finale aufrechtzuerhalten:

"Man muss sagen, dass es in den letzten Wochen etwas schwieriger war. Nicht in der Zeit, als noch Champions League war, sondern vor allem vor dem letzten Spiel gegen Augsburg. Da standen viele Feierlichkeiten an und die meisten Spieler hatten zehn Tage kein Pflichtspiel absolviert. Jetzt sind wir wieder voll im Rhythmus. Wir haben am Wochenende gespielt und werden kommendes Wochenende spielen. Die Feiern sind vorbei, jetzt zählt die harte Arbeit auf dem Trainingsplatz und im Bundesligaspiel. Wir wollen gewinnen und mit einem guten Gefühl in die Woche vor dem Champions-League-Finale kommen."

...die Qualität des deutschen Fußballs allgemein:

"Wir haben uns sehr, sehr gut entwickelt. Das betrifft nicht nur den FC Bayern, sondern auch die Nationalmannschaft und den gesamten Vereinsfußball in Deutschland. Ein rein deutsches Finale ist positiv für den deutschen Fußball. Dass der FC Bayern zum dritten Mal in vier Jahren im Finale steht, zeigt unsere Entwicklung, aber die Entwicklung ist noch nicht zu Ende. Wir blicken rosigen Zeiten entgegen und haben die Möglichkeit, jedes Jahr um einen internationalen Titel mitzuspielen. Ob es dann reicht für den Titel, wird man sehen."

...die Gründe für die positive Entwicklung des deutschen Fußballs:

"Das hat alles nach dem frühen Aus 2000 bei der EM begonnen. Man hat die Jugendarbeit strukturiert und Jugendzentren gebaut. Ich gehöre zu der Generation, die das zum ersten Mal mitbekommen hat. Jetzt ist das anders: Jeder Verein hat ein Jugendzentrum und da kommen natürlich viele junge, gute, deutsche Spieler raus. Das hilft den Vereinen und der Nationalmannschaft. Da wurde sehr, sehr gut gearbeitet."

...den internationalen Titel als Krönung der Karriere:

Das ist ein großes Ziel, das habe ich schon immer gesagt. Ich habe schon große Titel wie die Meisterschaft und den DFB-Pokal gewonnen. Der internationale Titel fehlt noch, den wollen wir holen, das steht außer Frage. Es gibt leider keine Garantie dafür, da kann man so oft wie man will im Finale stehen. Ich bin aber sehr, sehr zuversichtlich, dass wir den Pokal hochhalten können."

...die Arbeit von Trainer Jupp Heynckes:

"Alle wissen, dass er eine sehr, sehr große Erfahrung hat, dass er sehr menschlich mit uns Spielern umgeht und dass wir sehr gut zusammenarbeiten. Aber nicht nur mit dem Trainer, sondern auch mit dem Team dahinter. Der Trainer ist sehr akribisch. Er arbeitet wie mit - sagen wir mal - 40. Er ist sehr jung geblieben und arbeitet mit einem beeindruckenden Esprit jeden Tag auf dem Platz."

...die Weiterentwicklung des Bayern-Spiels unter Jupp Heynckes:

"Louis van Gaal hat hier einiges auch gut gemacht. Er hat unser Positionsspiel in der Offensive etabliert. Unser jetziger Trainer hat das weiterentwickelt. Man braucht sich nur die Gegentorstatistik in dieser Saison ansehen und schauen, wie viele Gegentore wir in der Vergangenheit kassiert haben. Es geht darum, wann greifen wir an und in welchem Tempo greifen wir an. In der Offensive ist es jetzt nicht nur immer Ballbesitz, sondern schnelles Umschalten."

...das Endspielstadion Wembley:

"Ich habe schon einmal drin gespielt und gewonnen. Deshalb: Ein super Stadion!"

...die Besonderheit eines Champions-League-Finals:

"Ich kann ja schon aus Erfahrung sprechen. Es ist definitiv anders als in der Gruppenphase oder in den K.o.-Spielen, wo man immer zwei Spiele hat. Im Finale geht es um alles, es ist ein Spiel über 90 oder 120 Minuten, vielleicht sogar Elfmeterschießen. Das ist auch vor dem Spiel für den Spieler anders. Die Anspannung habe ich vor jedem Spiel, weil man immer seine Leistung abrufen und gewinnen will."

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