Bianchi sollte auf Räikkönen folgen

Von Adrian Franke
Bianchi ist das erste Todesopfer in der Formel 1 seit 1994
© getty

Jules Bianchi spielte in den Planungen von Ferrari tatsächlich eine größere Rolle. Der tragisch verunglückte Youngster sollte Kimi Räikkönen beerben. Inzwischen gelten Valtteri Bottas und Nico Hülkenberg als Favoriten auf den wohl bald vakanten Platz bei der Scuderia. Die FIA reagiert derweil auf die Rufe nach mehr Sicherheit.

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Ferrari plante mit Bianchi: Der Tod von Jules Bianchi überschattet die Königsklasse noch immer, derweil hat Ex-Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo jetzt die Gerüchte über dessen eigentlich geplanten Wechsel zur Scuderia bestätigt. "Jules Bianchi war einer von uns, er war ein Mitglied der Ferrari-Familie und wir hatten ihn als jenen Piloten erwählt, der in Zukunft zum Zuge gekommen wäre, wenn die Zusammenarbeit mit Kimi Räikkönen einmal endet", erklärte Montezemolo gegenüber Sky Italia.

Ferrari hatte Bianchi, der zum Ferrari-Ausbildungsprogramm gehörte und seit 2009 regelmäßig als Testfahrer fungierte, zu dessen F1-Debüt bei Marussia verholfen und geplant war, dass der Franzose zu Sauber wechselt. Doch von den schweren Verletzungen infolge seines Crashs in Japan im vergangenen Oktober erholte er sich nicht mehr.

Montezemolo fügte hinzu: "Er war ein erstklassiger Typ: Persönlich, schnell, höflich, eng mit Ferrari verbunden und vielversprechend. Ein bitterer Schicksalsschlag hat ihn von uns genommen und das hinterlässt ein großes Loch. Ich stehe seiner Familie nahe, die in den vergangenen Monaten großen Mut bewiesen hat."

Jean Todt, der Präsident des Automobil-Weltverbandes FIA, gab zudem am Montag bekannt, dass Bianchis Nummer 17 in der Formel 1 zu Ehren des Franzosen in Zukunft nicht mehr vergeben wird.

Hülkenberg: "Zu Ferrari sagt kein Fahrer nein": Nico Hülkenberg wird seit längerem mit Ferrari in Verbindung gebracht, er soll mittlerweile neben Valtteri Bottas ein möglicher Kandidat für die Räikkönen-Nachfolge sein. Jetzt meldete sich Hülkenberg selbst zu Wort.

"Es wird im Moment so viel spekuliert. Die ganzen Bottas-Gerüchte - bestätigt ist da noch nichts. Ich glaube, in den kommenden Wochen werden die Würfel endgültig fallen. Dann werden wir sehen, wohin die Reise geht", betonte der 27-Jährige im ZDF Sportstudio: "Klar ist es eine Option, an der ich interessiert bin. Bei Ferrari sagt kein Fahrer nein. Ich habe an die Tür geklopft."

Zwar gebe es auch "andere Optionen" und "ein paar andere Teams, die kommen". Gleichzeitig will Hülkenberg möglichst schnell konstant um Podestränge kämpfen: "Aber in der Formel 1 ist es eben so, dass das Timing stimmen muss. Im Moment wird wieder einmal viel spekuliert. Ich schätze, Valtteri Bottas ist bei Ferrari noch nicht bestätigt, aber in den kommenden Wochen werden die Würfel fallen. Und dann werden wir sehen, wo die Reise hingeht."

FIA will Crash-Kamera: Die FIA nimmt die Forderungen nach mehr Sicherheit für die Fahrer ernst: Laut Bild-Informationen arbeitet die FIA derzeit an einer Mini-Kamera, die am Cockpitrand oder am Rückspiegel befestigt werden und Bewegungen des Kopfes bei Erschütterungen filmen soll. Die Aufnahmen sollen dann dabei helfen, die Maßnahmen zum Kopfschutz zu verbessern. Die Kameras werden voraussichtlich zur kommenden Saison fix in allen Autos installiert.

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