FIFA löst Anti-Rassismus-Task-Force auf

SID
Die FIFA löst die Anti-Rassismus-Task-Force-auf
© getty

Die FIFA hat zwei Jahre vor der Weltmeisterschaft in Russland die 2013 gegründete Anti-Rassismus-Task-Force aufgelöst. Laut der FIFA seien alle Belange gelöst wurden und die Aufgabe damit abgeschlossen. Dies teilte die FIFA in einem Schreiben an die Mitglieder mit: "Die Gruppe hat ihre temporäre Mission erfüllt und ist hiermit aufgelöst."

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Die Task-Force wurde 2013 vom damaligen FIFA-Präsidenten Sepp Blatter eingesetzt und sollte unter dem Banner der Kampagne "Say no to Racism" den Rassismus im Fußball im Hinblick auf die Bedenken über die WM 2018 in Russland beenden. Den Vorsitz der Gruppe besaß bis zu seiner Verhaftung und lebenslangen Sperre der Funktionär Jeffrey Webb.

Osasu Obayiuwana, ein früheres Mitglied der Task-Force, hat bereits kurz nach der Beendigung des Projektes Zweifel am Erfolg der Arbeit: "Rassismus bleibt ein ernstes und wichtiges Problem, das permanent Aufmerksamkeit verlangt."

Der Journalist und Anwalt ist allerdings nicht überrascht von der Entscheidung der FIFA: "Ich wünschte, ich könnte sagen, ich wäre geschockt, aber unglücklicherweise bin ich das nicht." Nach der Verhaftung vom Vorsitzenden Webb übernahm Constant Omari die Führungsposition der Arbeitsgruppe, allerdings ohne ein einziges Treffen einzuberufen. "Wir hatten kein einziges Meeting unter seiner Leitung. Ich habe ihm mehr als einmal geschrieben, aber ich habe nie eine Antwort von ihm erhalten."

Trotz der Bedenken verteidigt die FIFA weiter die Auflösung der Gruppe. Anti-Rassismus-Experte Gerd Dembowksi schreibt, dass die "Task-Force als temporäre Unterstützung der FIFA" eingesetzt wurde und ihre Aufgaben erfüllt hat. Gemeint ist damit unter anderem die Einführung eines 70-seitigen Katalogs zur Aufklärung und Vorbeugung von Diskriminierung und Rassismus.

Artikel und Videos zum Thema