The Kingdom of Lewis Hamilton

Von SPOX
Lewis Hamilton gewann 2007, 2009, 2012 und 2013 in Ungarn
© getty

Wer soll diese Erfolgsbilanz trüben? Lewis Hamilton hat vier Siege bei sieben Formel-1-Starts auf dem Hungaroring geholt. Die Go-Kart-Strecke kommt dem englischen Mercedes entgegen, dabei fürchtet sein Team beim Ungarn-GP (alle Sessions im LIVE-TICKER) plötzlich wieder Red Bull.

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Streckendaten:

Name: Hungaroring

Ort: Budapest

Länge: 4,381 Kilometer

Runden: 70

Renndistanz: 306,630 Kilometer

Kurven: 8 Rechtskurven, 6 Linkskurven

Darauf kommt es an:

Abgesehen vom Stadtkurs in Monaco ist der Hungaroring die langsamste Strecke im Rennkalender. Der verwinkelte Kurs erinnert mit seinen vielen Kurven an eine Kartbahn, was in der Vergangenheit besonders Lewis Hamilton entgegenkam. Der Engländer feierte bei sieben Starts vier Siege und wurde noch nie von seinem Teamkollegen im Qualifying bezwungen. Doch auch die anderen Fahrer und ihre Teams lieben die anspruchsvolle Strecke, auf der fast jede Kurve Auswirkungen auf die nächste hat.

Worauf es ankommt? Traktion durch ein weich abgestimmtes Fahrwerk, maximaler Abtrieb, ein gutes Bremsverhalten und eine ausreichende Kühlung der empfindlichen Hybridantriebe. Bei über 30 Grad und geringer Geschwindigkeit ist durch die vielen besonders im "niedertourigen" Bereich Power immens wichtig. Auch das Fehlen der in Hockenheim von den Teams ausgebauten FRIC-Systeme könnte sich diesmal deutlicher auswirken.

Viele Kurven bedeuten aber auch, keine Ruhephase für die Fahrer bei sengender Hitze und dass das Überholen schwierig wird, obwohl die Zielgerade vor einigen Jahren sogar verlängert wurde. Viel gebracht hat es aber nicht, da die Zielkurve nicht eng genug ist, um am Vordermann dran zu bleiben. Die Hoffnungen ruhen deshalb mal wieder auf den DRS-Zone. Ab dem Ausgang der Zielkurve und gleich nach Turn 1 darf der Heckflügel flach gestellt werden. Gemessen wird der Abstand vor Turn 14.

Williams: Mit Schnapsideen zurück an die Spitze

Dem Qualifying kommt in Budapest also eine erhöhte Bedeutung zu. Hamilton gewann die letzten beiden Rennen von der Pole Position, davor scheiterte Sebastian Vettel zweimal vom besten Startplatz. Der Red-Bull-Pilot ist auf dem Hungaroring immer noch ohne Sieg, auf keiner anderen Strecke blieb er so lange ohne Triumph.

"Wenn sie die Power Unit auf einer Strecke in den Griff bekommen, die ihrem Auto liegt, werden sie sehr schwer zu schlagen sein", sagt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. In Ungarn ist die Chance für Red Bull am größten. Dagegen könnte Williams durch die schlechtere Traktion und fehlenden Abtrieb Probleme bekommen.

Reifen:

Soft und Medium. Pirelli reagiert auf die gewöhnlich hohen Temperaturen und lässt den supersoften Slick zu Hause. Wer in Ungarn gewinnen will, muss mit den Reifen haushalten können. Die 14 langsamen und mittelschnellen Kurven fordern die Slicks extrem. Bei hohen Geschwindigkeiten werden sie in Querrichtung gefordert, entscheidender ist beim Puszta-GP aber die Beanspruchung in Längsrichtung.

Durch das höhere Drehmoment der Hybridmotoren wird die Herausforderung noch größer. "In diesem Jahr wird es noch schwieriger sein als sonst. Es wird schwierig werden, stets die ideale Rennlinie zu halten", sagt Jean Alesi: "Die Fahrer müssen insbesondere auf ihre Hinterreifen achten. Andernfalls verlieren sie zu viel Grip und Bremskraft."

Obwohl die Boxengasse gemessen an der Länge der Strecke sehr lang ist, kommt der Strategie durch die geringen Überholmöglichkeiten eine zentrale Rolle zu. "Die Strategie bietet eine der wenigen Möglichkeiten, seine Position auf der Strecke zu verbessern", sagt Pirelli-Motorsportdirektor Paul Hermbery. Zumal am Wochenende wieder Regen droht.

OPTA-Fakten zum Rennen:

  • Dieses Jahr findet die 29. Auflage des ungarischen Grand Prix statt. Das Rennen in Ungarn ist seit seiner erstmaligen Austragung 1986 fixer Bestandteil des Rennkalenders, nur Monza und Monte Carlo sind länger ununterbrochen dabei.
  • Britische Fahrer (Hamilton und Button) standen in sechs der letzten acht Rennen von Ungarn ganz oben auf dem Siegertreppchen.
  • Nur vier der letzten zehn Polesetter am Hungaroring waren auch beim Rennen erfolgreich, davon gehen drei Erfolge auf das Konto von Lewis Hamilton.
  • Kimi Räikkönen hält zusammen mit Michael Schumacher und Ayrton Senna den Rekord für die meisten Podiumsplatzierungen am Hungaroring (7).
  • Am 24. August 2003 gewann Fernando Alonso am Hungaroring zum ersten Mal in seiner Formel 1 Karriere.
  • In Hockenheim fuhr Nico Rosberg zum 20. Mal in seiner Formel-1-Karriere aufs Podium, nur sechs aktive Fahrer haben mehr Podiumsplatzierungen vorzuweisen.
  • Williams hat in der aktuellen Saison (121) schon mehr Punkte gesammelt als in den letzten drei Jahren zusammen (86).
  • Adrian Sutil blieb beim Rennen in Hockenheim zum zehnten Mal ohne Punkte. Nebenbei stellte er einen Rekord auf: Seit seinem Formel-1-Debüt und damit seit 119 Grands Prix wartet er auf einen Podiumsplatz. Bislang hatte der Italiener Pierluigi Martini in dieser unrühmlichen Liste mit 118 Einsätzen ohne Top-3-Platzierung vorne gelegen.

Statistik:

Sieger 2013: Lewis Hamilton (Mercedes), 1:42:29,445 Stunden

Pole Position 2013: Lewis Hamilton (Mercedes), 1:19,388 Minuten

Schnellste Rennrunde 2013: Mark Webber (Red Bull), 1:24,069 Minuten

Rundenrekord: Michael Schumacher (Ferrari, 2004), 1:19,071 Minuten

Rekordsieger: Michael Schumacher (1994, 1998, 2001, 2004) und Lewis Hamilton (2007, 2009, 2012, 2013) - je 4.

Wetter-Prognose:

Freitag: sonnig, 29 Grad, 10 Prozent Regenrisiko

Samstag: leicht bewölkt, 31 Grad, 10 Prozent Regenrisiko

Sonntag: leichtes Gewitter, 28 Grad, 60 Prozent Regenrisiko

Zeitplan:

Freitag, 10 Uhr: 1. Training

Freitag 14 Uhr: 2. Training

Samstag, 11 Uhr: 3. Training

Samstag 14 Uhr: Qualifying

Sonntag, 14 Uhr: Rennen

Stand in der Fahrer- und Kontrukteurs-WM

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