Skibbe schließt Transfers vorerst aus

SID
Michael Skibbe (r.) und Edwin Boekamp leiteten am Dienstag erstmals bei der Hertha das Training
© Getty

Der Neustart von Hertha BSC mit Trainer Michael Skibbe fand bei strahlendem Sonnenschein statt, aber nur wenige Fans erwärmten sich für die erste Übungseinheit des Bundesligisten unter dem neuen Coach. Punkt 10.17 Uhr betrat Skibbe den Platz, mit dem Chefcoach standen 28 Profis der Berliner auf dem Rasen. Nur knapp 30 Fans verfolgten zu diesem Zeitpunkt bei frostigen Temperaturen die ersten Anweisungen Skibbes.

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Sie alle waren aber mit hohen Erwartungen gekommen. Der ehemalige Nationaltrainer soll die Berliner nach der Schlammschlacht vor der Trennung von Ex-Trainer Markus Babbel wieder in ruhiges Fahrwasser bringen.

"Das Team hat sich in der Bundesliga gut präsentiert, war in fast allen Spielen konkurrenzfähig. Da müssen wir weitermachen", erklärte Skibbe an dem frostigen Morgen im Schatten des Berliner Olympiastadions.

Dazu hat Skibbe auch seinen langjährigen Co-Trainer Edwin Boekamp, mit dem er seit über 20 Jahren zusammenarbeitet und der ihm bereits in Dortmund, bei Galatasaray Istanbul, Eintracht Frankfurt und zuletzt Eskirsehirspor zur Seite stand, mitgebracht.

Der Kontrakt des 52-Jährigen bis 2014 wurde per Handschlag zwischen ihm und Preetz besiegelt, wie der Verein am Dienstag bekannt gab.

"Habe viel Gutes gesehen"

Mit einer 15-minütige Kabinenansprache hatte Skibbe die Spieler auf die Rückrunde eingeschworen, bevor es auf den Trainingsplatz ging. "Ich habe der Mannschaft noch einmal gesagt, dass hier in den vergangenen eineinhalb Jahren hervorragende Arbeit geleistet wurde", berichtete Skibbe.

Die ersten Eindrücke stimmten den Coach dann ebenso optimistisch, wie es die erwartungsfrohen Anhänger waren. "Ich habe viel Gutes gesehen. Alle Spieler haben nach der Winterpause richtig Gas gegeben", zog der Trainer ein zufriedenstellendes erstes Fazit.

Außer von dem Langzeitverletzten Maik Franz, der er aus gemeinsamen Frankfurter Zeiten bestens kennt, konnte er sich von allen Akteuren ein Bild machen. Und Skibbe gab auch gleich die neue Richtung vor: Der 18-Jährige Jerome Kiesewetter aus der Regionalliga-Mannschaft der Berliner durfte mit den Profis trainieren. "Ich will allen Spielern die Möglichkeit geben, sich in den kommenden Tagen neu zu zeigen", sagte Skibbe: "Ich möchte sehen, wo sie technisch-taktisch stehen."

Transferaktivitäten vorerst nicht geplant

Am Samstag wird Hertha BSC mit dem 27 Mann starken Profi-Kader plus Kiesewetter in das Trainingslager im türkischen Belek reisen. "Wir haben uns dazu entschieden, uns erst einmal nicht auf dem Transfermarkt umzuschauen", betonte Skibbe. Ausgeschlossen seien Nachbesserungen aber nicht - man werde das Thema zumindest "im Hinterkopf behalten".

Die finanziellen Möglichkeiten dazu habe der Klub, betonte Herthas Manager Michael Preetz: "Wir haben nach der schweren Verletzung von Maik Franz gesagt - und das gilt heute noch - dass wir in der Lage sind, einen Abwehrspieler zu verpflichten."

Sportlich strebt Skibbe mit den Berlinern, die am Freitag noch ein Testspiel gegen den Drittligisten VfL Osnabrück bestreiten werden, die Konsolidierung an - mit welchen Maßnahmen er den Aufsteiger zum Ziel Klassenverbleib führen möchte, darüber will sich der 46 Jahre alte Fußballlehrer aber noch ein abschließendes Bild machen.

"Das würde auch die Arbeit des Vorgängers diskreditieren. Auf dieser wollen wir aber aufbauen."

Michael Skibbe im Steckbrief

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