Fink bringt das Bayern-Gen nach Hamburg

SID
Auf der Pressekonferenz: Thorsten Fink ist nun offiziell Trainer des Hamburger SV
© Getty

Mit dem Selbstbewusstsein eines Champions-League-Siegers zum Erfolg beim abgerutschten Traditionsklub: Der neue Trainer Thorsten Fink zeigte vor 16 Kamerateams im proppevollen Presseraum des Bundesliga-Schlusslichts Hamburger SV eine richtig breite Brust.

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"Ich bin von mir überzeugt und habe überhaupt keine Angst. Mich haben sie als Spieler beim FC Bayern auch immer unterschätzt. Wenn die Spieler meine Denke umsetzen, dann werden wir Erfolg haben", sagte Fink bei seiner offiziellen Vorstellung.

Endlich eine langfristige Lösung

Der 43 Jahre alte Fußballlehrer, der mit dem FC Bayern sowohl Champions League als auch Weltpokal gewann, soll den abgestürzten Traditionsverein von der Elbe wieder nach oben führen und nach 13 Trainerentlassungen in zehn Jahren endlich eine langfristige Lösung darstellen. Fink ist sich sicher, dass dies gelingen wird. "Ich bin sehr überzeugt von der Mannschaft. Wir haben vor allem in der Offensive eine großartige Qualität. Die Mannschaft kann mehr als sie bisher gezeigt hat", sagte Fink, der einen Vertrag bis zum 30. Juni 2014 unterschrieben hat.

Seine positive Aura ist ein Grund, warum Sportchef Frank Arnesen an dem ehemaligen Trainer des Schweizer Meisters FC Basel einen Narren gefressen hat: "Ich habe gesagt, dass ich so lange warten will, bis ich den perfekten Trainer für den HSV gefunden habe. Bis ich den Trainer finde, der Leidenschaft mitbringt, der ein Teamplayer ist und der eine Vision in sich trägt. Ein Extraplus ist, dass Thorsten unbedingt zum HSV kommen wollte."

Fink: Wollen wieder Bayern-Jäger sein

Die Verpflichtung von Fink, der in zwei Jahren in der Schweiz drei Titel holte, hat in der Hansestadt für eine Euphorie gesorgt, die angesichts der sportlichen Schieflage als durchaus bemerkenswert einzuschätzen ist. Der 2:1-Erfolg am Sonntag in Freiburg beim ersten und einzigen Auftritt von Frank Arnesen als Interimstrainer tat sein übriges. Doch für Träumereien hat Fink keine Zeit: "Wir brauchen mit Sicherheit eine lange Zeit, bis wir wieder Bayern-Jäger sein können. Ich muss jetzt erstmal die Mannschaft fühlen, sie kennenlernen."

Was der frühere Staubsauger im Bayern-Mittelfeld hinter Stefan Effenberg dann mit seinem jungen Team vorhat, klingt sehr nach dem großen Rekordmeister. "Agieren" soll sein Team und mit viel Ballbesitz dem Gegner das eigene Spiel aufdrücken: "Egal ob wir mit Bayern München in Madrid oder Barcelona gespielt haben, wir wollten jedes Spiel gewinnen. Mit dem HSV wollen wir auch überall frech auftreten."

"Will, dass wir eine Familie sind"

Fink soll dem Hamburger SV seine Winner-Mentalität übertragen. Umsetzen will das der Fußballlehrer, der sich als Typ mit Dortmunds Meistertrainer Jürgen Klopp vergleicht, im Team mit Arnesen und Co-Trainer Patrick Rahmen, den er aus Basel mitbringt: "Ich will, dass wir eine Familie sind und zusammen entscheiden. Das ist die Basis, um langfristig Erfolg zu haben."

Kurzfristig steht für Fink am Dienstag der erste Auftritt auf dem Trainigsplatz an. Und am Samstag im Nordderby gegen den VfL Wolfsburg kann der Neue die Hamburger Fans zum ersten Mal glücklich machen: Mit einem Sieg kann der HSV die "Rote Laterne" des Tabellen-Schlusslichts endlich weiterreichen. Doch das wäre nur der erste kleine Zwischenschritt - auf dem Weg zu einem großen HSV wie Fink ihn sich vorstellt.

Thorsten Fink im Steckbrief

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