Natürlich, Del Piero!

Von Daniel Börlein
Fußball, Champions League, Zapping, 1. Spieltag
© Getty

Was Werder Bremen nicht schaffte, gelang dem FC Bayern München am ersten Spieltag der Champions League. Der deutsche Meister bezwang Steaua Bukarest und startete damit wie auch der FC Porto, Real Madrid und Juventus Turin mit einem Sieg in die Gruppenphase.

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SPOX fasst die Highlights aller Spiele im Champions-League-Zapping zusammen. Dieses Mal mit dabei: große Karrieren in Aalborg, der Champions-League-Piplica, der ewige Del Piero und natürlich Lutz Wagner.

Gruppe E

Manchester United - FC Villarreal 0:0: Nur ein Punkt und kein Tor zum Auftakt ist für den Titelverteidiger eigentlich zu wenig, die Leistung insgesamt war allerdings durchaus okay. Zumal Villarreal bewies, warum man in der vergangenen Saison Vize-Meister in der Primera Division wurde. Defensiv sind die Spanier kaum zu knacken, offensiv - angeführt von Oldie Robert Pires - durch viele Positionswechsel nur schwer zu kontrollieren.

Positiv aus United-Sicht: das Comeback von Cristiano Ronaldo. Der beste Spieler der letzten CL-Saison kam nach einer Stunde nach langer Verletzungspause von der Bank. Die war im Übrigen auch bei den Spaniern prominent besetzt. Mit Santi Cazorla und Marcos Senna saßen immerhin zwei Europameister zu Beginn nur draußen.

Mit starken Ersatzleuten konnten im Old Trafford so nur die Offiziellen nicht mithalten. Denn als Backup für Schiri Wolfgang Stark war Lutz Wagner mit nach Manchester gereist. Sie wissen schon, der von Dortmund gegen Schalke vom vergangenen Wochenende.

Celtic Glasgow - Aalborg BK 0:0: Letzte Saison noch mit Nürnberg aus der Bundesliga abgestiegen, in dieser Spielzeit mit Aalborg in der Champions League. Das nennt man mal einen Karrieresprung, Herr Beauchamp. Da ist wohl auch die unberechtigte Rote Karte kurz vor Schluss verschmerzbar.

Noch einen drauf setzte Karim Zaza. 2007 stieg der noch mit RW Essen aus der 2. Bundesliga ab, nun war der 33-Jährige mit einem gehaltenen Elfmeter und zahlreichen Glanztaten der Held des Abends.

Celtics Ex-Bundesliga-Profi Andreas Hinkel konnte da nicht mithalten. Der ehemalige Stuttgarter lieferte auf seiner rechten Seite eine unauffällige Partie ab.

Gruppe F

Olympique Lyon - AC Florenz 2:2: Zum neunten Mal in Folge ist Lyon nun in der Champions League dabei, und erstmals konnten die Franzosen nun einen 0:2-Rückstand (zwei Mal Alberto Gilardino) noch aufholen. Dank Karim Benzema. Der französische Nationalstürmer war schon in Halbzeit eins auffälligster Lyoner und erinnerte bei seinen Tempo-Dribblings vom linken Flügel einmal mehr an Landsmann Thierry Henry.

Erfolgreich war Benzema allerdings erst, als es Kollege Juninho bei einem Freistoß zur Abwechslung mal nicht direkt probierte, sondern ganz simpel an der Mauer vorbei in den Lauf von Benzema passte.

Steaua Bukarest - Bayern München 0:1: Tag der Zahlen: 1. Champions-League-Spiel für Luca Toni und Jürgen Klinsmann als Trainer nach 525 Tagen Königsklassen-Abstinenz der Bayern. Dazu das 50. Pflichtspiel für Toni als Gegner-Schreck, diesmal ohne Tor.

Schweinsteiger mit 80 Ballkontakten und einer Vorlage auf Daniel van Buyten, der am 3. April 2007 in Mailand auch die zwei letzten CL-Treffer für den FCB erzielt hatte. Achja, und Steaua ist seit dem 16. Oktober 1996 in der Königsklasse ohne Heimsieg. Noch Fragen?

Gruppe G

FC Porto - Fenerbahce Istanbul 3:1: Im vergangenen Sommer hatte Luis Aragones als Trainer der spanischen Nationalmannschaft Europa noch beherrscht. Daran ist nun, als Fener-Coach, ganz und gar nicht zu denken. Eine halbe Stunde lang wurde man von den Portugiesen gar an die Wand gespielt.

Dass man dennoch zumindest von einem Punkt träumen durfte, lag an einem Aragones'schen Mitbringsel namens Daniel Güiza. Den hatte der 70-Jährige aus Mallorca nach Istanbul gelotst. Und der traf denn auch in der 30. Minute zum zwischenzeitlichen Anschlusstreffer, hätte allerdings kurz vor Ende auch den Ausgleich erzielen müssen.

Dynamo Kiew - Arsenal London 1:1: Was hat uns dieser Alexander Schowkowski in der Champions League doch schon alles präsentiert: Verunglückte Paraden, vogelwilde Ausflüge und unkonventionelle Flugeinlagen. Und damit hat uns dieser Schowkowski hin und wieder auch zum Schmunzeln gebracht. Damit ist nun allerdings wohl Schluss.

Gegen Arsenal erhielt Stanislav Bogush den Vorzug. Und der machte seine Sache richtig gut. Verletzt sich der junge Mann in der nächsten Zeit nicht, wird's das also wohl gewesen sein für den Champions-League-Piplica. Irgendwie schade.

Gruppe H

Real Madrid - BATE Borisov 2:0: Ist schon was Feines, wenn man als Weißrusse mal im Bernabeu ran darf. Dachten wohl auch die Jungs von BATE Borisov. Wirklich Gegenwehr bot der weißrussische Meister den Königlichen nämlich nicht. Van der Vaart wirbelte, Guti organisierte und van Nistelrooy vollstreckte. Insgesamt aber wohl mindestens vier, fünf Mal zu selten.

Das Einzige, womit die Gäste auf sich aufmerksam machten, war Trainer Viktor Gonscharenko. Der ist nämlich gerade mal 31 Jahre alt. Und hat damit ja noch genügend Zeit, um nochmal als ernsthafter Gegner ins Bernabeu zurückzukehren.

Juventus Turin - Zenit St. Petersburg 1:0: Juve ist zurück in der Champions League, mit einem 1:0-Erfolg. Natürlich. Torschütze: Alessandro Del Piero. Na klar. Dieser ewige Del Piero kann halt noch immer ganz passabel kicken, vor allem wenn die Kugel ruht. Und dieser ewige Del Piero hat das Duell mit Zenits Andrei Arschawin damit ganz klar für sich entschieden.

Bei der EM noch als kommender Superstar gefeiert, enttäuschte Arschawin wie schon zuletzt in der WM-Quali. Apropos WM-Quali, da ist ja dieser Del Piero auch immer noch dabei. Meist allerdings nur Ersatz, warum eigentlich?

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