Alonso spricht von Abschied

Kehrt Fernando Alonso der Formel 1 bald den Rücken?
© getty

Fernando Alonso hat am Rande des Großen Preis von Ungarn für Aufregung gesorgt. Der zweimalige Weltmeister äußerte in Ungarn anwachsende Unzufriedenheit mit der Ausrichtung der Formel 1 und dachte öffentlich über einen Abschied nach. Nur McLaren-Honda hält ihn noch in der Königsklasse des Motorsports.

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Alonso sagte in Budapest, "andere Serien" reizen ihn. Als Grund nannte er die aktuelle Entwicklung. "Ich liebe Motorsport. Alle Kategorien", so der 33-Jährige: "Aber es ist so, dass die Formel 1 für mich nicht mehr dieselbe oder so aufregend ist wie früher - Autos nur zwei oder drei Sekunden schneller zu fahren als ein GP2-Auto."

Der Grund dafür sind aus seiner Sicht die gesamten Regeln: "Ohne Testfahrten, mit diesen Reifen, mit den Einschränkungen, mit dem Kalender für nächstes Jahr - da gibt es Verlockung zu einem Wechsel in anderen Serien", führte er aus.

Für die Saison 2016 sind in der Formel 1 derzeit 21 Rennen vorgesehen, weil neben der Rückkehr des Deutschland-GP auch ein Lauf in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku ansteht. Ist Alonso das Programm zu viel? Oder will er weitere Rennen? Schon beim Österreich-GP im Juni hatte er eingeräumt, dass er fast die 24 Stunden von Le Mans 2015 gefahren wäre.

McLaren-Honda als letzte Motivation

Offenbar hält Alonso nach seinem Abschied von Ferrari nur noch eins in der Formel 1: die Zusammenarbeit von McLaren und Honda. "Für mich ist das fantastische Projekt eine große Motivation", sagte er in Budapest: "Mein erstes Go-Kart war eine McLaren-Honda-Nachahmung, jetzt sitze ich im echten McLaren-Honda."

Unklar ist, ob der Spanier sogar mit einem kurzfristigen Ausstieg aus seinem Dreijahresvertrag liebäugelt. "Ich genieße den Prozess, von null zu starten und konkurrenzfähig zu werden", stellte Alonso klar.

Allerdings sieht er dafür wenig Chancen: "Früher hatten wir einige Freiheiten bezüglich Testfahrten und Verbesserungen des Autos. Wenn es im ersten Viertel der Saison nicht konkurrenzfähig war, konnte man das Jahr immer noch wettbewerbsfähig beenden."

Diese Perspektive gebe es aktuell nicht. "Jetzt sind uns die Hände gebunden", so Alonso: "Wir stellen das Auto in Jerez und Barcelona für die Tests hin. Wenn es konkurrenzfähig ist, hat man eine gute Saison, wenn nicht, eine schlechte. Wir haben Sturzvorschriften, Gewichtsverteilungseinschränkungen, Reifeneinschränkungen."

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