Feiern verboten beim VfB Stuttgart

SID
Kein Grund sich auszuruhen: Für Bruno Labbadia (m.) ist der Klassenerhalt noch nicht geschafft
© Getty

Der VfB Stuttgart hat durch das 2:1 (0:1) im baden-württembergischen Derby bei 1899 Hoffenheim am drittletzten Spieltag der Bundesliga einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt gemacht. Von verfrühten Feierlickeiten wollten die Schwaben aber nichts wissen.

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Die Mimik von Bruno Labbadia zeugte von großer Erleichterung, die Aussagen des vom Abstiegskampf gezeichneten Trainers warnten eindringlich vor verfrühter Freude. "Nicht in dieser verrückten Saison", antwortete der Coach des VfB Stuttgart nach dem 2:1 (0:1) im baden-württembergischen Derby bei 1899 Hoffenheim auf die Frage, ob die Schwaben mit ihren 39 Punkten auf dem Konto nun den Klassenerhalt feiern können.

Tatsächlich dürfen die Stuttgarter angesichts von fünf Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz sowie der ausstehenden Spiele gegen Hannover 96 und Bayern München die Korken noch nicht knallen lassen. "Es sieht jetzt natürlich ganz gut aus. Der Sieg war aber angesichts der anderen Ergebnisse bitter notwendig", erklärte Labbadia: "Wir sind immer noch nicht gerettet. Es gibt keinen Anlass, sich auszuruhen. Wir brauchen noch einen Punkt."

Moral bewiesen trotz Rückstand

Dennoch spricht die Vorstellung des VfB im Kraichgau für die Schwaben. Die Stuttgarter, die in der Bundesliga noch nie gegen Hoffenheim verloren haben, setzten sich vor 30.150 Zuschauern in der ausverkauften Rhein-Neckar-Arena dank ihrer tollen Moral trotz eines Rückstands durch.

Nationalstürmer Cacau (63.) und der Serbe Zdravko Kuzmanovic (68.) per Foulelfmeter drehten die Partie, in der die Gastgeber durch Peniel Mlapa in Führung gegangen waren (14.).

"Wir haben einen großen Schritt gemacht, nachdem wir in den vergangenen Monaten viele kleine Schritte gemacht haben. Dennoch reicht dieser Schritt leider immer noch nicht", sagte Stuttgarts Sportdirektor Fredi Bobic, der auf die erlösende Party nach dem Spiel am kommenden Samstag gegen Hannover hofft: "Beim Blick auf die anderen Ergebnisse sieht man, wie wichtig der Sieg war. Es gibt doch nichts Schöneres, als im Heimspiel vor vollem Haus den Sack endgültig zuzumachen."

Träsch: "Sind noch nicht durch"

Beim Blick auf das Hannover-Spiel hob Labbadia aber bereits mahnend den Zeigefinger. "Wir haben mit Hannover eine harte Nuss vor der Brust", sagte der Coach, der seine Profis schon nach dem Abpfiff in Hoffenheim auf Linie gebracht hatte.

"Wir sind noch nicht durch, aber mit einem Dreier am Samstag haben wir es dann geschafft", meinte Nationalspieler Christian Träsch. Auch Torschütze Kuzmanovic war noch nicht in Feierlaune: "Rechnerisch haben wir es noch nicht geschafft. Wir müssen gegen Hannover gewinnen."

Obwohl die Hoffenheimer nur einen Punkt mehr als der VfB auf dem Konto haben, ist die Luft bei den Kraichgauern raus. In Hoffenheim richten sich bereits alle Blicke auf die nächste Saison unter dem neuen Trainer Holger Stanislawski.

Unruhestifter aussortiert

Um dem Nachfolger des erfolglosen Marco Pezzaiuoli einen guten Start zu ermöglichen, werden vermeintliche Unruhestifter schon jetzt aussortiert. So soll der kroatische Abwehr-Routinier Josip Simunic die Hoffenheimer nach Saisonende verlassen. "Er war nicht im Kader, weil er dem Kader auch nächste Saison nicht mehr angehören soll", sagte Pezzaiuoli.

Simunic, der noch bis zum Ende der nächsten Saison im Kraichgau unter Vertrag steht, war schon während der laufenden Spielzeit von Pezzaiuoli wegen mangelhafter Einstellung zum Sondertraining abkommandiert worden.

Hoffenheim - Stuttgart: Daten zum Spiel

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