Was ist neu bei den Neuen?

Von Daniel Börlein
Mission Klassenerhalt: Felix Magath, Christoph Daum, Ralf Rangnick (v.l.)
© Getty
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VfL Wolfsburg

Es war wohl die spektakulärste Trainer-Rochade der letzten Jahre in der Bundesliga. Nur zwei Tage nach seiner Entlassung auf Schalke heuerte Felix Magath als Geschäftsführer Sport und Trainer beim VfL an. Zwei weitere Tage später saß der 57-Jährige beim Auswärtsspiel in Stuttgart schon auf der Wolfsburger Bank, konnte dabei aber nicht verhindern, dass sich sein Team in der Nachspielzeit noch den Ausgleich fing.

So stehen die Niedersachsen vor dem Duell gegen Eintracht Frankfurt (31 Punkte) mit nur 27 Zählern auf Platz 17. Deshalb spricht Magath "von einer der schwierigsten Aufgaben", die er bislang übernommen hat und geht die Aufgabe dementsprechend konsequent an.

Maßnahmen: Magath verzichtet auf Einzelgespräche, spricht immer nur zur gesamten Mannschaft. Seine Ansage an alle: Das Team muss körperlich fitter werden. Dafür standen in den letzten zwei Wochen zahlreiche Konditionseinheiten und Kraftzirkel auf dem Trainingsplan. Auch der berühmte "Berg der Leiden", eine Einrichtung aus Magaths erster Amtszeit, wurde regelmäßig in Angriff genommen.

Spieler, die mehr körperliche Defizite hatten als der Rest (u.a. Tuncay, Patrick Helmes), bestellte Magath zwischenzeitlich um 7 Uhr morgens zum Sondertraining ein. Doch der VfL-Coach gibt nicht nur den harten Hund. Magath lädt, wie in der Meistersaison, alle Profis am Abend vor dem Spiel zur Bierrunde an die Hotelbar ein. Auch den Kinobesuch am Vortag einer Begegnung soll es wieder geben.

Personal: Mit Werner Leuthard (Fitness-Coach) und Bernd Hollerbach (Co-Trainer) hat Magath zwei Vertraute aus Schalke mitgebracht. Innerhalb der Mannschaft setzt er vor allem auf Akteure seiner Meistermannschaft. So stand in Stuttgart überraschend Oldie Andre Lenz statt Marwin Hitz im Tor. Im Sturm ist der unter Steve McClaren und Pierre Littbarski umstrittene Grafite gesetzt. Auch der aussortierte Alexander Madlung ist wieder mittendrin.

Besonders hohe Erwartungen hat Magath an Spielmacher Diego. "Er ist ein außergewöhnlicher Spieler mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Als Star der Mannschaft muss er in so einer Phase vorneweg marschieren."

Taktik: Gegen den VfB musste Magath improvisieren und entschied sich für ein 4-3-2-1, in dem Diego und Cicero als hängende Spitzen hinter Grafite spielten. So lange die Kräfte reichten, agierten die Wölfe in diesem System zwar durchaus gefällig, Magath wird es allerdings wohl bei einem einmaligen Versuch belassen.

Denn: Der VfL-Coach ist ein klarer Verfechter von zwei echten Stürmern. Die werden am Wochenende wohl Grafite und Mario Mandzukic heißen. Dahinter ließ Magath unter der Woche im Training mit Raute üben, mit Sascha Riether als Sechser, Diego als Zehner und Koo (links) und Ashkan Dejagah (rechts) auf den Halbpositionen.

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