Eine europäische Rarität

Von SPOX
Davie Selke und Vedad Ibisevic jubeln in Köln
© imago

Hertha BSC hat mit dem Sieg in Köln seinen Platz im Mittelfeld der Tabelle gesichert. Die letzten Wochen sorgten die Berliner sogar für Spektakel. Ein Grund dafür ist auch die neue Doppelspitze aus Vedad Ibisevic und Davie Selke.

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Die Spiele von Hertha BSC waren in der vergangenen Saison nicht immer vergnügungssteuerpflichtig. Solide, schwer zu bespielen oder auch eklig waren Begriffe, die mit der Spielweise der Berliner in Verbindung gebracht wurden.

In den letzten Wochen hat sich aber etwas gedreht beim Team von Pal Dardai, auf einmal gab es Spektakel wie beim 3:3 in Wolfsburg, dem 2:4 gegen Gladbach oder dem 2:3 in Bilbao. Die Ergebnisse lesen sich spektakulär, wenn auch nicht immer mit dem besseren Ende für die Berliner.

Betrachtet man die letzten sechs Pflichtspiele, haben die Berliner aber immer mindestens zwei Tore erzielt und damit drei Siege eingefahren.

Dardai kein Fan von Spektakel

Die neue offensive Attraktivität ist auch nicht immer im Sinne von Trainer Pal Dardai. "Ich bin froh, dass die Null steht und wir auswärts mal wieder gewinnen konnten", sagte er nach dem 2:0-Sieg in Köln.

Der Ungar hat es lieber weniger spektakulär, dafür deutlich kompakter und knorriger. Nicht umsonst war Dardai früher einer der unangenehmeren defensiven Mittelfeldspieler. Mit einer Entscheidung hat er aber zumindest in den letzten Spielen seinen Teil an Herthas Offensiverwachen beigetragen.

Dardai hat mit Vedad Ibisevic und Davie Selke ein neues Paar im Sturmzentrum gefunden, das sich als sehr effektiv herausgestellt hat.

Ibisevic und Selke: Acht Tore in sechs Spielen

Ibisevic und Selke sind ein Sturmduo, das es so nicht mehr allzu oft gibt in Europa und schon gar nicht in der Bundesliga. Beide Spieler sind richtige Mittelstürmer, körperlich robust, starker Zug zum Tor und konsequent im Abschluss.

In den angesprochenen vergangenen sechs Pflichtspielen haben sowohl Ibisevic als auch Selke vier Tore erzielt. "Hier fühle ich mich das erste Mal seit Monaten wieder wohl in einem Verein", sagte Selke zuletzt der Sport Bild.

Das 4-4-2 mit zwei Stürmern ist in Berlin keine Neuheit. Dardai hat das immer wieder mal spielen lassen, mit zwei so klassischen Mittelstürmern hat er die beiden vordersten Positionen aber noch nie besetzt.

Ibisevic und Selke erzwingen Führung in Köln

In Köln zahlte sich diese Aufstellung auf jeden Fall aus. Den Eckball vor dem Führungstreffer erzwangen beide Stürmer mit ihrer körperlichen Präsenz im Strafraum, auch wenn Lukas Klünter dann noch kräftig mithalf.

Den entscheidenden Kopfball nach der Ecke gewann Selke, ehe Ibisevic in klassischer Manier abstaubte. "Danach haben wir sehr diszipliniert verteidigt", so Dardai.

Am Ende reichte Hertha laut Kölns Torhüter Timo Horn eine "grundsolide Leistung", um aus Köln drei Punkte zu entführen. Ganz nach dem Geschmack von Dardai.

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