Briatore wirft Formel 1 Geldverschwendung vor

SID
Flavio Briatore war lange Zeit selbst Teamchef von Formel 1-Rennställen
© Getty

Er holte die ersten beiden WM-Titel mit Michael Schumacher, er machte auch Fernando Alonso zum Superstar, und er wurde wegen Manipulation eines Rennens zunächst auf Lebenszeit aus der Formel 1 ausgeschlossen. Doch der ehemalige Teamchef Flavio Briatore ließ sich nicht unterkriegen.

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Jetzt ist er wieder da und will die Formel 1 mit einem neuen Regelwerk besser und billiger machen. "Wir können den Zuschauern die gleiche Show für 30 Prozent weniger Geld bieten", sagt der Italiener vor dem Glamour-Rennen des Jahres in Monaco im Interview des Fachmagazins "auto motor und sport".

Deshalb fordert Briatore einen rigorosen Sparkurs für die Formel 1. Er selbst hätte das schließlich vorgemacht, betont der 62-Jährige: "Meine Teams haben ihre Weltmeisterschaften immer mit weniger Geld gewonnen als die Konkurrenz." Aus diesem Grund richtet Briatore einen Appell an die Formel-1-Rennställe der Gegenwart: "Hört auf, Geld zu verschwenden."

Briatore spricht von Glaubwürdigkeit

Es sei noch nie so schwierig gewesen, den Ausgang der Rennen vorherzusagen. Man dürfe es nach Briatores Ansicht aber mit der Abwechslung nicht übertreiben: "Sonst verliert die Formel 1 ihre Glaubwürdigkeit." Was genau meint er damit? Wird in der Formel 1 etwa gemogelt? "Bei allem Respekt vor Maldonado und Williams. Es ist schon ein bisschen komisch, dass er in der Lage war, Alonso in einem Ferrari zu schlagen", sagt Briatore über den sensationellen Sieg des Venezolaners Pastor Maldonado vor zwei Wochen in Barcelona.

Zu viel Überraschung sei eine Lotterie. Das habe dazu geführt, dass bei den großen Teams ein Denkprozess beginne. Die würden sich jetzt fragen, ob es wirklich nötig sei, so viel Geld zu investieren, wenn 90 Millionen auch ausreichen, um zu gewinnen. Der Witz sei, dass der Gleichmacher verhältnismäßig wenig koste. "Es ist nur der Reifen. Das Budget, den zu bauen, ist nichts im Vergleich zu den Budgets der großen Teams", sagt Briatore.

100 Millionen sind genug

Briatore hält 100 Millionen Dollar für ein vernünftiges Budget für die Formel-1-Teams. "Alles eingeschlossen. 100 Millionen sind verdammt viel Geld. Da muss eine normale Firma viele Jahre arbeiten, um das zusammenzukratzen", sagt der Italiener, der derzeit an einem neuen Reglement für die Königsklasse des Motorsports arbeitet.

Und wann will er seine Pläne der Öffentlichkeit vorstellen? "In ein paar Wochen werde ich es verraten. Es ist eines, das die Kosten im Griff hält", sagt Briatore. Der Mann war schon immer für Überraschungen gut. Und vielleicht tritt er ja eines Tages sogar die Nachfolge von Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone an.

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