"Er ist ein willkommenes Opfer"

Mats Hummels stellte sich nach der Niederlage in Krasnodar den aufgebrachten Fans
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Kritik an Mitspielern: Sollte sich Hummels damit zurückhalten?

Jochen Tittmar (SPOX): Unbedingt. Zwar hat er noch keinen Teamkollegen direkt kritisiert, einige seiner Aussagen - auch in der Vergangenheit - ließen aber nur wenig Spielraum für eine andere Interpretation. Die vermeintliche Fehde, als er die Dortmunder Abwehr kritisierte und Thomas Tuchel wenig später als Antwort darauf auch Hummels mit in die Verantwortung nahm, verlief in meinen Augen auch etwas unglücklich. Ich bin überzeugt, dass Hummels mit solchen Situationen künftig sensibler umgehen und eine mögliche Schuld häufiger bei sich suchen wird.

Andreas Lehner (SPOX): Ständig wünschen wir uns Spieler, die nicht stromlinienförmig sind und in Interviews nur Phrasen von sich geben. Wenn dann mal einer klare Worte findet und sich konkret mit dem Spiel auseinandersetzt, wird sofort Verrat geschrien. Hummels ist der Kapitän des BVB und darf sich solche Aussagen auch erlauben. Zumal ich ihn auch immer sehr selbstkritisch erlebt habe.

Florian Schimak (SPOX): Es ist immer eine Frage, wie man Kritik formuliert. Hummels ist sehr selbstkritisch, von daher darf und muss er als Kapitän auch mal den Mund aufmachen. Vielleicht ist es besser, wenn er diese Kritik nicht in der Öffentlichkeit fährt. Aber andererseits wird jedes Wort von ihm auch immer extrem auf die Goldwaage gelegt. Wenn einer Mist spielt, steht es ihm als Kapitän zu, dies auch zu sagen. Sonst beschwert man sich immer, wir hätten nur noch Schuljungen in der Bundesliga. Endlich klingen manche Aussagen mal nicht nach Medien-Musterschüler und dann bekommt es derjenige direkt um die Ohren gehauen. Zudem denke ich, dass Hummels die Kritik auch in der Mannschaft vertreten kann.

mySPOX-User PinkFloyd: Er ist Kapitän - daher muss er Kritik üben - genauso aber auch Lob aussprechen -, doch es ist eine Frage des Stils, ob man das in der Kabine bzw. auf dem Platz macht oder öffentlich vor der Presse. Letztlich ist es aber auch eine Frage der Mannschafts- bzw. Vereinsführung, die so eine Kultur überhaupt ermöglicht beziehungsweise toleriert.

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