Schalkes Vision 2011/12

Von Für SPOX in Manchester: Haruka Gruber
Müssen die Weichen für die kommende Woche stellen: Ralf Rangnick (l.) und Horst Heldt
© Getty
Cookie-Einstellungen

Zweite Mannschaft: Das Team steht - aber wo ist der Trainer?

Diese Saison war die zweite Mannschaft ein Spiegel der ersten Mannschaft. Ein zu großer Kader, dem bei aller Personalrochade eine Identität fehlte und deren Zweck nicht nachzuvollziehen war.

Ist Schalke II vor allem als Auffangbecken für verletzte oder aussortierte Profis angedacht? Oder soll sie eine zwischengeschaltete Instanz sein, um die Durchlässigkeit aus dem Jugend- in den Profi-Bereich zu gewährleisten?

Ab dem Sommer vollzieht Heldt eine Zäsur und ordnete an, dass sich die zweite Mannschaft zukünftig als Wegbereiter zu verstehen habe. Entsprechend wurde bereits mitgeteilt, dass sich der Verein von einem Großteil seiner bisherigen Spieler trennen wird, als Zugänge rücken sechs A-Jugendliche nach, darunter Kamil Waldoch, Sohn von Tomasz Waldoch, und Ex-ManCity-Spieler Nils Zander. Ihm wird anders als Altersgenosse Julian Draxler der sofortige Sprung nicht zugetraut.

"Die personellen Planungen für die nächste Spielzeit sind so gut wie abgeschlossen, der Kader steht im Kern", sagt Heldt. Pikant jedoch, dass ausgerechnet der Trainerposten nicht besetzt ist, obwohl bereits zu Jahresanfang beschlossen wurde, dass der Vertrag mit Michael Boris nicht verlängert wird.

Entweder Schalke hat bereits Einigung mit einem anderweitig angestellten Coach erzielt und will es noch nicht bekanntgeben - oder es ist tatsächlich noch auf der Suche.

Dass der Markt für gute Jugendtrainer hart umkämpft ist, beweist der Wechsel von Frank Kramer. Der allseits gelobte Coach von Greuther Fürth II gab überraschend bekannt, zukünftig Hoffenheim II zu betreuen. Kramer hätte vom Profil sicherlich gut zu Schalke gepasst - auch wenn er wie Boris nicht über den Fußballlehrer-Schein verfügt.

Wer immer es wird: Der neue Trainer kann sich voll darauf fokussieren, frei von Ergebniszwang Talente zu entwickeln. "In der kommenden Saison gibt es in der Regionalliga keinen Absteiger, da ist der Tabellenplatz also eher zweitrangig. Uns kommt es in erster Linie darauf an, dass wir vermehrt Spieler aus dem Nachwuchs an die Bundesliga heranführen", sagt Heldt.

Teil I - Finanzen: Das Warten auf den Kassensturz

Teil II - Profi-Mannschaft: Gefragt ist ein Spagat

Teil IV - Jugend-Mannschaften: Wo ist der nächste Draxler?