FC Bayern München: Uli Hoeneß hätte Julian Nagelsmann nicht entlassen - Anstellung von Oliver Kahn "ein großer Fehler"

Von Tim Ursinus
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Ehrenpräsident Uli Hoeneß vom FC Bayern hat die Entlassung von Julian Nagelsmann als unklug bezeichnet. Ein Schuldgeständnis gab es dafür bei der Personalie Oliver Kahn.

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"Den Trainer habe nicht ich ausgetauscht. Der Verein hat den Trainer ausgetauscht, was nicht unbedingt klug war", erklärt Hoeneß bezüglich Nagelsmann in der BR-Sendung "Sonntags-Stammtisch". Demnach seien Ex-Vorstandschef Oliver Kahn und Ex-Sportvorstand Hasan Salihamidzic für den Wechsel zu Thomas Tuchel verantwortlich gewesen.

Schon im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung Anfang Juni hatte Hoeneß von einem Alleingang der beiden damaligen Bosse berichtet. "Niemand" sei involviert gewesen. "Auch Herbert Hainer (Präsident; Anm. d. Red.) wurde als Aufsichtsratsvorsitzender viel zu spät informiert."

Kahn und Salihamidzic waren wenige Wochen nach der Entscheidung, am Saisonende, vom Aufsichtsrat um Hoeneß von ihren Aufgaben entbunden worden. "Die Berufung von Oliver Kahn als Vorstandsvorsitzender war ein großer Fehler", sagte der 71-Jährige: "Als ich erkannt habe, dass er das nicht kann, habe ich das mit Karl-Heinz Rummenigge geändert."

Unter anderem gefiel Hoeneß die Arbeitseinstellung des ehemaligen Weltklasse-Torhüters nicht. "Oliver Kahn hat vor kurzem in einem Interview gesagt, ein CEO müsse nicht 24 Stunden am Tag arbeiten. Darauf habe ich geantwortet: Aber 12 sollten es schon sein", sagte er.

Hoeneß führte aus: "Früher haben wir als Fußballer schon gut verdient, aber wir waren uns bewusst, dass wir später noch arbeiten müssen, um die Familie zu versorgen. Wenn jetzt ein Fußballer bei Bayern zehn Jahre Fußball spielt, dann muss der gar nicht mehr arbeiten. Ob der Spieler dann bereit ist, zwölf Stunden am Tag, sechs Tage die Woche zu arbeiten, wenn das nicht mehr nötig ist - das ist die große Frage."

Dass Nagelsmann nun das Ruder als Bundestrainer übernommen hat, freut Hoeneß derweil: "Der ist vollkommen unverbraucht, hat sich gut erholt. Der wird jetzt volle Fahrt nach vorne fahren."

Nagelsmann reagierte am Montag im Zuge der Reise der deutschen Nationalmannschaft in die USA auf Hoeneß' Worte: "Seine Aussage, dass ich mit voller Fahrt vorangehe, freut mich. Dass ich mir wenig Gedanken um die Vergangenheit mache, habe ich schon gesagt. Es ist schöner, das zu lesen als was anderes. Es geht jetzt um die Zukunft. Dafür hat er mit auch viel Glück gewünscht."

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Uli Hoeneß spricht über Max Eberl und Harry Kane

Außerdem bezog Hoeneß zu den Gerüchten um Max Eberl, der als neuer Sportvorstand gehandelt wird, Stellung. "Ich schätze mal, dass wir in den nächsten sechs bis zwölf Monaten die personelle Besetzung haben, die die Zukunft dann machen soll. Dann werden Karl-Heinz Rummenigge und ich uns wieder zurückziehen in den Aufsichtsratsposten, der ja nur beraten soll. Aktuell aber haben wir auch eher operative Aufgaben, bis wir merken, dass das Schiff wieder geradeaus fährt", sagte er. In Christoph Freund ist seit September bereits ein neuer Sportdirektor im Amt.

Hoeneß bestätigte zudem, dass für Harry Kane nicht die 100-Millionen-Euro-Grenze gesprengt wurde. "Wir haben nur 95 ausgegeben", sagte er augenzwinkernd. Auch Hainer hatte zuletzt von einer Summe unter 100 Millionen Euro berichtet, wies in diesem Zug aber auf die möglichen Bonus-Zahlungen hin. Diese können angeblich dafür sorgen, dass die Ablöse auf 120 Millionen Euro ansteigt.

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