Ein Vorgeschmack auf die Zukunft

Von Daniel Börlein
Diego, Werder, Real
© Getty

München - Auf die Rahmenbedingungen hatte Diego bereits am Freitag vergangener Woche einen Vorgeschmack bekommen.

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Bremens Nummer zehn musste mit Werder in Bundesliga ran. Auswärts. Unter Flutlicht. Vor 80.000 Zuschauern.

Die Champions-League-Generalprobe in Dortmund ging mächtig in die Hose. Diego wurde von Trainer Thomas Schaaf zur Halbzeit völlig entnervt ausgewechselt. Werder ging mit 0:3 unter. Für die Partie bei Real Madrid musste man das Schlimmste befürchten.

Die Befürchtungen bewahrheiteten sich nicht. Bremen verlor gegen die Königlichen nur knapp mit 1:2 und hielt über weite Strecken gut mit. Der Grund dafür hieß Diego.

Schlichtweg überragend 

Werders Spielmacher steckte die schwache Leistung gegen den BVB locker weg und war mal wieder Bremens Bester, vielleicht sogar der beste Mann des Spiels.

Mal behauptete der Brasilianer den Ball gegen drei Madrilenen, mal spielte er Gago und Guti gleichzeitig schwindelig. Mal hielt er die Kugel im Mittelfeld bei höchstem Tempo dreimal mit dem Köpfchen hoch, mal spielte er seine Mitstreiter mit Zauberpässen frei. Kurzum, Diego war schlichtweg überragend.

Von Respekt vor dem "großen" Real war beim 22-Jährigen nichts zu erkennen. Vielmehr machte Diego den 80.000 im Bernabeu deutlich, warum Madrid-Coach Bernd Schuster ihn bereits auf seinem Notizblock hat.

"Diego ist ein interessanter Spieler und wir haben schon über ihn geredet", gab der deutsche Coach noch vor dem Duell zu. Nun kann Schusters Ansage an die Real-Bosse nur lauten: "Holt mir diesen Diego!"

Nur mit und über Diego

Für Werder könnte die knappe Niederlage in Madrid also doppelt bitter werden. Klar, in erster Linie tun den Norddeutschen jetzt die verlorenen Punkte weh. In ein paar Monaten könnten die Bremer dann aber den Verlust ihres Spielmachers zu verschmerzen haben. Und das würde die Schaaf-Elf noch wesentlich härter treffen.

Denn auch gegen Real wurde einmal mehr deutlich, dass Bremens Spiel nur mit und über Diego läuft. Der Brasilianer wird von allen Mitspielern gesucht, der erste Ball nach vorne landet fast immer bei ihm.

Mit seinen Ideen soll und muss Diego die Schwächen seiner Nebenleute kompensieren, denn zumindest ein Teil der aktuellen Werder-Elf genügt keinesfalls den Ansprüchen der Champions League. Dorthin hat die Bremer ohnehin erst die Galavorstellung des Brasilianers beim Rückspiel gegen Dinamo Zagreb gebracht.

Trikottausch in der Pause

Nun glänzt Diego also nicht nur in Bundesliga und Champions-League-Quali, sondern auch in Europas Königsklasse. Und irgendwann vielleicht auch im Dress von Real Madrid.

Einen ersten Vorgeschmack, wie sich das dann anfühlt, bekam Diego bereits in der Halbzeitpause. Da tauschte Bremens Spielmacher schon eifrig Trikots. Auf dem Real-Shirt, das sich Diego ergatterte, stand über der Nummer zehn der Name Robinho. Noch.

Alle Fakten zum Spiel Real gegen Bremen

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