What a day! Can't believe it ;-);-)

Von Oliver Wittenburg
In einer Reihe mit Barack, Lance und Shaq: Lewis, die Ausnahme von der Regel
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R wie Reiberei um Ribery: Mindestens genauso nervig wie das Huntelaar-Theater (siehe H) war das Gedöns um Franck Ribery. Es ist nun wirklich viel zu öde, das alles noch mal zu wiederholen, deshalb gleich zur Conclusio. Klasse, dass die Bayern Real Madrid die Stirn geboten haben, denn das war mal dringend nötig.

S wie Scheiße: Felix Magath hat sich ja schon das eine oder andere Mal gewundert über gewisse Umstände auf Schalke. Ganz deutlich wurde das beim Testspiel gegen Saarbrücken. Magath: "Habt Ihr nur Scheiße im Hirn?! Warum schießt Altintop Freistoß?" Später wunderte sich Magath dann über die öffentlich-rechtlichen Sender, die seine berechtigte Frage (Magath ist schließlich Chef von allet auf Schalke) in bester Tonqualität über den Äther schickten. Die Intimsphäre des Trainers sei mit Füßen getreten worden, beklagte er sich. Die ARD entschuldigte sich immerhin, dem ZDF ist Magath immer noch böse.

T wie Twitter: Super Sache, diese Twitterei. Politiker wie Barack Obama, Schauspieler, Schriftsteller, politische Aktivisten, Normalos oder eben auch Sportstars toben sich dort aus. In den USA ist das Thema ganz dicke. Zu den bekanntesten Twitterern gehören sicher Lance Armstrong und Shaquille O'Neal. In die Bundesliga hat das neue Medium noch keinen Einzug gefunden. Ausnahmen gibt es aber auch hier. Schalkes Lewis Holtby ist recht aktiv. Jüngst schrieb er: "What a day! ...anruf vorhin von der U21, samstag abend gehts nach Kiew zum länderspiel!! can't believe it ;-);-)" Das will man wissen. Auch erfährt man, dass Schalke am 29. Juli schon um sieben Uhr morgens trainiert hat. Mehr davon. Nur am Rande: SPOX twittert ja auch. Einfach mal reinschauen.

U wie Und es geht endlich wieder los: Ganz schön hart diese Sommer ohne EM oder WM. Okay, U-21-EM war schon gut und der Confed Cup ja auch, aber das ist nicht The Real Thing. Als am Freitag um 20.30 Uhr Wolfsburg gegen Stuttgart angepfiffen wurde, endete ein Entzug von 76 Tagen, 3 Stunden und roundabout 10 Minuten. Es war höchste Zeit. Noch länger kann man von Wechselgerüchten, Dementis, Testspielen, Trainingseindrücken und Pressekonferenzen nun wirklich nicht leben.

V wie Veh: Ein gutes halbes Jahr hatte es gedauert, dann war er zurück. Armin Veh trainiert jetzt ausgerechnet die Mannschaft, die den letzten Anstoß lieferte für das Ende der Ära Veh in Stuttgart im Herbst 2008. 4:1 fertigte der spätere Meister den VfB ab, und Veh war nicht mehr zu halten. Jetzt tritt Veh ein teuflisch schweres Erbe als Nachfolger des omnipotenten und -präsenten Erfolgstrainers Felix Magath an. Viel Skepsis schlug Veh entgegen, doch bislang ist die Bilanz brillant: Die Mannschaft blieb zusammen, die Protagonisten des magischen Dreiecks verlängerten ihre Verträge und diverse Hochkaräter wurden verpflichtet. Ach ja, Stuttgart wurde zum Saisonauftakt auch noch 2:0 besiegt. Veh und den Wölfen ist eine Menge zuzutrauen, was uns elegant zum Punkt W überleitet...

W wie Wetten: Die Buchmacher sind fürchterlich geizig, was mögliche Gewinne bei einem Meistertipp Bayern München angeht. Für Wolfsburg, Bremen, Stuttgart oder Hamburg gibt's dafür richtig Asche. Doch sind die Bayern wirklich so ein todsicherer Tipp? Kollege Thomas Gaber sagt in seiner Saisonvorschau zum FCB ja, ich sage: mal abwarten. Warum sollte Wolfsburg denn schwächer sein als die Bayern? Der HSV und Stuttgart haben sich krass verstärkt und können womöglich mithalten. Hoffenheim, Werder und Dortmund haben das Potenzial, für Überraschungen zu sorgen. Wetten würde ich nicht auf die Bayern, sondern lediglich darauf, dass es wieder höllisch spannend werden könnte.

X wie Xenophobie: Fremdenfeindlichkeit soll in der Bundesliga keinen Platz haben. FIFA, UEFA, DFB und DFL kämpfen gemeinsam gegen Rassismus und Diskriminierung. Man erinnert sich an die vergangene Saison, als Hunderttausende von Fußball-Fans dem Rassismus die Rote Karte zeigten. Ab dieser Saison werden auch die Schiedsrichter aktiv einbezogen. Sie haben die Möglichkeit, Spiele abzubrechen, wenn es zu rassistischen Vorfällen kommt. Das ist neu - und sinnvoll.

Y wie Yak: Man kennt's vom Scrabble. Du greifst ins Säckchen, erwischst das Ypsilon, am besten noch das Q und weißt: Da bleib ich jetzt ewig drauf sitzen. Ähnlich ist es beim A bis Z. Was mach ich unter Ypsilon?, fragt man sich die ganze Zeit. Beim Scrabble empfehle ich das Yak. Ist kurz und dennoch ertragreich und sicherlich die wahrscheinlichste Möglichkeit, das Ypsilon loszuwerden. Aber wie stelle ich ein zotteliges Rindvieh in den Kontext dieser Liste? Gut, man könnte die Eintracht-Diva Ioannis Amanatidis für ihre Divenhaftigkeit rügen. "Was?! Ich bin nicht Kapitän? Ich bin empört, brüskiert, ach was, diffamiert!" Und während Herr Amanatidis stark hyperventilierend Federboa und Fächer in die Ecke donnert, dämmert mir, dass der Vergleich zwischen einem zotteligen Rindvieh und einem Fußballprofi doch gewaltig hinkt. Also weiter mit Zett.

Z wie Zugereiste: Holla, die Waldfee! Was da so alles den Weg in die gute Bundesliga gefunden hat. Alter Verwalter! Und Typen sind das. Da ist ein alter Finne, der The Kop gegen die rauchfreie BayArena (siehe Q) eintauscht, da ist ein argentinischer Knipser aus Chile, der die weite Welt im Ruhrpott entdeckt hat. Da kommen die Alter Egos von Batistuta, Mascherano, ein Nachfahre des großen Nurejew und Österreichs bester Stehgeiger seit Herzerl Herzog. Und das sind bei weitem nicht alle... Herzlich Willkommen! Und auf geht's, Bundesliga!

Der Spielplan der Bundesliga 2009/2010 im Überblick