DFB-Beschlüsse sind "Schlag ins Gesicht"

SID
Vertreter fast aller Profi-Vereine unterschrieben beim Sicherheitsgipfel einen Verhaltenskodex
© Getty

Vertreter der deutschen Fußballfans haben mit heftiger Kritik auf den Kurs der Verbände gegenüber Fangewalt und Pyrotechnik reagiert. "Das ist ein Schlag ins Gesicht", sagte Jakob Falk von der Organisation ProFans am Dienstag zu der geplanten Anhebung der Stadionverbotsdauer für auffällige Anhänger von drei auf fünf Jahre vonseiten des DFB.

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"Wenn das durchgesetzt wird, ist der Dialog endgültig gescheitert", fügte sein Kollege Philipp Markhardt hinzu, der die verschärften Sanktionen einen "Kardinalfehler" nannte. Fanvertreter waren zum Sicherheitsgipfel, an dem am Dienstag neben 53 Profiklubs, DFB, DFL und Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich teilnahmen, nicht eingeladen worden.

Auch Rene Lau von der "Arbeitsgemeinschaft Fananwälte" kritisierte, dass die Verbände die vor fünf Jahren beschlossene Liberalisierung der Stadionverbotsregelung nun wieder rückgängig machen wollen. "Damit kommen wir nicht weiter", sagte Lau.

Mit Verweis auf die vergleichsweise höheren Verletztenzahlen bei anderen öffentlichen Veranstaltungen wie dem Münchner Oktoberfest forderte er Behörden und Verbände dazu auf, die "Dramatisierung" der Fußballgewalt zu beenden. "Wir müssen versuchen, in die ganze Debatte wieder mehr Sachlichkeit und Nüchternheit hineinzubringen", sagte Lau in Berlin.

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