Fohlen stürmen auf Rang drei

Von SPOX
Borussia Mönchengladbach steht nach zwölf Spieltag in der Bundesliga auf dem dritten Tabellenplatz
© Getty

Borussia Mönchengladbach hat am 12. Spieltag der Bundesliga mit 4:2 (3:1) gegen Hertha BSC gewonnen. Durch den sechsten Saisonsieg der Fohlen springt die Mannschaft von Dieter Hecking auf den dritten Tabellenplatz.

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Pal Dardai forderte vor dem Anpfiff mehr Vertikalität von seiner Mannschaft. Der 41-Jährige ließ sein Team erneut mit zwei Spitzen auflaufen. Die Hertha wollte über die schnellen Außen Alexander Esswein und Salomon Kalou schnell zum Torabschluss kommen. Das Tempo im Spiel nach vorne sah Dardai zunächst jedoch lediglich bei den Gästen aus Gladbach.

Das Spiel hatte noch gar nicht richtig Fahrt aufgenommen, da schien es bereits entschieden: Die Borussia drückte ihr gefürchtetes Umschaltspiel durch, das kam auch vor den ersten beiden Toren zum Tragen. Nach 20 Minuten setzte Raffael dem Blitzstart der Fohlen per Sonntagsschuss aus rund 25 Metern die Krone auf.

Herthas Spielidee griff durch die abwartende Konterausrichtung der Gäste nicht wirklich. Die Hauptstädter fanden über gutes Kombinationsspiel dennoch in die Partie und dominierten fortan - auch, weil Gladbach immer passiver wurde und erst spät attackierte.

Den Auswärtssieg verdankte Hecking seiner starken Offensive. Über eine Punkteteilung hätte sich der 53-Jährige jedoch auch nicht beschweren dürfen, wenngleich Gladbach die Hertha-Angriffe mehr und mehr eindämmen konnte.

Die Daten zum Spiel

Tore: 0:1 Stindl (5.), 0:2 Hazard (14., Handelfmeter), 0:3 Raffael (20.), 1:3 Ibisevic (28.), 2:3 Weiser (71.), 2:4 Raffael (77.)

  • Letztmals drei Gegentore in den ersten 20 Minuten kassierte die Hertha in einem Bundesligaspiel im März 2012 beim 0:6 gegen die Bayern.
  • Die Alte Dame hielt in dieser Saison nur am 1. Spieltag beim 2:0 gegen Stuttgart die Null. In den letzten elf Bundesligaspielen gab es immer mindestens ein Gegentor. Es ist die längste Gegentor-Serie der Herthaner seit der Abstiegssaison 2011/12.
  • Die Hertha holte nach einem Drei-Tore-Rückstand in der Bundesliga noch nie etwas Zählbares.
  • Mitchell Weiser erzielte sein 6. Tor in der Bundesliga (im 74. Spiel) und zog damit mit seinem Vater Patrick Weiser gleich (der dafür aber stolze 270 Spiele brauchte).
  • Der 18-jährige Arne Maier feierte im Trikot der Hertha sein Startelf-Debüt in der Bundesliga.

Der Star des Spiels: Raffael

Nicht nur aufgrund seiner zwei Treffer sehr agil. Arbeitete vor allem defensiv mit, führte die meisten Zweikämpfe aller Fohlen (16). Als Dreh- und Angelpunkt in der Gladbacher Offensive enorm wichtig für das präzise Konterspiel. Brachte 86,5 Prozent seiner Pässe an den Mann.

Der Flop des Spiels: Karim Rekik

Stark im Eins-gegen-Eins (83,3 Prozent gewonnene Zweikämpfe), schwach im Stellungsspiel. Attackierte Hermann vor dem entscheidenden 2:4 zu passiv. Verursachte zudem den Elfmeter zum 0:2.

Der Schiedsrichter: Bastian Dankert

Ordentliche Leistung des 37-Jährigen. Zückte in einem Spiel mit 27 Fouls jedoch lediglich dreimal die Gelbe Karte, was auch zur hitzigen Spielatmosphäre beitrug. Vertraute vor dem Elfmeter zum 2:0 auf den Video-Assistenten, der beim Schuss von Lars Stindl ein Handspiel von Karim Rekik erkannte - richtige Entscheidung.

Reaktionen der Trainer:

Pal Dardai (Trainer Hertha BSC): "Den Elfmeter und den Sonntagsschuss konnten wir nicht verteidigen. Deshalb möchte ich nicht über defensive Stabilität reden. Unsere Defensivstärke ist uns nicht verloren gegangen. Wir sind mit zwei Stürmern ein gewisses Risiko gegangen."

Dieter Hecking (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Wir wollten aus einer gesicherten Abwehr agieren und ein paar Nadelstiche setzen. Das ist sehr gut gelungen. Wenn man dann 3:0 führt, denkt man das läuft wie Butter, aber es wurde nochmal eng. Wir hätten natürlich früher den Sack zumachen müssen."

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