Stuttgart macht deutschen Fehlstart perfekt

Von dpa
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© Getty

Glasgow - Der VfB Stuttgart hat seine schwarze Serie in Schottland verlängert und den Fehlstart der Bundesliga in der Champions League perfekt gemacht. Der deutsche Meister verlor sein erstes Spiel in der europäischen Königsklasse bei den Glasgow Rangers mit 1:2 (0:0).

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Nach der Führung durch Mario Gomez (56.) gaben die Schwaben das Spiel vor 52 000 Zuschauern im Ibrox Park aus der Hand und kassierten durch Charles Adam (62.) und Jean-Claude Darcheville (75./Foulelfmeter) zwei vermeidbare Gegentreffer.

Damit verloren die Stuttgarter auch ihr fünftes Europacup-Gastspiel auf schottischem Boden und verpassten die Chance, sich mit einem Erfolg auf die nächste Partie der Gruppe E am 2. Oktober im Daimler-Stadion gegen den FC Barcelona einzustimmen.

Veh "mehr als enttäuscht"

"Ich bin mehr als enttäuscht. Ich bin richtig sauer. So ein Spiel darf man nicht abgeben. Bis zur 90. Minute ackerst du und tust alles, und machst dir dann durch dumme Fehler alles kaputt", ärgerte sich VfB-Trainer Armin Veh über vergebene Punkte.

"Wir müssen in der Champions League kaltschnäuziger mit unseren Chancen umgehen. Nach dem Führungstor hätten wir es ruhig nach Hause spielen müssen. Das ist uns leider nicht gelungen", klagte Torschütze Gomez.

Nur Gomez als Torgarant

Nach den Niederlagen für Schalke 04 und Werder Bremen am Vortag waren die Voraussetzungen für einen VfB-Erfolg alles andere als günstig: Denn bei seiner Champions League-Premiere musste Trainer Armin Veh neben Thomas Hitzlsperger kurzfristig auch noch Ludovic Magnin ersetzen. Der Außenverteidiger musste wegen einer Magenverstimmung passen.

Dennoch spielten die Schwaben gegen den 51maligen schottischen Champion selbstbewusst und couragiert auf.

Bis auf Gomez fehlte den Angreifern im Abschluss allerdings die Zielgenauigkeit, um zum Erfolg zu kommen. Allein der Nationalstürmer war bei seinem ersten Saisoneinsatz von Beginn an wieder Torgarant.

Gute Chancen in der Anfangsphase

Für die meisten Akzente sorgte zunächst Roberto Hilbert mit seinen Vorstößen über die rechte Seite. Der Nationalspieler war auch Ausgangspunkt der ersten VfB-Chance (3.), bei der Glasgows Carlos Cuellar den Ball mit seiner Rettungsaktion an den Außenpfosten des eigenen Tores setzte.

Sechs Minuten später lief Gomez nach Zuspiel von Sami Khedira allein auf Keeper Allan McGregor zu, zielte jedoch am Gehäuse der Rangers vorbei. Für die erste Schrecksekunde beim deutschen Meister sorgte Serdar Tasci mit einer zu kurz geratenen Rückgabe, doch Torhüter Raphael Schäfer konnte den Fehler seines Vordermanns per Fußabwehr ausbügeln (10.).

VfB verliert seine Linie

Mitte der ersten Hälfte verlor der VfB gegen die kampfstarken Schotten allmählich seine Linie. Gefahr drohte den Schwaben vor allem dann, wenn der bullige Darcheville zu seinen Dribblings ansetzte. In der 33. Minute versetzte der FranzoseAbwehrchef Fernando Meira und fand erst im prächtig reagierenden Schäfer seinen Meister.

 Im Stile eines eiskalten Vollstreckers brachte Gomez die Veh-Elf nach Flanke von Khedira in Führung. Doch kaum war der Jubel unter den 1500 VfB-Fans im Stadion verhallt, da hatte Adam plötzlich freie Bahn im Strafraum und überwand Schäfer mit platziertem Schuss in die lange Ecke.

Vom Ausgleich geschockt verlor der VfB völlig den Faden: Nach einem Foul von Meira verwandelte Darcheville den fälligen Strafstoß zum 2:1. Immerhin ist es vielleicht ein gutes Omen für den VfB, dass es auch 2003/2004 trotz der Niederlage in Glasgow noch zum Einzug in die K.o.-Runde reichte.

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