Greift der Verbeek-Effekt?

SID
Gertjan Verbeek will im Frankenland die Wende einleiten
© getty

Drei Einheiten und viele Gespräche für ein Ziel: Der neue Trainer Gertjan Verbeek soll dem sieglosen 1. FC Nürnberg bei seiner Bundesliga-Premiere (Fr., 20.15 Uhr im LIVE-TICKER) die Wende und den ersten Dreier der Saison bringen. Der 51 Jahre alte Niederländer ist vor dem schweren Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart am Freitag bemüht, beim verunsicherten Club Aufbruchstimmung zu erzeugen.

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"Ich habe einen guten ersten Eindruck von der Mannschaft und bin sehr zufrieden mit den ersten Tagen. Wir wollen in Stuttgart gewinnen, dazu brauchen wir einen guten Plan", sagte Verbeek am Donnerstag, zwei Tage nach seiner Vorstellung als Nachfolger von Michael Wiesinger beim neunmaligen deutschen Meister.

Sein Erfolgsplan, um "von den untersten Regionen wegzubleiben", sieht nach bisher sechs Unentschieden in neun Ligaspielen und dem blamablen Erstrundenaus im Pokal folgendermaßen aus: "Wir müssen defensiv die Kontrolle gewinnen, aber auch den Weg nach vorne suchen. Dann wird auch das Selbstvertrauen zurückkehren."

Verbeek: "Mir ist nicht bange"

Seinem Einstand in Deutschland sieht Verbeek gelassen entgegen: "Vor dem Spiel wird eine gewisse Spannung und Nervosität bei mir kommen. Das ist normal. Mir ist aber nicht bange." Er könne am Spielfeldrand "schon explodieren. Aber ich werde älter und weiser", fügte Verbeek mit einem Lächeln an.

Sportvorstand Martin Bader will die Erwartung an den neuen Coach nicht zu groß werden lassen. "Nach neun Spielen ohne Sieg wird die Mannschaft auch nach den ersten Einheiten unter Gertjan nicht vor Selbstvertrauen strotzen", sagte er. Bader verspürt aber schon "eine Art Grundoptimismus" im Verein, auch wenn dort allen klar sei, "dass das ein zäher Ritt bis zur Winterpause wird".

Änderungen in der Startelf

Auf diesem Ritt will Verbeek, der bis zu seinem Einstand beim VfB nur drei Einheiten zur Verfügung hatte, "ein bisschen was ändern". So kündigte er an, dass Robert Mak und Josip Drmic sowie Marvin Plattenhardt in Stuttgart beginnen werden. Für Routinier Javier Pinola bleibt deshalb nur die Bank.

Der Club, bei dem Torwart Raphael Schäfer sein 250. Bundesligaspiel bestreitet, kann zudem auf die wiedergenesenen Daniel Ginczek und Markus Feulner zurückgreifen. Angreifer Ginczek, der sich vor knapp vier Wochen einen Zehenbruch zugezogen hatte, dürfte sogar beginnen. Suspendiert bleiben vorerst Hanno Balitsch und Timo Gebhart, Alexander Esswein fällt verletzt aus.

"Videomaterial können wir vergessen"

Beim seit sechs Spielen ungeschlagenen VfB fällt wahrscheinlich Verteidiger Gotoku Sakai (muskuläre Probleme) aus. Für ihn rückt Karim Haggui in die Startelf. Sicher fehlt der gesperrte Antonio Rüdiger. Dafür kehren Georg Niedermeier und Torwart Sven Ulreich nach überstandenen Verletzungen ins Team zurück.

Angesichts des Trainerwechsels in Nürnberg sieht VfB-Coach Thomas Schneider die Situation für dem VfB "nicht so leicht. Das ganze Videomaterial, das wir gesammelt haben, können wir jetzt vergessen", meinte Schneider. Auch VfB-Sportvorstand Fredi Bobic ist sich nicht sicher, "ob das ein Vor- oder Nachteil ist". Die Probleme beim Club seien aber "nicht unbedingt weg".

Deshalb hoffen die Schwaben nach zuletzt zwei Unentschieden einen Dreier. Überhaupt hätten es "mehr Siege sein müssen", unterstrich Kapitän Christian Gentner im "kicker". "Zwei bis vier Punkte fehlen", meinte Gentner. Beim Club sind es noch einige mehr.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Stuttgart: Ulreich - Sakai (Haggui), Niedermeier, Schwaab, Boka - Kvist, Gentner - Harnik, Maxim, Traoré - Ibisevic

Nürnberg: Schäfer - Chandler, Nilsson, Pogatetz, Plattenhardt - Stark, Hasebe - Mak, Kiyotake, Drmic - Ginczek

Schiedsrichter: Guido Winkmann (Kerken)

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