180 Ballaktionen verzeichnete Kim gegen Freiburg. Unglaubliche 66 mehr als Joshua Kimmich, der Münchner mit den zweitmeisten. Kims 171 Pässe waren der höchste Wert eines Bundesligaspielers seit Februar 2019. Damals kam Bayer Leverkusens Aleksandar Dragovic auf 178. Aber nicht nur im Passspiel überzeugte Kim, sondern auch im Zweikampfverhalten. Er gewann 82 Prozent seiner Duelle auf dem Boden und alle sieben in der Luft.
"Ich habe ihn überragend gesehen", schwärmte Sportdirektor Christoph Freund anschließend. "Er wird immer besser. Er ist ein guter Typ, der sich komplett auf seinen Fußball, auf sein Training, auf seine Arbeit konzentriert. Wir können uns glücklich schätzen, dass wir ihn in München haben. Ich freue mich auf die nächsten Jahre mit Min-Jae."
Nach seinem Wechsel für 50 Millionen Euro von der SSC Napoli zum FC Bayern erarbeitete sich Kim in der Innenverteidigung direkt einen Stammplatz neben Dayot Upamecano. In den vergangenen Wochen leistete sich das Duo jedoch regelmäßig Abstimmungsfehler. Beim ersten Gegentor gegen RB Leipzig (2:2) attestierte Trainer Thomas Tuchel den beiden "im Grunde komplett das gegenteilige Verhalten von dem, was wir eigentlich wollen".
Gegen erschreckend harmlose Freiburger überzeugte nun nicht nur Kim, sondern auch Upamecano: Der 24-jährige Franzose war zwar seltener am Ball als sein Nebenmann, bestritt deutlich weniger Zweikämpfe und Luftzweikämpfe - wies aber dafür eine beeindruckende Passquote von 99 Prozent auf. 103 seiner 104 Pässen kamen an. Kims Wert lag bei 92 Prozent.
FC Bayern München: Sorgen um Dayot Upamecano
In der 77. Minute musste Upamecano jedoch runter. Der FC Bayern informierte anschließend über keine Verletzung. Laut des französischen Verbandes plagen Upamecano aber muskuläre Probleme am linken Oberschenkel, weshalb er die Länderspielreise nicht antreten kann. Damit verschärfen sich die Personalsorgen in der Innenverteidgung des FC Bayern erneut.
Wie die Bild-Zeitung berichtet, besteht der Verdacht, Upamecano habe sich einen Muskelfaserriss zugezogen, was eine Pause von drei oder vier Wochen nach sich ziehen könnte.
Als beim Sieg im DFB-Pokal gegen Preußen Münster (4:0) vor zwei Wochen sämtliche Innenverteidiger verletzt fehlten, mussten Mittelfeldspieler Leon Goretzka und Rechtsverteidiger Noussair Mazraui aushelfen. Anschließend dachten die Münchner über eine kontroverse Rückholaktion von Jérôme Boateng nach, verwarfen den Plan schlussendlich aber.
Matthijs de Ligt (24) und Tarek Buchmann (18) arbeiten unterdessen an ihren Comebacks. Der Niederländer verpasste die vergangenen vier Pflichtspiele wegen einer Knieverletzung, auch er sagte die Länderspielreise ab. "In den letzten zwei, drei Tagen ist etwas vorangegangen. Darum sind wir da positiv", erklärte Tuchel am Sonntag. "Wir hoffen, dass er dann, wenn wir mit der Mannschaft wieder anfangen, oder sogar ein bisschen früher wieder zur Verfügung steht." Buchmann kehrte nach überstandenem Muskelbündelriss zuletzt auf den Platz zurück, er könnte im November wieder eine Option werden.