Vettel: "Das ist noch nicht das Ende der Welt"

SID
Sebastian Vettel im Gespräch mit Medienvertretern vor dem dem Großen Preis von Shanghai
© Getty

Im Reich der Mitte hat Sebastian Vettel seine gute Laune offenbar wiedergefunden. Entspannt und gewohnt charmant gab sich der Weltmeister trotz des verpatzten Starts in die neue Saison vor dem dritten Rennen der Saison am Sonntag in China wieder kämpferisch.

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"Der Start letztes Jahr war natürlich besser. Aber das Auto hat ein gutes Potenzial, das haben wir noch nicht ausgeschöpft", sagte Vettel am Donnerstag in Shanghai. Die Probleme seien zwar diesmal etwas größer, doch es seien erst zwei Rennen gefahren. "Das ist noch nicht das Ende der Welt", sagte der 24-Jährige.

Abgehakt ist der Zwist mit dem Inder Narain Karthikeyan. Vettel hatte den HRT-Piloten nach dem Unfall beim Rennen in Malaysia als "Gurke" bezeichnet, der Inder den Deutschen daraufhin als "weinerliches Baby". Doch der Streit ist beigelegt. "Ich habe mit ihm gesprochen, und er hat sich entschuldigt", sagte Vettel. Und mit fast drei Wochen Abstand brachte er auch Verständnis für Karthikeyan auf.

Schließlich hatte Vettel bei seinem Formel-1-Debüt im Toro Rosso ähnliche Erfahrungen gemacht. "Ich hatte zwar nicht soviel Rückstand wie der HRT heute", sagte Vettel. Aber die Situation des Inders sei schlicht "Scheiße" gewesen. "Man fährt sein eigenes Rennen. Trotzdem muss man den Überblick behalten", sagte Vettel.

"Emotionen gehören dazu"

Wer beim Friedensgipfel letztendlich auf wen zugegangen war, wollte Vettel nicht verraten. Im ersten Moment rege man sich eben auf, sagte er und versuchte, seine Reaktion mit dem Verlust des schon sicher geglaubten vierten Platzes zu erklären. Er habe deshalb auch die Rennkommissare gefragt, ob er nicht die verlorenen zwölf Punkte zurückhaben könne, sagte Vettel und lachte. "Emotionen gehören dazu, dafür bin ich zu ehrgeizig."

Deshalb soll der zuletzt "nervöse" Red Bull so schnell wie möglich zurück in die Erfolgsspur. "Wenn wir als 20. mehr als zwei Sekunden Rückstand hätten, okay. Aber wir haben ein konkurrenzfähiges Auto", sagte Vettel über seinen auf den Namen "Abbey" getauften Dienstwagen.

Hoffnung auf den Teamgeist

Der Red Bull hat durch die Regel-Änderungen allerdings deutlich an Überlegenheit eingebüßt. Dem inzwischen verbotenen Doppel-Diffusor trauert Vettel aber nicht hinterher. "Ich glaube nicht, dass es uns härter getroffen hat als andere", sagte er. Geholfen hätten die Änderungen laut Vettel allerdings auch nicht: "Die Autos sind langsamer."

Und mit seiner "Abbey" sei er eben noch nicht da, wo man sein wolle. "Wir können vorne mithalten, aber noch nicht ganz vorne mitmischen", sagte Vettel und gab zu: "Wenn man sich nicht hundertprozentig wohlfühlt, holt man vielleicht auch nicht das Letzte aus dem Auto raus."

Vettel hofft, dass er sich wieder auf das verlassen kann, was Red Bull in den vergangenen beiden Jahren zu Höhenflügen getrieben hat: den Teamgeist. "Wir haben eine sehr gute Stimmung im Team. Im Moment sind alle heiß genug, dass es besser wird." Genauso wie der Weltmeister selbst.

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