Das Maximalpotenzial

Von Daniel Börlein
Robin Dutt (2. v.r.) hat bei Bayer Leverkusen einen großen Kader zur Verfügung
© Imago

Bayer Leverkusen geht als Vize-Meister in die Saison - mit dem besten Kader aller Zeiten? Auf jeder Position hat Coach Robin Dutt Alternativen. Während einigen Stars die Bank droht, winkt Michael Ballack eine neue Position. Ein Überblick über alle Mannschaftsteile.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Tor

Normalerweise ist die Sache klar: Rene Adler ist die Nummer eins im Bayer-Tor. Punkt, aus, Deckel drauf. Weil sich Leverkusens Keeper allerdings vor rund zwei Wochen einer Knie-Operation unterziehen musste, blieb die Frage, wer nun zum Saisonstart zwischen den Pfosten stehen wird, lange offen.

Als Adler-Ersatz standen Fabian Giefer und Neuzugang David Yelldell (Duisburg) parat. "Bei beiden Torhütern habe ich keine Befürchtungen, dass sie es nicht packen könnten", sagte Dutt. Zunächst schien Bayer-Eigengewächs Giefer die Nase vorne zu haben, zumal er Adler auch schon in der letzten Saison fehlerfrei vertrat.

Am Donnerstag entschied sich Coach Robin Dutt dann allerdings für Yelldell, den er noch aus seiner Zeit bei den Stuttgarter Kickers kennt. "Wir haben das von mehreren Faktoren abhängig gemacht. Es gab die Möglichkeit einer kurz- oder einer mittelfristigen Lösung", so Dutt. "Wir haben uns für die kurzfristige Lösung entschieden, denn David hat mehr Spielpraxis."

Denn eines ist klar in Leverkusen: Am besten soll möglichst schnell wieder Rene Adler im Tor stehen. "Ich hoffe, dass Rene im Laufe des Septembers zurückkehrt", sagt Dutt. Der Nationalkeeper begann am Montag mit leichtem Aufbautraining. Davon, wie schnell Adler Fortschritte macht und sich Ersatzmann Yelldell schlägt, will Dutt auch abhängig machen, ob noch ein neuer Keeper verpflichtet wird.

"Der Idealzustand ist, keinen mehr zu holen. Wir warten jetzt mal den Heilungsverlauf in den nächsten zwei, drei Wochen ab", sagt der Bayer-Coach. Bis Ende August kann Leverkusen auf dem Transfermarkt noch zuschlagen. Unmittelbar nach Adlers Verletzung kursierten die Namen Emiliano Viviano (Inter Mailand) und Tomasz Kuszczak (Manchester United). Zuletzt war es in der Gerüchteküche allerdings ruhig.

Außenverteidigung

In den letzten Jahren war Gonzalo Castro im Bayer-Kader immer so etwas wie das Mädchen für alles. Der Deutsch-Spanier sprang immer da ein, wo gerade Bedarf bestand - vornehmlich auf einer der beiden Außenbahnen. Dutt will Castros ständigen Positionswechseln nun ein Ende machen. "Ich sehe ihn schwerpunktmäßig zentral", sagt der Bayer-Coach.

Die Maßnahme, Castro ins Mittelfeld zu ziehen, wirft allerdings die Frage auf: Wer verteidigt links und rechts hinten? Auf der Linksverteidigerposition hat derzeit Michal Kadlec die Nase vorn. Konkurrent Bastian Oczipka ist nach seinem Knöchelbruch zwar wieder voll im Training, aber noch nicht der Alte.

Der Rückkehrer vom FC St. Pauli stellt allerdings klar: "Definitiv will ich jetzt spielen, will mich durchsetzen. Ich habe jetzt schon ein Jahr Bundesliga gespielt. Ich bin auf jeden Fall nicht hierhin gekommen, um zu sagen: 'Gucken wir mal, was so passiert.'"

Weil Dutt Daniel Schwaab eher in der Abwehrmitte sieht, kämpfen auf der rechten Seite Hanno Balitsch und Youngster Danny da Costa um den Platz in der Startelf. Der 18-Jährige gibt dabei eine richtig gute Figur ab und lässt im Vergleich zur letzten Saison eine klare Entwicklung erkennen.

Dennoch ist momentan Balitsch erste Wahl. Der 30-Jährige überzeugte bei seinen Auftritten in der letzten Saison stets und auch in allen bisherigen Testspielen. "Er hat es bislang sehr gut gemacht", sagt Dutt. Zudem hat sich Balitsch mittlerweile als echte Führungsfigur innerhalb des Teams etabliert und wurde deshalb auch in den Mannschaftsrat gewählt.

Teil 2: Innenverteidigung und zentrales Mittelfeld

Teil 3: Offensive Außenbahnen und Angriff

Artikel und Videos zum Thema