Hetzjagd und harte Worte

Von Jan-Hendrik Böhmer
Red Bull Racing, Pamplona, Stiere
© Red Bull

München - Es brodelt weiter, bei BMW-Sauber. Nachdem Robert Kubica zuletzt die mangelnde Weiterentwicklung des F1.08 kritisiert hatte, erhält er jetzt Rückendeckung von prominenter Stelle: Nämlich von Ex-Teamchef Peter Sauber.

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"Dass er mit unserer Leistung in Magny-Cours nicht zufrieden ist, kann ich gut verstehen", schrieb der Schweizer in seiner Kolumne für die Tageszeitung "Blick". "Robert setzt sich höhere Ziele. Das gefällt mir und das ist auch gut so."

Allerdings ist sich der ehemalige Sauber-Chef auch sicher, dass Kubicas Kritik keineswegs als generelle Schelte an das Team zu verstehen ist. "Selbst wenn er lautstark fordert, dass wir noch schneller entwickeln müssen, weiß er die Arbeit aller Teammitglieder zu schätzen", erklärte Sauber. "Er fordert eben von sich und dem Umfeld sehr viel. Aber das ist das Holz, aus dem Champions geschnitzt sind."

Kubica fordert weitere Neuerungen

Der Pole selbst unterstrich unterdessen nochmals seine Forderungen. "Im Moment sind wir einfach zu weit weg", sagte er in einem Interview auf der offiziellen Formel-1-Website. "Da ist es kein Geheimnis, dass wir ein paar gute Updates brauchen, um wieder so konkurrenzfähig zu sein wie zu Saisonbeginn."

"Wir können uns ganz einfach nicht immer darauf verlassen, dass alle anderen Teams in Schwierigkeiten geraten", so der 23-Jährige. Besonders nicht vor Silverstone und Hockenheim, die in den Augen von Kubica zum Wendepunkt der Saison werden und die wahren Kräfteverhältnisse in der WM offenbaren können.

SPOX.com fasst die weiteren Neuigkeiten aus der Königsklasse zusammen:

Der Kampf mit dem roten Bullen: Red Bull ist bekanntlich immer für eine ausgefallene Werbeaktion gut. Und so nahmen David Coulthard und Sebastien Bourdais am Wochenende kurzerhand am klassischen Stiertreiben in Pamplona teil.

Hetzjagd durch Pamplona: Die besten Bilder aus Spanien

Und zwar als Stiere. Kein Witz: Die beiden Piloten trieben in ihren Boliden knapp 400 junge Männer durch die Stadt. Die Aktion bildete den Auftakt des alljährlichen Patronatsfestes Sanfermines, bei dem die Stiere durch die engen Gassen zur Arena getrieben werden.

Entspannt in die Rente? Schon seit einigen Wochen wird heftig darüber spekuliert, wann Coulthard seinen Posten bei Red Bull Racing räumen muss. Doch wer jetzt denkt, der Schotte würde sich wegen seiner unsicheren Zukunft die Haare raufen, der irrt. "Wenn dieser Moment kommt, dann werde ich sicher nicht lange auf der Entscheidung des Teams herumreiten", sagte Coulthard auf "autosport.com". "Das ist ganz einfach die Reise des Lebens. Da nimmt man dann einfach die nächste Aufgabe in Angriff."

Und die könnte zum Beispiel Teamchef von Toro Rosso heißen. Jedenfalls kursieren in England bereits Gerüchte, wonach Coulthard sein Hotel in Monaco verkaufen möchte - angeblich, um an das nötige Kleingeld für einen Kauf zu kommen. Doch der 37-Jährige zügelt in der "Times" die Erwartungen. "Man kann nicht direkt von der Grundschule auf die Universität wechseln", so der Schotte. "Daher wäre es auch arrogant zu glauben, dass ich das direkt nach dem Fahren eines Formel-1-Autos machen könnte."

Flotter Cockpit-Wechsel: Tourenwagen-Weltmeister Andy Priaulx wird am 26. und 27. Juli in Brands Hatch in einen Formel-1-Boliden von BMW klettern. Um einen ernsthaften Test handelt es sich dabei allerdings nicht. Im Rahmen der Tourenwagen-Wetlmeisterschaft soll er ein paar Demo-Runden drehen. Ähnliches hat übrigens auch Timo Glock im Sinn.

Der 26-Jährige Toyota-Pilot wird im August den Nürburgring in einem Le Mans-erprobten Toyota GT-One unsicher machen. Der Bolide hatte 1998 und 1999 beim 24-Stunden-Rennen teilgenommen und eine Pole sowie einen zweiten Platz geholt.

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