Hildebrand droht weiter die Bank

Von dpa
hildebrand, valencia
© Getty

Madrid - Mehr kann man von Timo Hildebrand eigentlich nicht verlangen. Der deutsche Nationaltorwart gewann mit dem FC Valencia drei Spiele nacheinander und hielt beim 1:0-Sieg seines neuen Klubs im Punktspiel der spanischen Liga bei Recreativo de Huelva seinen Kasten sogar sauber.  

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"Für mich läuft es prima", sagte der Ex-Stuttgarter. "Endlich mal zu Null gespielt. Ich fühle mich gut und bin auf einem guten Weg." Dennoch droht dem Keeper nun wieder die Rückkehr auf die Ersatzbank.

Der bisherige Stammtorwart Santiago Cañizares, der sich vor knapp zwei Wochen im Champions-League-Spiel beim FC Schalke 04 verletzt hatte, ist wieder fit und will seinen Platz zwischen den Pfosten nicht kampflos räumen. Der 37-Jährige, dem vor seiner Verletzung in mehreren Spielen haarsträubende Schnitzer unterlaufen waren, nahm das Training wieder auf.

Cañizares brannte förmlich vor Ehrgeiz und lieferte Glanzparaden wie am Fließband. Am liebsten hätte er schon in Huelva wieder im Tor gestanden, aber Trainer Quique Sánchez Flores bremste den Routinier. "Er hätte spielen können, aber es gibt keinen Grund zur Eile", sagte der Coach und gab Hildebrand eine weitere Chance, sich auszuzeichnen.

Hildebrand mit starker Leistung

Der Deutsche lieferte beim ältesten Fußballklub in Spanien eine fehlerfreie Partie, strahlte Ruhe aus und gab der Abwehr Sicherheit. Damit steht der Trainer nun vor der schweren Entscheidung, ob er im Champions-League-Spiel gegen den FC Chelsea weiter an Hildebrand festhalten oder der alten Nummer 1 den Vorzug geben soll.

In Huelva reichte dem Hildebrand-Team ein Treffer von Nationalstürmer David Villa (5. Minute) zum Sieg. Damit rangiert der FC Valencia in der Primera División als Dritter nur einen Punkt hinter Tabellenführer Real Madrid.

"Fußball kann so grausam sein"

Die Königlichen gewannen - ohne den verletzten Christoph Metzelder - beim FC Getafe, an der alten Wirkungsstätte ihres Trainers Bernd Schuster, denkbar glücklich 1:0.Das Team aus der Madrider Vorstadt vergab 26 Torchancen. "Ich kann mich nicht erinnern, jemals so sehr unter Druck gestanden zu haben", sagte Reals Torwart Iker Casillas. Getafes neuer Trainer Michael Laudrup beklagte: "Fußball kann so grausam sein."

Real spiele von Mal zu Mal schlechter, konstatierte die Madrider Presse. "Der Glanz, den das Schuster-Team zu Saisonbeginn ausstrahlte, verblasst immer mehr", meinte das Sportblatt "AS".

Die Zeitung "El País" fühlte sich an die Zeit von Trainer Fabio Capello erinnert. Der Italiener war im Sommer trotz des Gewinns der Meisterschaft entlassen worden, weil Real nach Ansicht der Clubführung einen unattraktiven Fußball spielte.

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