Ancelotti: Leute sehen Bayern nicht wegen mir

Von SPOX
Carlo Ancelotti hat den FC Bayern zurück an die Tabellenspitze geführt
© getty

Carlo Ancelotti hat die Bayern wieder zurück an die Tabellenspitze gecoacht. Jetzt warf der Italiener einen Blick zurück auf Peps Arbeit und kritisierte die Bewertungskriterien für Trainer. Gleichzeitig erklärte er, was Fußballtrainer alles beeinflussen können.

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Das sei nämlich sehr viel, erklärte Ancelotti gegenüber ESPN FC. "Das einzige, das ein Trainer nicht kontrollieren kann, ist das Ergebnis. Im Ernst, wenn es um unsere Klubs geht, wenn man ein bestimmtes Level erreicht, haben wir fast die totale Kontrolle." Trotzdem: "Es gibt gute und es gibt schlechte Trainer, aber keiner kann Ergebnisse beeinflussen."

Diese kommen gerde im Fußball, einem Sport mit wenig Punkten, schnell durch individuelle Einflüsse zustande, weshalb ein Coach in dieser Hinsicht lediglich eine Sache machen könne: "Alles, was man tun kann, ist dafür zu sorgen, dass man eine größere Chance hat, siegreich zu sein."

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Aus diesem Grund sei auch die Bewertung der Coaches paradox. "Du wirst als Trainer aufgrund von Ergebnissen beurteilt", erklärte Ancelotti: "Und nicht aufgrund der Arbeit, die du wirklich leistest und der Leistung deines Teams." Als Trainer könne man obendrein an Spieltagen auch nur wenig Einfluss nehmen, was auch aus der schlechten Sicht von der Bank aus resultiert. "Wenn ich unsere Spiele im Nachhinein sehe, fallen mir viel mehr Sachen auf, die mir beim ersten Mal entgangen sind, weil ich einen anderen Blickwinkel habe."

Umstellung hat viel Zeit in Anspruch genommen

Im Allgemeinen seien auch "die Spieler wichtiger als der Trainer eines Teams". Der Italiener führt weiter aus: "Die Leute kommen nicht, um Bayern wegen mir zu sehen, sie kommen um [Robert] Lewandowski oder [Arturo] Vidal zu sehen [...]."

Aber Ancelotti blickt nicht nur auf die aktuelle Situation beim FCB, sondern schaut auch auf Zeit unter Pep Guardiola zurück. Dabei habe vor allem die Umstellung viel Zeit in Anspruch genommen.

"Die Spieler müssen sich an mich gewöhnen und das kam uns manchmal teuer zu stehen", sagt der 57-Jährige. Denn unter seinem Vorgänger hatte das Team "eine klare Identität", die sich vor allem durch Details ausgemacht habe.

Auch sah er die Umstände, unter denen Pep Guardiola zum FC Bayern gekommen ist, als hinderlich an. "Ich glaube, es ist tatsächlich schwieriger, wenn man zu einem Klub kommt, in dem alles super und jeder glücklich ist", erörterte Ancelotti seine Meinung, denn dann seien die Leute geduldiger, weil der Wiederaufbau Zeit in Anspruch nehme.

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